future

freedom (IBRP August)

  • 13 Jahre
  • Status Quo
  • Ziele
  1. am 15.3.2011 ging eine lange Zeit des Hin-und-Her’s zu Ende und ich zog im Erlenweg ein. nachdem ich aus Pniel zurückkehrte, hatte ich eine Vollzeitarbeitsstelle im ISR gefunden. einige Mitbewohner, Arbeitskollegen und Chefs/-innen mussten wir beerdigen, aber dennoch, seitdem habe ich nicht einen Fuss, nicht einen einzigen Tag, in die Psychiatrie gesetzt. Nils und Annika haben die Location aufgebaut, Susanne war unser guter Geist und mittlerweile verstehe ich mich wortlos mit Lorenzo und habe auch Kontakte im Haus, zusätzlich zum Forum und der Gemeinde. eine Zeitlang hatte ich Hygienetermine, nun mache ich das autonom und freitags fahren wir zur Tafel. Email wird Telefon vorgezogen. Die Psychiatertermine, die Hausarzttermine, die Arbeitswege, die Einkäufe, die Familienbesuche, Grillnachmittage sowie Wäsche und Müllentsorgung wird alles selbständig erledigt. Freiheit war Mangelware in der Psychiatrie. darum kommt es mir sehr entgegen, dass ich mit der Bezugsbetreuung keine Notwendigkeit sah, feste und verbindliche Gesprächstermine zu vereinbaren. der Krebs ist futsch. eine Perspektive gibt es nicht. jedoch ist viel von der geistigen Gesundheit, die ich bis zu meinem 27ten Lebensjahr erleben durfte, mittlerweile (auch Dank der Ex-In-Ausbildung) zurückgekehrt.
  2. Medikation: Olanzapin 10 mg: 1-0-1-0 … keine körperlichen Beschwerden außer regelmäßigen Albträumen, nicht identifizierbaren Allergien und schlechter Zähne. seit dem Praktikum in der belgischen Firma redpencil.io sind einige Bewerbungen auf dem ersten Arbeitsmarkt in die Hose gegangen. die Wohnung wurde im Januar renoviert. es werden circa 30 Zigaretten am Tag geraucht, draußen (auf der Terasse), auf der Arbeit (auf dem Balkon) sowie sogar im Bett. es wird Software in einem französischen Datacenter betrieben und viel Zeit mit Nichtstun sowie Beobachtungen der Szene verbracht. Suizidalität ist nicht zu verzeichnen, was mit der Fremdgefährdung ist, müssen Andere beurteilen. der Alltag kostet viel Kraft, auch darum, weil die Homo sapiens unglücklicherweise so schrecklich anstrengend sind. den Vater, Onkel und Opa haben wir am 9.10.2022 verloren. Mutter erledigt alle Aufgaben sowie Arzt- und Einkaufsfahrten trotz hohen Alters selbständig, auch das Betanken des Autos. manchmal kommt es mir wie ein Nichtangriffspakt vor, die Disziplin ist eine immerwährende Übung aber der Alltag läuft irgendwie und im Normalfall werden keine gelben Urlaubscheine mehr in Anspruch genommen. Fahrradfahren, Joggen vervollständigen das Bild.
  3. erstes Ziel: keine erneuten Psychiatrie- oder Gefängnisaufenthalte. beruflich bin ich inzwischen komplett illusionslos. Kontakte könnten vertieft werden und die Freiheit will mit Verantwortung ausgefüllt werden. Humor ist nicht wesentlich wichtig. Primärziel also Überleben. ob ein Sucht- oder Alkoholproblem vorliegt, soll Frau Hamel, Frau Schramm oder Herr Lorenz beurteilen. Subjektiv ist es lediglich ein Mißbrauch und alle Gamma-GT-Werte sind komplett zufriedenstellend. Die Lunge wird regelmäßig geröntgt und die Darmkrebsnachsorge ist nur noch lediglich 5-jährig in Anspruch zu nehmen. eine gewisse Genussfähigkeit zu entwickeln ist ebenso ein Ziel wie regelmäßige Zahnpflege. das sind gewiss – für 80 Prozent der Bevölkerung – lächerliche Ziele, sie sind jedoch für meine Selbstdefinition und zur Wiedererlangung von Lebensqualität als hilfreich zu erachten. In Muttersprache kann sich einigermaßen gewandt ausgedrückt werden, das weitere Vertiefen der englischen Sprache inklusive Slang-ausdrücken und umgangssprachlichen Redewendungen ist zum Betrieb der Server sicherlich hilfreich. mindestens körperliche Unversehrtheit sollte sichergestellt sein, ebenso wie Freundlichkeit im Umgang mit den Mitmenschen. Finanziell sind mindestens 20.000 Euro vorhanden. Schulden gibt es keine. Im Sommer 2025 geht Herr L. in Rente, jedoch werden die Sommerurlaube in Mardorf beibehalten. Neue Menschen und Tiefschläge wird es immer geben. Musik hilft. Danke für alle Motivation.

carbon-copy im www, der Teamsitzung, der PIA sowie des Bruders

Leave a comment