2985 (cambridge or edinburgh)

Gmäeß eneir Sutide eneir elgnihcesn Uvinisterät, ist es nchit witihcg, in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wort snid, das ezniige was wcthiig ist, ist, dsas der estre und der leztte Bstabchue an der ritihcegn Pstoiion snid. Der Rset knan ein ttoaelr Bsinöldn sien. Tedztorm knan man ihn onhe Pemoblre lseen. Das ist so, wiel wir nciht jeedn Bstachuebn enzelin leesn, snderon das Wrot als gseatems. Ehct ksras! Das ghet wicklirh!

2867 (censored title / die qual der wahl)

Sternzeit 0999,5 fünf vor zwölf

Bernie das Biberratteneichhörnchen war aufgerufen, als verantwortlicher Staatsbürger des Tierreichs seine Stimme abzugeben. Nun verhielt es sich leider so, dass man lediglich das geringste von allen möglichen Übeln wählen konnte. Das war natürlich doof und unglücklich, aber gar nicht erst hinzugehen würde bedeuten, die Entscheidung den anderen zu überlassen. Zwar gab es diverse Wahl-o-maten und Entscheidungshilfen, aber die waren nur den Privilegierten mit einem Internetanschluss zugänglich. Davon war Bernie als obdachloser Sozialhilfeempfänger aber weit entfernt. Also überlegte er, wer ihm wohl ein zusätzliches Brötchen verschaffen könnte und wer am ehesten für Frieden und Gerechtigkeit sorgen könnte. Normalerweise war er sowieso dagegen. Also traf er seine Entscheidung erst in der Wahlkabine. Um 17hundert und eine halbe Stunde stand er also in der für ihn zuständigen Schule und las den Zettel. Mit den meisten Namen konnte er überhaupt nichts anfangen. Die Stimme ungültig zu machen schied völlig aus und einer rechten Splittergruppe wollte er nicht helfen. Da auch die diversen Spaßparteien ausschieden und er in der Bäckerei vor ein paar Tagen von einer neuartigen Stimmabgabemöglichkeit gehört hatte, drückte er also den Knopf in der virtuellen Wahlkabine, der seiner Stimme 90 Prozent Brötchenzuschlag verschaffen würde. Zufrieden kaufte er sich eine Tüte Chips und ein Sixpack und knallte sich vor den Fernseher im Arbeitslosenzentrum. Nun würde endlich alles gut werden.

Naturgemäß musste es zwei oder drei mehr von seiner Sorte geben, aber wo waren die bloß alle ?

https://www.serverproject.de/files/bernie_the_rat.pdf

https://www.amazon.de/Bernie-rat-Sternenodyssee-Matthias-Evering/dp/3735788327/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1395937080&sr=8-2
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es soll nicht der eindruck erweckt werden, mit benzin gefüllte glasbehälter seien eine lösung. aber hey, rote zora singen wird man jawohl noch dürfen….

2861 (herbst, worte)

die blätter fallen
die wolken ziehn vorüber
schatten der erinnerung huschen
übers gesicht, wie ein lächeln,
wie in den schlaf gestreichelt zu werden
oder jemand zu halten und gehalten werden
der kreislauf beginnt sich zu schließen
aber ganz vollendet wird es nie sein
das große spiel bildet sich ab
und spiegelt sich im kleinen wieder
ein spaziergang in der unendlichen weite des landes
die natur und die weisheit der zeit
lindern manche fast vergessenen schmerzen der seele
die wolken ziehen vorüber
und während die blätter
in die einsamkeit zu zweit schweben
fragt man sich

wie wird es werden ?

2696 (puhvogel)

Puhvogel schaute aus dem Fenster.
Es schneite.
Boh, so viel Schnee, mitten im Februar, dachte
Puhvogel.
Die beiden großen Puhvögel waren seit Tagen nicht
zu Hause gewesen, so machte Puhvogel sich so seine
Gedanken zum Lauf der Welt im Allgemeinen und zum
Wetter und den Jahreszeiten im Besonderen.
März, dachte Puhvogel, nur noch ein Monat und der
Frühling müßte wieder voll reinhauen, Blumen,
Krokusse, Vogelkollegen, die aus ihren
Winterquartieren zurückkommen.
Und jetzt dieser ganze Schnee.
Vier Wochen sind wohl doch eine ganz schön lange
Zeit. Puhvogel überlegte : Wie alt bin ich
eigentlich ? Frühlingsgeschichten kannte er nur
aus Erzählungen, also mußte er weniger als 10 mal
vier Wochen alt sein.
Puhvogel schaute ins Astloch, in dem die beiden
großen Puhvögel wichtige Erinnerungen zu
verstecken pflegten. Es war leer. Oh Schreck, ob
sie mich wohl allein gelassen haben, für immer ?
Ob ich wohl groß genug bin ?
Darüber würde Puhvogel nach dem nächsten
Schläfchen nachdenken, er blickte noch einmal auf
die Schneeglöckchen, die er statt der Krokusse sah
und wollte sich wieder hinlegen.
Doch dann…
Puhvogel streckte sich, putzte mit dem Schnabel
noch einmal das Gefieder, breitete die Flügel aus
und zum ersten Mal in seinem Leben stieß er sich
von der Astgabel, die sein Zuhause war, ab und
schwebte los. Er flog. Allein.
Es klappte.
Er freute sich.
Es konnte Frühling werden.

2598 (hoert wie es geschah)

Mein Bruder begann das Diktat in seinem besten rhetorischen Stil, mit dem er die Stämme dazu zwingt, an seinen Lippen zu hängen.
‘Am Anfang’, sagte er, ‘genau vor fünfzehn Komma zwei Milliarden Jahren, gab es einen großen Knall, und das Universum …’
Aber ich hatte schon aufgehört zu schreiben. ‘Vor fünfzehn Milliarden Jahren?’ sagte ich ungläubig.
‘Absolut’, gab er zurück. ‘Ich bin erleuchtet.’
‘Ich kritisiere ja nicht deine Erleuchtung’, sagte ich. (Das ließ ich lieber bleiben. Er ist drei jahre jünger als ich; aber seine Erleuchtung versuche ich gar nicht erst anzuzweifeln. Niemand tut das, oder er müßte schrecklich dafür büßen.) ‘Aber möchtest du die Geschichte der Schöpfung über einen Zeitraum von fünfzehn Milliarden Jahren erzählen?’
‘Das muß ich’, sagte mein Bruder. ‘Denn so lange hat sie gedauert.
Ich habe alles hier drin’, er klopfte gegen seine Stirn, ‘und ich habe die allerhöchste Quelle.’
Doch inzwischen hatte ich meinen Griffel niedergelegt.
‘Kennst du den Preis von Papyrus?’ fragte ich.
‘Was?’ (Er mag göttliche Eingebungen haben, aber bei so profanen Dingen wie dem Preis von Papyrus hatte er, wie ich häufig feststellte, keine Erleuchtung.)
‘Nehmen wir einmal an’, sagte ich, ‘du brauchst für die Beschreibung der Ereignisse von einer Million Jahren eine Rolle Papyrus. Das bedeutet, daß du fünfzehntausend Rollen füllen mußt. Du wirst also ziemlich lange reden müssen, bis sie voll sind, und du weißt, daß du nach einer Weile zu stottern beginnst. Ich werde ziemlich viel schreiben müssen, bis sie voll sind, und dabei werden mir die Finger abfallen. Und selbst wenn wir uns diese Menge Papyrus leisten könnten und du einen so langen Atem hast und ich die Kraft, das Diktat durchzuhalten, wer wird das alles kopieren? Wir brauchen eine garantierte Auflage von hundert Exemplaren, ehe wir es verlegen können, denn wo wollen wir sonst die Tantiemen hernehmen?’
Mein Bruder dachte eine Weile nach. ‘Du glaubst, ich sollte es kürzen?’ fragte er.
‘Erheblich’, erwiderte ich, ‘wenn du damit das Publikum erreichen willst.’
‘Wie wäre es mit hundert Jahren?’ fragte er.
‘Wie wäre es mit sechs Tagen?’ fragte ich.
Er sagte entsetzt: ‘Du kannst die Schöpfung unmöglich in sechs Tage hineinpressen.’
‘Ich habe aber nur Papyrus für sechs Tage’, erwiderte ich. ‘Was sagst du nun?’
‘Ach so’, sagte er und begann wieder zu diktieren: ‘Am Anfang … Müssen es unbedingt sechs Tage sein, Aaron?’
Ich blieb hart: ‘Sechs Tage, Moses.’
[Isaac Asimov]

2547 (o17)

das jahr liegt vor uns, wie ein aufgeschlagenes buch mit leeren seiten. was wird auf uns warten ? hoffnungen, enttäuschungen, verletzungen, erlebnisse, schönes, schweres, endgültiges, versprechen, leben oder tod ?

machen wir uns nichts vor, all das wird den gang allen irdischen gehen eines tages. was bleibt ? asche, knochen ? der autor leidet an schlaflosigkeit und sinnsuche. eine drehen, kaffee, den tag starten, mehr steht heute nicht in unserer macht.

bernie und maurie legen eine kreative pause ein, mindestens bis morgen.