Im Westen nix Neues

Update eines Netizen

so, bei Linked-In sind wir [Pluralis Majestatis] nun auch vertreten. Die gesammelten Betreuungsfuzzies sind im Wochenende und wir Bewohner haben komplett sturmfreie Bude. Was machen wir damit ? Wir vegetieren jeder für sich in seinem Singleappartment vor sich hin. Grossartig. Weltmeister ? Gibt es etwas Älteres ? Eine Woche ist eine Ewigkeit. Die nächste halbe Stunde wird ein neues Becks-Bier und einige Zigaretten mit sich bringen. Palästina ? Hoffnungslos. Ukraine ? Schon lange. Sudan ? Krieg seit Jahren. Steuern ? Am Monatsletzten noch ein Päckchen Tabak und die Welt ist in Ordnung. Protect ? Oh Ja !!!

see www.facebook.com/ewingson

Als wenn es in Deutschland nicht auch eine aktive Kinderschutzlobby gäbe, ist das Protector-Shirt mittlerweile ausgeliefert und dem Kleiderschrank einverleibt worden. Dunkle Geschichten kenne ich zur Genüge. Think global, act local. Seit nunmehr neun Monaten nimmt der Autor an einem Recovery-Project teil. Vielleicht könnte man das mit Genesung, Erholung übersetzen. Im Alltag hinterlässt dies meistens keine Spuren, da sinnlose Produkte beworben werden wollen. Immerhin ist Sommer. There’ s a hard road layed out, and I wonder, do we really see ?…..

Seit nunmehr 3 Jahren und 4 Monaten lebt der Autor im BeWo und seit 25 Monaten arbeitet er in einer WfbM. Perspektiven gibt es da außer dem Experienced Involvement keine. Feinsinnige Ironie ist meine Sache nicht, aber in Holzhammersarkasmus bin ich gut geübt. Also lassen wir fünfe gerade sein und kümmern uns um den verdammten Alltag und die Kippen/den Kaffee.

Thank u and stay tuned.

Stimmenrausch : an dieser Stelle finden Sie die neuesten Nachrichten des Büros für Gute Worte aus Berlin. Lies, Dichter, Lies !

weekend-update

Liebe Leser.

Nun möchte ich Euch und Sie kurz auf dem Laufenden halten. Soweit nix neues.

Der Urlaub erreicht an diesem Wochenende sein Bergfest. Langweilig ist mir nur selten und der Alltag besteht aus einer Mischung aus Kaffee und C2H5OH.

Bernie hat sich lange nicht sehengelassen. Vielleicht geht es ihm in seiner Windmühle ganz gut. Seit nunmehr 3 (und fast 1/2) Jahren bin ich im BeWo. Ich bin nicht gewillt, die Abkürzungen zu erklären. Vollzeit-Job. Shit happens. Theo ist in der Mathilde, Ian Thomas ist zurück zu Hause und nächste Woche steht eventuell noch einmal Segeln auf dem Programm. Am Montag werde ich etwas aus dem Nähkästchen plaudern können, Erfahrungen wollen reflektiert und weitergegeben werden.

Solitary Confinement. No good for u. Die Betreuer geben sich wohl Mühe, es taugt aber nicht auf Dauer. Auch der Chef und seine Friseuse sind eher hilflos als aufbauend. Genug davon.

Bernie und Mauritius unternahmen den nächsten Startversuch und hatten S.F. in den Piloten programmiert. Dort musste auf dem Christopher Street Day jawohl der Bär toben. Komm einfach vorbei, Putin, kriegst auch Milch in den Kaffee, aber nach ner halben Stunde schmeiss ich Dich wieder raus.

Der Grizzly brütete noch immer über dem Wetter.

some questions

was machen wir mit unserer freizeit, wenn die wm vorüber ist ?
wie schaffen wir es, frankreich, brasilien und holland zu schlagen ?
warum dauert ein spiel neunzig minuten ?
wer ist manuel neuer ?
wann fängt die wintersaison an, damit wir wieder zum eishockey gehen können ?
was sollen diese bescheuerten beurteilungsbögen ?
wie wird das nächste praktikum funktionieren ?
warum sind wir generation x und nicht generation a ?
wieviel tabak haben wir noch ?
wo haben wir überall noch einen deckel offen ?
warum jagen sie busse in die luft ?
was hat das mit dem großen j.c. zu tun ?
warum können sozialarbeiter nicht schlafen ?
wo ist das nächste konzert von extrabreit ?
woran ist die katze namens ‘davide birdman’ gestorben ?
wie kriegen wir raus, wann der heimflug geht ?

you better think

Hier nun einige weiterführenden Betrachtungen zu Modul 8.
Krise ist nie NUR Krise sondern zugleich Chance auf Veränderung. Die ungezählten Kaffees und Tabakbeutel haben tiefe Therapiespuren hinterlassen. Positives Denken ist vielleicht Übungssache, wenigstens hat man die Wirtschaft in Bremen und Rotterdam angekurbelt. Wenn der jeweilige Klient dann nun live, 3D und in Farbe vor einem steht, macht man sich bewusst, dass jeder uneingeschränkte Unterstützung verdient. Individuell sind die Pfade, die zurückgelegt wurden, die noch zurückgelegt werden wollen und jeder Einzelne. Eine Experienced-Involvement-Maßnahme kann sehr wohl das anstoßende Element auf einem nun besser, bedachter, achtsamer, positiver, konstruktiver durchgeplanten Genesungsweg sein. Planbar ist zwar nichts bis ins Detail, besonders nicht, wenn es um psychische Krisen geht, aber man kann Risikofaktoren minimieren. An dieser Stelle muss man nicht einmal mit Alkohol und Drogen anfangen, es reicht, auf Körperpflege, Ernährung und einen gesunden Schlafrhythmus zu verweisen. Individuell die Connections zu Hilfssystemen, das Angebot ist da und will genutzt und verbessert werden. Individuell die zerschmetterten Träume, individuell auch die noch geträumten und nicht umgesetzten. Individuell die Gruppe, die sich auf das Experiment eingelassen hat, individuell die Trainer, jeder hat schon etwas beigetragen und jeder kann unendlich viel Erfahrung einbringen. Erfahrung im übersehen werden, Erfahrung im Bürokratiewahnsinn, Erfahrung bei Ämterkämpfen und ignoranten Behandlern. Erfahrung aus Wartezimmern und Raucherräumen, Erfahrung aus Flurrunden und Stuhlspaziergängen. Aber auch Erfahrung im echten, ungeheuchelten Zuhören, den bereits erwähnten Notfallzigaretten, Erfahrung im Wegebahnen, Erfahrung im Begleiten und Unterstützen. Erfahrung mit Buddhismus und Nihilismus, Christentum, Fatalismus und Hedonismus, Spiritualität und Verleugnen derselben, Erfahrung mit Exemplaren gelungener und nichtgelungener Art der Spezies Homo sozialis. Und nichts von alledem war umsonst, ein jedes Detail hat und wird zu gegebener Zeit seine Wirkung entfalten. Wirkung im Retten von Leben und im Wahren und Beschützen. Wirkung im Ermutigen und Mitgehen. Wirkung im Kümmern ohne fürsorgliche Belagerung und Wirkung im kompromisslosen Wegfreikämpfen. Wirkung in den Seelen von Menschen, Menschen wie Du und ich, Menschen mit Problemen und Menschen mit Träumen. Menschen mit Fehlern und Menschen mit Tugenden. Menschen die es verdienen, dass man sich um sie kümmert und ihnen zuhört. Menschen wie sie sind, Menschen mit eingebauten Sollbruchstellen und Menschen, die zugleich zerbrechlich wie ein Blatt im Wind sind und doch unzerstörbar, wie die Träume von Demokratie und Freiheit. Freiheit in einer Welt, in der gewiss viel im Argen liegt, aber doch eine Welt, so schön und zerbrechlich, dass Astronauten von religiösen Empfindungen beim Anblick des Planeten aus dem Orbit berichten. Aber so weit muss man nicht gehen. Bis zum Bus reicht.

Recovery – was ist das ? [Modul Genesungsplanung]

Sternzeit 2022

Erfahrungen eines Grenzgängers

Man hört Recovery, Resilienz, Empowerment, Vulnerabilität, Experienced Involvement und fragt sich : was ist das und was hat es mit Psychiatrie, Medikamenten, Raucherzimmern, Flurvisiten und Notfallzigaretten auf sich und wie geht es mir wohl in 5 Jahren. Was ist Recovery ?

Zunächst einmal geht es um krisenerfahrene Menschen. Das achte Modul unserer Ex-In-Ausbildung stand unter dem Zeichen von Genesungsplanung. Wie etwas planen, das nicht planbar ist, sich dem Zugriff menschlicher Kontrollfähigkeit entzieht ? Auf deutsch könnte man sagen, Betroffene helfen Betroffenen. Jeder fünfte leidet mindestens einmal im Leben an einer psychiatrischen Erkrankung, die behandlungsbedürftig ist. Blicken wir kurz zurück. Letztes Jahr im Oktober begannen wir unseren Kurs und sprachen über Wohlbefinden und Spiritualität. Welche Wegstrecke haben wir seitdem zurückgelegt ? Wo soll es hingehen und wie hilft man anderen, wenn man sich nicht mal selbst helfen kann ? Zuhören können und das Setting gestalten können Bausteine zum erfolgreichen Peer Counseling sein. Knapp zwei Dutzend Teilnehmer lernen, wie man lernt, in einer Mischung aus Selbsthilfe und Ausbildung. Ich habe das Modul wieder einmal als Feldforschung begriffen. Ich kenne nicht alle Namen für die Gefühle, die ich fühle, aber ich weiss, dass ich mich als ‘auf dem Genesungsweg’ begreife. Man kann sich selbst außer auf Lsd wahrscheinlich nicht von außen betrachten. Wir haben uns gegenseitig beraten und wertvolle Werkzeuge für unsere zukünftige Berater- oder Dozententätigkeit mit auf den Weg bekommen. Jeder hatte mal ein Hoch, mal ein Tief, aber alle sind der gemeinsamen Aufgabe verpflichtet. Das hilft schon. Gegen das Alleinsein oder die Einsamkeit, gegen Gefühle von Ohnmacht, gegen Selbstmitleid, gegen Verbitterung und Selbstverachtung und nicht zuletzt gegen Langeweile. Der Mensch braucht eine Aufgabe, am besten eine sinnvolle. Auf dem Abstellgleis stehen 4 Millionen Arbeitslose, die Alten und die Schwachen, die Minderheiten, die Migranten, die krisenerfahrenen Stigmatisierten und fragen sich und die Professionellen : was soll ich tun ? Wann verschwindet die Depression ? Warum wird soviel dokumentiert ? Warum funktioniert Psychiatrie ohne Raucherräume eigentlich nicht ? Auch dadurch, dass ich nach dem zweiten Tag eine willkommene Abwechslung hatte, hat sich die Erwartung nach dem spannenden siebenten Modul noch einmal bestätigt, ja das subjektive Erleben war sogar noch eine Steigerung. Man wartet förmlich auf Frage : was jetzt ? Wie rette ich die Gedanken in den Alltag herüber und was kann ich tun, damit der (fast) unvermeidliche Absturz nicht doch noch folgt. Ob ein Stabilitätsplan sinnvoll ist, ist wie fast immer eine Frage des Einzelfalls. Die Werkzeuge, die wir gelernt haben, wollen sensibel eingesetzt werden. Grenzen wollen beachtet, überprüft und gegebenenfalls eingerissen werden. Dies ist ein Bericht aus dem Keller. Die ersten Treppenstufen sind wir jedoch bereits emporgeklettert. Weitere folgen. Die Hoffnung trägt. Wie beruhigend. Auf ins zweite Praktikum. Man kann weder die Vergangenheit ändern noch die Zukunft durchplanen aber das Jetzt ist das Ziel. Thank u and stay tuned…..

20140127 #2

Anwesend : Herr Ferrara, Herr Sundermann, Frau Sieks, Frau Prachnau, Herr Evering

TOPs

1. Finanzen
2. Praktikum Kontaktstelle West/Lebensräume
3. Sonstiges
4. nächstes Treffen

1. Finanzen

Herr Evering erhält die Auszüge von 2012.
Herr Ferrara erhält die Auszüge von 2013.
Bericht Herr Evering über das vergangene Jahr.
Es wurden knapp 10.000 Euro umgesetzt.
Das Jahr wurde mit einer schwarzen Null abgeschlossen.
Die Unterstützung von den Eltern betrug schätzungsweise zwischen 200 und 300 Euro.

2. Praktikum

Herr Evering macht sich Gedanken um das künftige Rollenverständnis und hat dazu ein Papier erarbeitet, das der Vorbereitung des Praktikums dient. Dies wurde verteilt, verlesen und besprochen.
Ob ein Besuch in der zweiten Woche erwünscht ist, wird am 3.2. 2014 entschieden.
Auf jeden Fall wird um Abholung am 7.2. 2014 gebeten.

3. Sonstiges

3.1. Eltern

Der Druck im Verhältnis zu den Eltern ist zwar nicht ganz raus, aber rückläufig. Beide Elternteile sind altersentsprechend gesund. Vater kämpft mit Nasenbluten, Mutter mit der Blase. Das Verhältnis ist ehrlich.

3.2. Alkohol

An ein bis zwei Freitagen gelang es, statt einem Sixpack ein einzelnes Bier zu trinken. An Werktagen wird in der Regel nicht getrunken. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Das Selbstverständnis von Herrn Evering ist nicht das eines Alkoholikers. Bier gehört jedoch zu seinem Leben dazu.

4. nächstes Treffen

Das nächste Treffen wird für den 3.3. 2014 um 17:30 anberaumt.

20140127 #1

Was möchte ich lernen, warum mache ich das Praktikum ?

in die neue Rolle hineinschnuppern
wie fühlt sich der Seitenwechsel an
wie begegne ich Nutzern/innen auf Augenhöhe
was geschieht in Teamsitzungen
was muss ich beachten
wie wahre ich Respekt und Achtsamkeit

Das erste Schnupperpraktikum dient in erster Linie der Beobachtung und einem Gefühl für die neue Rolle. Es geht NICHT um den Erwerb praktischer Fähigkeiten.

Vor siebzehn Jahren (1996) fand ich mich in einem knapp einjährigen Aufenthalt auf einer offenen Station wieder. Seitdem habe ich viele Hilfesysteme durchlaufen. Angefangen von stationärer Ergotherapie über Arbeitstherapie, ambulante Ergotherapie, eine Probewohnung, berufliche Reha, Kriseninterventionen, bis hin zu betreutem Wohnen und Arbeit in einer WfbM. Ich habe durchaus nicht NUR selbstlose Gründe, die Ex-In-Maßnahme zu absolvieren. Abgesehen von der Qualifikation zum Genesungsbegleiter kann ich mich dort auch für mein persönliches Leben weiter stabilisieren. Ziel soll jedoch sein, zukünftigen Nutzern im professionellen Umfeld auf Augenhöhe zu begegnen und eventuell durch Anwesenheit bereits schon zu helfen bzw. zwischen Nutzern und Profis zu vermitteln.

Als Nutzer habe ich die offene, oft stressbefreite Atmosphäre von Lebensräume immer geschätzt.

was genau ist meine neue Rolle
werde ich Kaffee ausschenken / Essen verteilen
kann ich den Raucherbereich nutzen
wer ist erster Ansprechpartner bei Problemen
am Donnerstag oder Freitag der zweiten Woche kommt Frau Carlson /Isr / WfbM zum Abschlussgespräch

o-fourteen preview

Wohnen
Arbeit
Fortbildung / Experienced Involvement
Arzt
Betreuer
Familie
Drogen und Alkohol
Finanzen
Liebesleben
Hygiene
Kleidung
Ernährung
Aggressivität
Glaube
Planung

Wohnen

Die betreute Wohnform zerrt an den Nerven. Eine Gratwanderung zwischen dem Rückzug ins Private und Gemeinschaftsaktivitäten inklusive Betreuungsterminen (Mahlzeiten, Einkäufe) muss gefunden werden. Seit dem 15.3. 2011 werde ich durch Mitarbeiter der Klinke gGmbH betreut. Die Mitarbeiter geben sich große Mühe, sind allerdings Zwangszuhörer. Zur Zeit fallen auf dem Papier 6,5 Fachleistungsstunden Betreuung und 1,5 Stunden Haushaltspflege an. Dies wird in der Realität nicht erreicht. Durch die Arbeit im ISR bin ich oft froh, einfach meine Ruhe zu haben. Einmal wöchentlich findet eine Mahlzeit statt, es gibt einen weiteren optionalen Termin. Hier kommen wir auf zwei Stunden. Sporadisch nehme ich an der Einkaufsgruppe teil, im Alltag werden die Einkäufe jedoch in der Mehrzahl autonom erledigt. Es werden also 3 Stunden Betreuung wöchentlich verzeichnet.

Zu ergreifende Schritte : Die Planung per ISBR kann wie verzeichnet vorgenommen werden. Die Betreuung kann weiter rückgebaut werden. Es wird großer Wert auf die Freiwilligkeit der Aktivitäten gelegt. Im Frühjahr können eventuell wöchentliche Sporttermine aufgenommen werden.

Arbeit

Seit dem 13.5. 2013 leiste ich eine Vollzeittätigkeit. Im letzten Quartal (Okt. – Dez. 2013) ist ein unentschuldigter Fehltag angefallen. Manchmal lässt die Pünktlichkeit zu wünschen übrig. Inhaltlich stellt die Arbeit eine Unterforderung dar. Dass die Pausen frei einteilbar sind, wird allerdings positiv verzeichnet. Das Aufstehen und der Arbeitsweg (Wachwerden, Zigarette, Kaffee, (ggf. Bad), Start zum Bus / Fahrrad) ist weitgehend automatisiert und wird nicht täglich neu in Frage gestellt. Gegenüber der Tätigkeit für Audioservice bei Hrn. Jung ist ein geringfügig gestiegener Komplexitätsgrad der Arbeit anzumerken. Es ist Raum für zeitweise reflektive Einheiten. Gelegentlich muss im Teamwork / Arbeitsteilung gearbeitet werden, die diesbezogene Kommunikation klappt gut. Zwischendurch bin ich manchmal von Unruhe geplagt, dann verlasse ich den Arbeitsplatz zum Rauchen oder suche Gesprächspartner.

Fortbildung / Experienced Involvement

3 von zwölf Modulen sind absolviert. Die Arbeit am Portfolio und der Präsentation ist aufgenommen worden. Ende Januar findet das erste Schnupperpraktikum in der Kontaktstelle West / Lebensräume statt. Die Finanzierung liegt zur Bearbeitung in der Rechtsabteilung des LWL. Ein Förderverein ist bis auf einen Eigenanteil in Vorleistung gegangen (50,00/150,00/Modul). Die Fortbildung, die größtenteils in Gruppenarbeit stattfindet, wird als ausgesprochen hoffnungsverbreitend wahrgenommen. Das Zentrum der Ausbildung stellt das sog. Plenum dar, die Gesamtheit der 24 (22) Teilnehmer und 3 Trainer. Das Sprechen vor dieser Gruppe wird noch trainiert. Das zweite, 80-stündige Praktikum soll, falls möglich, in einer Akutklinik absolviert werden. Ob sich eine berufliche Perspektive öffnet, kann noch nicht abschließend mit Bescheid belegt werden. Eine Stelle als ‘Genesungsbegleiter’ wird möglicherweise angestrebt.

Arzt

Es finden 6 Termine jährlich statt. Die Medikation (Zyprexa 10-0-15-0, Fluanxol 12-0-12-0) wird wie vereinbart unter strengster Disziplin eingenommen. Die geplante Reduktion im Oktober 2014 wird allerdings kritisch gesehen. Das Verhältnis ist von gegenseitigem Vertrauen geprägt. Die Blut- und Leberwerte sind in Ordnung.

Betreuer

Das Büro Ferrara arbeitet in höchstem Maße professionell. Es gibt nichts kritisches anzumerken. Die Hauptkoordination findet in monatlichen Abständen statt.

Familie

Das Verhältnis zu den Eltern ist wegen eines starken Erwartungsdruckes schwierig. Allerdings wurde der Bruder als Vertrauensperson im Krisenplan eingesetzt.

Drogen und Alkohol

Der letzte Cannabiskonsum fand im Sommer 2012 statt. Harter Alkohol wird i.d.R. nicht konsumiert. Der Umgang mit dem Feierabendbier ist eventuell etwas zu lax. Es wird Bier aus Bremen konsumiert, allerdings nicht mehr bis zum Pupillenstillstand sondern in Maßen.

Finanzen

Das Jahr 2013 oblag strenger Beobachtung und Buchführung. Es wurde mit einer schwarzen Null abgeschlossen.

Liebesleben

An dieser Stelle gibt es wenig bis keine Hoffnung zu verzeichnen.

Hygiene

Eventuell unterdurchschnittlich. Rasieren und Duschen regelmäßig.

Kleidung

Ist vorhanden.

Ernährung

Zuviel Coffein und ansonsten eventuell einseitig. Regelmäßige Mittagsmahlzeit auf Arbeit.

Aggressivität

Verbale Aggressivität und laute Fluchausbrüche sind seltener geworden, allerdings bricht sich der Frust doch von Zeit zu Zeit Bahn. Damit jedoch keine Unschuldigen darunter leiden müssen, finden diese Momente beim Alleinsein statt. Sport könnte an dieser Stelle helfen.
Glaube

Buddhistischer Freidenker mit christlichen Wurzeln.

Ich glaube weder an ein Leben nach dem Tode noch an einen liebenden Vatergott. Jesus mag eine zentrale Figur in der abendländischen Geschichte gewesen sein, Verträge kann man mit ihm allerdings keine schließen. Zwar besuche ich mehr oder weniger regelmäßig einen christlichen Hauskreis und bete auch manchmal, denke allerdings an Jesus weder als meinen Herrn noch als jemand Lebendigen. Dass ich jedoch christliche Wurzeln habe, lässt sich nicht verleugnen.

Frieden zu schließen ist mir bislang nicht gelungen.

Die satirische Monatspublikation ‘Titanic’ empfinde ich als ausgesprochen hoffnungsverbreitend, auch wenn sie mich nur sporadisch zum Lachen bringt.

Jahwe heißt ‘Ich bin’. Schließlich gilt es zu vermerken, dass ich den Tod als eine Art Befreiung empfinden würde.

Planung

Die Arbeit muss zur restlosen Selbstverständlichkeit werden. Hierbei kann es behilflich sein, sich eine Situation ohne Arbeit vorzustellen und die beiden Zustände im Geiste zu vergleichen. Eine 5-jährige Arbeitslosigkeit gehört zu meinem Erfahrungsschatz, da sollte es nicht schwer fallen, für die Arbeitsstelle dankbar zu sein oder sie mindestens ansatzweise zu schätzen zu wissen. Die Betreuung kann weiter rückgebaut werden. Ab März können allerdings regelmäßige Lauftreffen wieder ins Programm aufgenommen werden. Eventuell sollte versucht werden, eine mittelfristige bis längere Periode (ein bis zwei Monate oder das ganze Jahr) ohne Alkohol zu verbringen. Zumal in my humble opinion Alkoholkonsum gefährlicher ist als Cannabiskonsum. Wenn man allerdings sowieso schon ein gebranntes Kind ist, könnte eine gewisse Periode ohne Rauschmittel eine wertvolle neue Erfahrung werden. Kaffee als psychotrope Substanz lassen wir an dieser Stelle einmal unbedacht.

Die Experienced-Involvement-Fortbildung inklusiver zweier Praktika wird erfolgreich mit einem Zertifikat abgeschlossen. Danach kann ich über weitere Veränderungen nachdenken.

Bei weiterer Stabilität sollte die Medikation im Oktober 2014 auf

Zyprexa (Olanzapin) 10-0-10-0
Fluanxol 10-0-10-0

reduziert werden.

Ich habe keine Angst vor der Angst und lebe trotz vermerkten Gedanken im vorherigen Absatz gern.