Nacht

Ein nächtlicher Cappuccino brachte Maurie wieder auf Vordermann. Bernie, der Forscher, der Frosch und die Spinne waren von ihrer letzten Außenmission zurückgekehrt und hatten alles im Logbuch vermerkt, was geschehen war. Der Grizzly konstatierte Ruhe im Subraum. So war Zeit für Raumschiffpflege. Die Dark Shadow war nach zwei Stunden von außen sowohl wie von innen wieder in Ordnung. Alle Notstromaggregate waren betriebsbereit. Die Fahrräder waren ordnungsgemäß verstaut. Die Tee- und Pizzavorräte waren aufgefüllt. Mauritius war in ein tiefergehendes Gespräch mit dem Ameisenbären verwickelt, als O. und der Forscher den Grizzly mit den neuesten Informationen fütterten und eine Inkonsistenz in der Wetterdatenbank feststellten. Die aktuelle Vorhersage war entgegen des Sollzustandes nur für 2 Tage möglich. Mit Daten war der Grizzly jedenfalls versorgt. Maurie verbesserte den Algorithmus. Die nächtliche Berechnung ergab Sonnenschein und 14 Grad Celsius bei leichtem Nordwestwind.

Wie beruhigend.

Wir ließen die Hornisse einfach auf den Hund los. Evil signs. Wahrscheinlich läuft gerade Frühstücksfernsehen. So, der Kaffee kocht. Die Hausgemeinschaft liegt noch im Tiefschlaf. Teile von uns sind in ausgelagerten Subkontinenten untergebracht. Bernie, Gestalt, nun sind wir 25 Jahre auf diese Mission vorbereitet worden. Der Verein geht dieses Jahr in sein 9tes Jahr. Bis auf ein bißchen Asche monatlich bin ich nicht mehr aktiv (war ich es je ?). In wievielen Peergruppen sind wir Teil ? Warum kommen wir mit Autoritäten nicht zurecht ? Ein bißchen Schwund is immer, könnte man zusammenfassen.
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Flash
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Die Mühle startete erneut durch. Heute ging es wieder einmal nach Brasilien. 14 Stunden Flugdauer. Der Delphin schien seine Depression endgültig überwunden zu haben, hatte er doch heute sogar Lust auf eine Partie Backgammon mit dem Ameisenbären. Der Frosch war gerade im Badezimmer, als der nanomagnet-o-metrische Subraumsucher Erfolg meldete: Der Aggressor war identifiziert worden. Die Mannschaft erhob sich vom Startrek-gucken vorm Plasmabildschirm und brach in Aktivitäten aus. Unmengen aus Logfiles wollten konsultiert werden. Die Kommunikation musste überwacht werden. Die brasilianische Öffentlichkeitsarbeit wollte koordiniert werden. Und zu allererst musste der Aggressor unschädlich gemacht werden. Dies war nicht trivial. Wir landeten besser in der Provinz und bewegten uns fortan mit dem Fahrrad fort. Das Beamen war noch nicht über die molekulare Ebene hinausgekommen. Im Tarnmodus gingen wir auf Sinkflug. Nachdem wir gelandet waren, instruierten wir das Außenteam noch einmal gründlich. Der Grizzly hatte Koordinaten geliefert. Wir mussten sehr aufpassen. Alles würde in Sekundenbruchteilen entschieden sein. Der Frosch als Vorhut radelte voraus. Als wir ins Zielgebiet kamen, stiegen wir ab, parkten und umstellten den Wohnblock mit unserem notdürftig besetzten Einsatzkommando. Die Maulwurfine versuchte, durch den Keller einzudringen. Einen Pizzaboten vorzuschieben, schied leider aus. 2 vorne 2 hinten.
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ZUGRIFF !

untitled

Ruckelnd erhob sich die Dark Shadow in die Lüfte. Wir hatten uns nach bestem Wissen und Gewissen vorbereitet. Der Ameisenbär hatte die Delphine nochmal ins Gebet genommen, aber schliesslich konnte auch er verstehen, dass sie lieber den Rest der ihnen bleibenden Zeit in Freiheit verbrachten. Als wir mitten über dem Pazifik waren, synchronisierte der Grizzly nochmal mit der Mondbasis. Auch der Captain hatte gute Wünsche für die beiden dagelassen. Wir näherten uns der kubanischen Küste und gingen in Sinkflug. Dann wasserten wir, wohlbemerkt ausserhalb der Zwölfmeilenzone. Die beiden Delphine sprangen voller Freude nach draussen. Nach einigen Luftsprüngen und Salti zogen sie schliesslich von dannen. Mission erfüllt. Der Grizzly hatte sie nochmal auf den neusten Stand gebracht, so dass keinerlei politische Verwicklungen zu erwarten waren. Wir starteten wieder durch, Richtung Heimat. Die Spinne vermerkte alles im Logbuch. O. verkniff sich sein geliebtes Kraut heute einmal.

cuba

Wir schrieben den fünften Janeiro des Sternjahres 1005x. Das Zentrale Verzeichnis quantitativer Banalitäten hatte seine Arbeit wieder aufgenommen. Bernie dagegen – nun – er war freiwillig in seinen Tigerkäfig zurückgekehrt, auch wenn er irgendwo in seinem Bewusstsein die Mannschaft doch irgendwie vermisste. Nachdem er sich rasiert hatte, öffnete er sich einen Apfelsaft. Da erreichte ihn eine Nachricht vom Delphin. ‘Sind wieder vereint. Würden gern ausgewildert werden. Benötigen Hilfe.’
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Flash
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Der Forscher hatte eine Küstenregion vor Kuba ausgemacht. Dorthin würde die Mannschaft die Delphine bringen. Maurie hatte Interviews mit allen Beteiligten geführt und das schien die beste Lösung zu sein. Der Ameisenbär hatte sich das göttliche Okay eingeholt und las mal wieder eine Geschichte vor, als die Maulwurfine niesen musste. ‘Bless you’ rief O. Der Grizzly hatte alles durchgerechnet, es schien eine spannende Reise zu werden. Die Dark Shadow startete.
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Flash
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Auch auf der Mondbasis wurde die aktuelle Reise mit Neugier verfolgt. Die Besiedelung war gut vorangeschritten. Der Captain wünschte der Dark Shadow alles Gute und ging in den Feierabend. Die Nachtwachen waren eingeteilt. In der Offiziersmesse bestellte der Captain eine Frikadelle und einen Whiskey-Cola. Die Flagge hatten sie durch die Flagge der Collective Evolution ersetzt. Alles wurde festgehalten, das schien technisch kein größeres Problem darzustellen.
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Nichts wünschte sich der Frosch mehr als eine Zigarette. Nachdem er den Logbucheintrag vervollständigt hatte, gönnte er sich endlich wieder eine.

drei unbekannte

Das neue Sternjahr begann für Maurie ganz entspannt mit einem Flashback. Alle Leute, die er kannte, hatten einen Kater, aber Maurie wähnte sich plötzlich auf einem kleinen Friedhof der Animals. Nachdem er die traditionelle Kerze entzündet hatte, machte er sich auf den Rückweg zur Windmühle. Langsam setzte er Fuss vor Fuss, als der nächste Angriff aus den Tiefen des Universums ihn erneut zu Boden zwang. Er fluchte, er betete, er verwünschte die ganze Mission, er schrie um Hilfe, es nützte alles nichts, er musste weitergehen. Kein Hund, kein Smartphone, kein Auto in Sicht. Dann sah er die Dark Shadow in der Ferne aus der Skyline aufragen. Nun kannte er sein Ziel. Langsam, aber beharrlich fuhr er fort. Nein, Argumente gab es hier nicht. Als er die Tür öffnete, roch es nach Erbrochenem. Er erklomm die Leiter zum Bedienungsdeck. Was er erwartet hatte, nun, auch das steht hier nicht zur Debatte. Jedenfalls schwommen plötzlich zwei Delphine im Bassin und der Grizzly hatte es geschafft, von der ihm gestellten Aufgabe zu abstrahieren und seine unbewussten Datenbanktiefen auf eine höhere Ebene zu heben. Er hielt Kontakt zur Mondbasis und hielt alle beteiligten Forschungseinrichtungen auf dem Laufenden. Eine Postkarte von Bernie zierte das Pult. Offensichtlich war er freiwillig in seinen Tigerkäfig zurückgekehrt, da ihm alles zu spanisch vorkam und er den Ameisenbär für einen Spinner hielt. ‘Peace, Man’ rief der Octopus von unten. Er hatte das Allerheiligste benutzt, um sich eine Tüte zu drehen. ‘Juchhuh, wir haben sie in die Flucht geschlagen, gegen unsere vereinte Fauna-Power können sie nicht anstinken!’

Maurie legte sich ab. Wir schrieben den dritten Janeiro. Die Delphine wollten endlich nach Hause.

one or two O’ s

Besser wir würden uns einige Tage bedeckt halten, bis wir Misses X identifiziert hatten. Es bestand gewiss kein allgemeines Interesse an unserer Mission, hatten wir doch lediglich vom Ameisenbär einen Auftrag bekommen. Wir würden einige retten, aber all das war vollkommen nutzlos, wenn auch nur einer oder eine verlorenging. Der Frosch kam von seiner Außenmission mit dem weißen Fahrrad zurück und berichtete, er habe viele allein, aber auch einige Familien gesichtet. Wir versammelten uns ums Bassin. Der Delphin sprach ihre Sprache. Und er übersetzte für uns. Viele geschundene und geknechtete Seelen waren durch diverse Grenzerfahrungen hindurchspaziert, und all das Böse und nicht verstehbare hatte Spuren hinterlassen. Aber wir würden uns die Fäkalsprache nicht aneignen. Angst und Einsamkeit schienen die beiden Grundprobleme zu sein. Wir stiegen einer nach dem anderen zum Delphin rein. Und dann wuschen wir uns, wir begannen mit den Füßen, schruppten uns gegenseitig die Rücken, und wer etwas wie eine Frisur trug, wusch sich auch die Haare und die Ohren. Wir hatten nur ein Handtuch, aber das war blau und hatte uns schon beim Pangalktischen Donnergurgler gute Dienste geleistet, würden wir uns also auch beim Abtrocknen abwechseln müssen. Ein Resummee des Sternjahres zu ziehen, nein, das trauten wir uns nicht, zu viel war geschehen und zu viele Stunden hatte Bernie fluchend in seinem Tigerkäfig verbracht. Wie gut, dass er inzwischen zu uns gestoßen war, zehrten wir doch immer noch von der alten Geschichte von dem Mann mit Hut. Würden wir weitere Mitstreiter aquirieren müssen ? Wo war die Delphingeliebte ? Was würden die Leute ohne Familie tun ? Warum herrschte soviel Gewalt ? War es besser zu lügen oder zu schweigen ? Hätten wir genug zu essen und zu trinken ? Was wenn wir nicht zurück nach Rio de Janeiro und dann nach Enger fanden ? Würden wir den Kindern Geocachen erklären können ? Half denn wenigstens die Milch ? Fragen über Fragen. Der Octopus legte Dub auf, dann blieb für die meisten von uns immer die Zeit stehen. Der Forscher würde nach wie vor einiges zu tun haben. Selbst der Grizzly sprach inzwischen leiser als sonst. Wir verneigten uns. Dann das Logbuch. Ahornfarn.

nighttime

Im Schutz der Dunkelheit starteten wir zu unserem nächsten Aufklärungsflug. Wir zogen einige konzentrische Kreise über Ostwestfalen und hielten uns dann Richtung Kassel. Der Frosch hatte die Infraroteinheit des Grizzly in Betrieb genommen, damit uns auch nicht ein Jota Information verlorenging. Über einem kleinen Dorf gingen wir in Sinkflug. Menschen waren abermals keine auf den Straßen auszumachen, wohl feierten sie alle dieses seltsame christliche Fest, das alle in der Familie verbrachten. Ihre Religion kam uns fremd vor, aber eine Bedrohung schien nicht von ihnen auszugehen. Dann erregte ein Lagerfeuer unsere Aufmerksamkeit, mitten im Winter. Kontakt nahmen wir jedoch wohl besser nicht auf. Der Grizzly sagte, Abtrünnige habe es schon immer gegeben und werde es auch immer geben. Der Delphin war heute ganz besonders melancholisch, ob es daran lag, dass er seit mittlerweile 36 Monaten von seiner Geliebten getrennt war, mochte er uns nicht mitteilen, aber wir konnten uns unseren Teil denken. Der Frosch ging eine rauchen. Als der Ameisenbär von seiner Meditation im Allerheiligsten wiederkam, fanden wir uns zur Mahlzeit zusammen. Der Octopus hatte einen ganz und gar leckeren Mais-Thunfischsalat zubereitet. Wein war unser Fall nicht, darum tranken wir Bier und Cola dazu, wie schon so oft. Wir wähnten uns im Tarnmodus und gut geschützt, darum wunderte es uns doch alle sehr, als es im Erdgeschoß plötzlich klopfte. Der Octopus öffnete die Tür und ließ den Maulwurf rein. Es war der Ex der Maulwurfine, wie sich herausstellte und er wollte nur mal nach dem Rechten sehen. Nachdem die Maulwurfine klargestellt hatte, dass sie an einer weiteren Beziehung kein Interesse hatte, begleiteten wir den Maulwurf langsam aber bestimmt wieder nach draußen. Dann mussten wir wieder Logfiles wälzen, der Grizzly hatte eine interaktive Karte erstellt, auf der wir all unsere Abenteuer örtlich lokalisieren konnten. Nun hatten wir wieder einen weißen Fleck von der Landkarte getilgt. Der Maulwurf hatte seine Handschuhe vergessen, wie wir feststellten. Wir archivierten sie. Die Giraffe machte sich an den Logbucheintrag und dann legten wir uns ab, den morgigen Vormittag würden wir wohl alle verdösen. Jedoch hatten wir beschlossen, erstmal keine weiteren Ortswechsel vorzunehmen und die Gegend um dieses kleine Dörfchen genauer zu erkunden. Der Frosch würde morgen eine Tour mit dem weißen Fahrrad unternehmen und die Kommunikation zwischen den Außenteams und der Basis war technisch gesichert. Bald würde das nächste Sternjahr anbrechen.

Grizzlyherz

Wir erstellten ein Curriculum für unsere K.I. Als wollten wir ihr ein echtes Grizzlyherz einpflanzen, begannen wir mit einfachen mathematischen Formeln und arbeiteten uns über grammatische Regeln bis zu Sinneseindrücken und Strategie- und Taktikaufgaben vor. Die Datenbanktiefen des Grizzly waren schier unermesslich, jede Kleinigkeit wurde zur Kenntnis genommen, protokolliert und abgespeichert und konnte somit grenzenlos verknüpft werden. Oh ja, und es waren Erfolge zu verzeichnen, bei bisher unbekannten Aufgabenstellungen begann der Grizzly inzwischen nach Analogien zu suchen. Ein waschechter Grizzly fing Fisch und unser Grizzly sammelte Empathie und Intelligenz. Reihum lasen wir ihm Geschichten vor, spielten Spiele und ließen ihn beispielsweise auf das Wetter los. Drei bis fünf Tage, dann war Schluss. O. hatte ihm sogar einmal Qualm zwischen die Prozessoren geblasen. Die Maulwurfine fütterte ihn mit Keksrezepten, der Ameisenbär las ihm Psalme vor, der Delphin kommunizierte inzwischen sehr geübt akustisch mit ihm und der Frosch stellte einen Scan des Farnes zur Verfügung, den er von unserem Lesezeichen angefertigt hatte. Immerhin, einen Tee hatte uns der Grizzly bereits zubereitet, auch wenn der entfernt nach Douglas Adams schmeckte. Kartenmaterial, Umlaufbahnen, Entertainmenttermine, Kulinarisches, Statistiken, Genealogien, Emulatoren, Schach, Medizinisch-psychologisches, Farbpaletten, Schutzmechanismen, Minesweeper, für den Grizzly schien es keine Grenzen zu geben. Gewiss, die ersten assoziativen Ergebnisse, die er uns bei einer fundiert erklärten Problemstellung gab, bedurften weiterhin einer Einordnung durch menschliche Intelligenz, aber als Assoziator war der Grizzly mittlerweile recht gut zu gebrauchen. Zu Rotterdam hatte er erfolgreich Van Nelle und zu Bremen Becks ausgespuckt. Nun ließen wir ihn unser heutiges Abendbrot anrichten. Das fiel erstaunlich einfach aus. Eine Käse-Lauch-Suppe und grünen Tee. Den Grizzly mit Fridge, dem Bordcomputer zu koppeln hatten wir uns bisher noch nicht getraut, aber auch dieser Schritt würde eines Tages erfolgen, da waren wir alle sicher. Der Delphin hatte unterdessen ein Päckchen für seine Geliebte gepackt, das seit heute nachmittag durch verschiedene Speditorenhände ging, damit es rechtzeitig ausgeliefert werden konnte. Für morgen stand eine Lektion Backgammon auf dem Programm. Zuerst würden wir den Grizzly nur beobachten lassen, wie der Octopus gegen den Delphin spielte. Dann würde der nächste Schritt erfolgen, nämlich Regeln aufzustellen und abzuleiten. Wir waren mächtig gespannt, wann das imaginäre Grizzlyherz das erste mal eigene Wünsche entwickeln würde. Dass er lernte, nun, auch das war sicher.

Liesberg

Nach unserer Rückkehr aus Amsterdam landeten wir auf dem Engeraner Liesberg, dem Ursprungsstandort unseres Windmühlenraumschiffs. Zu Fuß schwärmten wir aus, um Veränderungen in unserer Heimatstadt auszumachen, die eventuell in unserer Abwesenheit stattgefunden haben könnten. Wir fanden die Bäckerei und die Tankstelle an ihren gewohnten Orten. Lediglich der Kneipenbesitzer hatte in der Zwischenzeit mal wieder gewechselt. Wir fanden uns nach diesen ersten Erkundungen auf dem Bedienungsdeck ein und orderten eine Runde Pizza für alle. Der Ameisenbär brach das Brot und eröffnete die Mahlzeit. Sogar O. nahm sich Zeit für sein Stück und schlang einmal nicht alles hinunter, wie das sonst so seine Art war. Es gab Cola und Bier für alle. Dagegen hatte auch niemand etwas einzuwenden, bestand doch nicht die Gefahr, dass einer von uns es übertreiben könnte. Wir tauschten etwas Seemannsgarn aus und fütterten die olfaktorische Einheit des Grizzly mit neuen Eindrücken. Anschließend räumten wir das Erdgeschoss auf. Zu viel Gerümpel hatte sich dort angesammelt, eine örtliche Recyclingbörse wäre für das meiste von dem Zeug dankbar. Wir würden es sogar vorbeibringen, um nicht auf eine umständliche Terminabsprache mit dem Abholdienst angewiesen zu sein. Einen Bulli würden wir uns problemlos leihen können. Die Filmdose war an ihrem Platz, zum Glück. Wir konsultierten die Logfiles. Bis zu unserem nächsten Start würden wir hier ausharren. John und Jane gingen derweil nach Hause und verabschiedeten sich von weiteren Abenteuern. Vielleicht war ihnen das doch alles etwas zu aufregend gewesen. Da wir ansonsten eine recht illustre Mannschaft waren, schien das auch für alle in Ordnung zu gehen. Die Mondbasis funkte dem Grizzly den aktuellen Stand der Besiedelungspolitik durch, O. nahm eine Dusche und der Delphin übte jonglieren. Teevorräte würden wir auch für unsere nächste Mission genug dabeihaben. Wir sandten unsere seit Jahrhunderten gleichen Koordinaten zur Stiftskirche rüber und gingen eine Rund ins KIZ, Fussball gucken, jedenfalls der Teil von uns, der sich dafür interessierte. Der Rest der Mannschaft spielte Malefiz, Halma oder Backgammon, bevor alle in ihre Kojen gingen. 4 Grad, leichter Wind, kein Regen. Zunehmender Mond. Der Frosch rauchte nach dem Logbucheintrag eine Zigarette. Nachtwachen würden wir heute abend jedenfalls nicht benötigen.

trip nach holland

Die Dark Shadow startete ihren nächsten Aufklärungsflug. Es ging Richtung Westen. Der im Bedienungsdeck eingebaute Kühlschrank war gut gefüllt mit Bier und Lebensmitteln. Auch Kekse waren noch genug da. Der Grizzly hatte eine gute Route nach Scheveningen ausgerechnet, wo die heutige Mission begann. Im Sinkflug rief O. dreimal Halleluja, aber die Mannschaft hatte beschlossen, O. in der Windmühle zu lassen, das wäre besser für ihn, nur wusste er es noch nicht. Die Landung in einem Maisfeld klappte tadellos. Lediglich – nun – man würde ihre Spuren zurückverfolgen können. Der Forscher, Maurie und Bernie waren das erste Außenteam. Die drei bahnten sich ihren Weg durch den Mais. O. unterhielt sich derweil mit der Maulwurfine. Der Forscher folgte dem Kompass. Als erstes stießen sie auf ein Fahrrad, das unabgeschlossen an eine Laterne gelehnt war. Es musste wohl ein weißes sein. Hatte das Projekt doch noch geklappt. Maurie funkte :’Privatfahrräder überwunden’ zum Grizzly. Der speicherte alles in seiner Datenbank ab.

– Wo warst Du denn, bevor Du zu uns stießt ?
– Ich züchtete Spinnen in Detmold. Und Du ?
– Ich schwomm gerade eine Runde in Küstennähe.

Der Ameisenbär hatte sich zur Einholung von neuen Instruktionen ins Allerheilgste, das war das Kabuff im Erdgeschoss neben dem Tee, zurückgezogen. Als er zurückkam, las er dem Grizzly eine Geschichte vor und würde ihm die weitere Berechnung der Route überlassen. Das Außenteam kam zurück. Sie berichteten wahrheitsgemäß von stattgefundenen Kontakten und hatten auch einige Scandaten für den Grizzly. Der Grizzly machte einen Vorschlag. Er mochte keine Befehle, deshalb machte er lediglich Vorschläge. Aber Amsterdam war für alle okay.