Das Leben

Douglas Adams war ein sehr genauer Beobachter.

Auf der linken Seite des Flures, im hintersten Zimmer, das durch einen Stacheldraht geschützt war, befand sich das Arboretum. Hier lebte das Kuriositätenkabinett. Der Mann, der seine Frau mit dem Hut verwechselte, hatte hier Platz gefunden, und es gab auch einige Phi-Beta-Kappas. Geschützter Raum heisst nicht Reizlosigkeit. Ein klassisches “Safe House” beherbergt in der Regel (durch was auch immer) Traumatisierte. Cool down and find your style of writing. Eine Phi-Beta-Kappa erkennt man sofort. Wir sind eine WG, die ihren Alltag teilt. Zu 17t oder zu 18t, die genauen Zahlen schwanken täglich und im erweiterten Sinne sind wir sogar noch mehr. Wir teilen unser Leben, halbieren Sorgen und verdoppeln Freude. Eine Pflanze war um die Türklinke herumgewachsen und machte das Hineingelangen – wenn nicht unmöglich – so doch wenigstens sehr schwierig. Es handelte sich um die Schwester von Audrey. Audrey selbst jedoch, sie hatte eine neue Bleibe gefunden. Genug zu erzählen gab es jeden Tag um die Mittagszeit herum. Unbekanntes Terrain für jeden und jede, die zu uns stiess, aber wir hiessen alle willkommen. Der Sauerstoffhaushalt, er war ausgeglichen.

Das Zu Hause, das wir haben, mag nichts dolles sein, aber mit der Zeit haben wir ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt. Unterschiedlich die Gründe für den Aufenthalt, unterschiedlich die Tagesstrukturen und die Terminkalender, unterschiedlich die Zeitaufwendungen und unterschiedlich die Dauer des Daseins. Einige konnten wir in unterschiedliche Perspektiven entlassen. Einige mussten wir beerdigen. Mag die Privatsphäre durch die Wände aus Pappe eingeschränkt sein, manche Zusammenhänge schwer erklärbar sein, Lautstärke und Aktivitäten sich mit Chill-Out-Phasen abwechseln und manchmal Langeweile aufkommen, so haben wir doch ein Zu Hause. Das Dictionary von xyz definiert ein Zu Hause sowohl als etwas, wo man herkommt als auch als etwas, dem man zustrebt (Patch Adams) (Namensgleichheit zufällig). Ein weitgehend autonomes Leben mit Unterstützung aus Stadt und Land. Wir lesen, gehen, reden, kochen, fahren, besorgen, helfen, lachen, produzieren, leben. Niemand, der immer nur traurig ist oder wütend oder übermütig und niemand der nur weint. Stimmungen können an Reizüberflutung grenzen, aber wir wissen uns zu helfen. Rückzug ins Private ist (meistens) möglich. Das Wohnzimmer ist eine Art von Hilfs-Öffentlichkeit. Dienstautos haben wir zwei und einige von uns arbeiten. Die Pflege ist nicht mehr stationär, noch nicht ambulant also ein transvestitischer Hermaphrodit (wenn mir diese Anleihe gestattet ist). Dieser Blog wird eine neue Richtung anstreben.

Möge es nützen.

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Zum zehnten Geburtstag

after 10 long years at this place it has become a home. we have clear borders between 1 and 0, between yes and no, between (if you want) good and bad and between black and white. but after all, we have millions of colours to choose from for the design of your website. starting with nearly no perspective at all we have worked into a day structure and a full time job. corona is not the topic of this post, but if interested we get tested every week and will get a vaccine in late march or early april. easter is coming and now there’ s a chocolate goodie made of fair trade cacao. but the christian parts of our civilization celebrate the death and rising of jesus christ. as survivor turning into a transcender I remember Erazerhead. parts of our system is public, parts is data siloed and parts is, may, should and must be private. introducing new techniques is a work in progress and the solid web takes shape, slowly but in time. 32 years of the world wide web have seen some things appearing, some vanishing, bubbles in which we live but the whole damned thing still is evolving. protocols are being built on top of existing standards. examining the deeper mechanisms http is made of is a journey which is worth being walked. psychological problems morph into the handling of these with phantasy and imagination, sometimes anger, sometimes silence, sometime relaxation and sometimes action. we surely need phases of doing nothing to make sure we are alive and on the right path. listen to the ones that have no voice. spread hope. be clear. after having seen the dark side we have chosen to help ourselves and the ones that surround us, the nobodies and family and friends. I will fall into a long sleep, once I have reached the next step. and tonight I will open a beer. some thoughts may be lost in translation, but this is a process that is done with a certain mindset, too. disrespectfulness or respect, when appropriate, ambiguity, fainting and acknowledgement of the things we can’ t explain have a right to exist. still learning I greet my friends and neighbours. just ask, can tell a story. innocence and experience (Blake Babies).

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kw38

  • monday
  • tuesday
  • wednesday
  • thursday
  • friday
  • saturday
  • sunday
  • not timed
  1. get up, bike, post, isaac, fhb, koralle (help), auth panel
  2. usual stuff, hyg.
  3. will meet no staff
  4. cleaning up app with MMI, weekly call
  5. coordination meeting with rf, moving targets
  6. bakery, relax
  7. bakery, coffee
    • reach out for PIA (this is not an emergency action)
    • control and improve
    • edx dot org

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anhang zum IBRP (reflektion)

Leitfrage: Wofür brauche ich das Betreute Wohnen ?

Seit vier Jahren wohne ich hier und seit drei Jahren führe ich die Vollzeittätigkeit im ISR aus. Ich habe eine deutliche Stabilisierung erlebt. Ob die Wohnform noch angemessen ist, ist sicher nicht einfach zu entscheiden. Ein Wohnungswechsel wäre mit erheblichem organisatorischen und finanziellen Aufwand verbunden. Betrachten wir also einige Vor- und Nachteile und versuchen uns dann an einem vorsichtigen Resumee.

Vorteile

– größere Einkäufe können mit dem PKW erledigt werden
– während der Kernzeiten ist ein Ansprechpartner erreichbar
– die Wohngruppe ist solidarisch untereinander
– da nur wenige (aber dafür gute) soziale Kontakte zu Freunden vorhanden sind, ist die Einsamkeit leichter zu ertragen
– gemeinsam mit den MA wird das Leben und der Krankheitsverlauf reflektiert und in einen Gesamtzusammenhang eingeordnet
– es gibt gezielte Freizeitaktivitäten und gemeinsame Mahlzeiten, die das sogenannte ‘normale’ Leben erreichbar erscheinen lassen
– es gibt immer wieder Denkanstöße, Ideen zur Optimierung des Alltags und Alternativen zu schwermütigen Gedankenkreisen und Aggressionen gegen Dinge
– das drogenfreie und nüchterne Leben wird lebenswert und der Arbeitsalltag sowie Freizeit erhalten eine ausgewogene Balance
– nicht zuletzt ist das gemeinsame Leben ein gesellschaftlicher Gegenentwurf zu Leistungsdenken und Egoismus

Nachteile

– beim Vergleich mit gesunden Altersgenossen ist man auf Hilfe angewiesen und kommt sich abhängig vor
– oft stehen Konflikte und Probleme im Vordergrund, so dass Lösungsmöglichkeiten schwer zu erarbeiten sind
– irgenwann sind alle nach Hause gegangen und ich sitze in meinem Sessel und sitze und sitze und sitze (der PC hilft dann)
– es ist schwer, an eine Anschlußperspektive zu denken und sich ein autonomes, selbstbestimmtes Leben ohne psychosoziale Hilfe vorzustellen, wenn alle Betreuer sich selbst erfolgreich überflüssig gemacht haben

Resumee

gewiss möchte ich irgendwann wieder allein leben. Dies wird nur bei einem Job möglich sein, der genug für Miete abwirft. Über Praktika wird an dieser Perspektive gearbeitet. Die Abnabelung vom Bewo und der WfbM muss jedoch gut geplant werden und wohlüberlegt sein, damit das post-betreute Leben Hand und Fuss hat und alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um Rückfalle zu vermeiden und in eine gesunde Balance zu geraten. Hier ist gewiss in Jahren zu rechnen. Auch wenn immer mal wieder an Alternativen gedacht wird, scheinen die Vorteile des Betreuten Wohnens die Wohnform zu rechtfertigen. Es gibt Feedback und nicht zuletzt hat das gemeinsame Leben uns zusammengeschweißt, so dass man vermutlich das BeWo erst richtig zu schätzen wüsste, wenn man es *nicht* mehr hat.