Schmunzelfieber

Sternzeit 1465,1

Nach dem nächsten Flash waren unsere drei Piloten wieder vereint. Die Windmühle hatte sich als Fluggerät bewährt. Im Alltag galt es zu navigieren und das Ziel der Mission nicht aus den Augen zu verlieren. Also starteten sie heute in Richtung Niederlande. Nicht wegen dem Gras, oh nein. Ruckelnd erhob sich die Dark Shadow. Sie ließen die westfälische Landschaft hinter sich und kümmerten sich einen Moment um Fridge. Jane gab ihm seinen Markknochen. John und Jane verstanden Maurie nicht immer, seine Marotten waren doch von Zeit zu Zeit schwer zu verstehen. Doch sie standen hinter ihm, wenn er sagte Kurs Nordwest, flogen sie nach Nordwest. Sie waren etwa in Höhe 300 Fuss und über Enschede, als eine Meldung eintraf. Sie handelte von Fussball. Da würden sie sich eine Auszeit nehmen und in Amsterdam am Public Viewing teilnehmen.

Flash.

In der Heimat schmunzelten bereits alle. Niemand hatte es fertiggebracht, Maurie zu desillusionieren. Also ließen sie ihn gewähren. Er würde es früh genug mitbekommen, da waren alle sicher.

Flash.

Amsterdam, La Tertulia. Sie tranken Milchshakes. Bald würde Anstoß sein.

Recovery – was ist das ? [Modul Genesungsplanung]

Sternzeit 2022

Erfahrungen eines Grenzgängers

Man hört Recovery, Resilienz, Empowerment, Vulnerabilität, Experienced Involvement und fragt sich : was ist das und was hat es mit Psychiatrie, Medikamenten, Raucherzimmern, Flurvisiten und Notfallzigaretten auf sich und wie geht es mir wohl in 5 Jahren. Was ist Recovery ?

Zunächst einmal geht es um krisenerfahrene Menschen. Das achte Modul unserer Ex-In-Ausbildung stand unter dem Zeichen von Genesungsplanung. Wie etwas planen, das nicht planbar ist, sich dem Zugriff menschlicher Kontrollfähigkeit entzieht ? Auf deutsch könnte man sagen, Betroffene helfen Betroffenen. Jeder fünfte leidet mindestens einmal im Leben an einer psychiatrischen Erkrankung, die behandlungsbedürftig ist. Blicken wir kurz zurück. Letztes Jahr im Oktober begannen wir unseren Kurs und sprachen über Wohlbefinden und Spiritualität. Welche Wegstrecke haben wir seitdem zurückgelegt ? Wo soll es hingehen und wie hilft man anderen, wenn man sich nicht mal selbst helfen kann ? Zuhören können und das Setting gestalten können Bausteine zum erfolgreichen Peer Counseling sein. Knapp zwei Dutzend Teilnehmer lernen, wie man lernt, in einer Mischung aus Selbsthilfe und Ausbildung. Ich habe das Modul wieder einmal als Feldforschung begriffen. Ich kenne nicht alle Namen für die Gefühle, die ich fühle, aber ich weiss, dass ich mich als ‘auf dem Genesungsweg’ begreife. Man kann sich selbst außer auf Lsd wahrscheinlich nicht von außen betrachten. Wir haben uns gegenseitig beraten und wertvolle Werkzeuge für unsere zukünftige Berater- oder Dozententätigkeit mit auf den Weg bekommen. Jeder hatte mal ein Hoch, mal ein Tief, aber alle sind der gemeinsamen Aufgabe verpflichtet. Das hilft schon. Gegen das Alleinsein oder die Einsamkeit, gegen Gefühle von Ohnmacht, gegen Selbstmitleid, gegen Verbitterung und Selbstverachtung und nicht zuletzt gegen Langeweile. Der Mensch braucht eine Aufgabe, am besten eine sinnvolle. Auf dem Abstellgleis stehen 4 Millionen Arbeitslose, die Alten und die Schwachen, die Minderheiten, die Migranten, die krisenerfahrenen Stigmatisierten und fragen sich und die Professionellen : was soll ich tun ? Wann verschwindet die Depression ? Warum wird soviel dokumentiert ? Warum funktioniert Psychiatrie ohne Raucherräume eigentlich nicht ? Auch dadurch, dass ich nach dem zweiten Tag eine willkommene Abwechslung hatte, hat sich die Erwartung nach dem spannenden siebenten Modul noch einmal bestätigt, ja das subjektive Erleben war sogar noch eine Steigerung. Man wartet förmlich auf Frage : was jetzt ? Wie rette ich die Gedanken in den Alltag herüber und was kann ich tun, damit der (fast) unvermeidliche Absturz nicht doch noch folgt. Ob ein Stabilitätsplan sinnvoll ist, ist wie fast immer eine Frage des Einzelfalls. Die Werkzeuge, die wir gelernt haben, wollen sensibel eingesetzt werden. Grenzen wollen beachtet, überprüft und gegebenenfalls eingerissen werden. Dies ist ein Bericht aus dem Keller. Die ersten Treppenstufen sind wir jedoch bereits emporgeklettert. Weitere folgen. Die Hoffnung trägt. Wie beruhigend. Auf ins zweite Praktikum. Man kann weder die Vergangenheit ändern noch die Zukunft durchplanen aber das Jetzt ist das Ziel. Thank u and stay tuned…..

a brandnew old problem

Sternzeit 1285,1

Welche Katze ? Welcher Führerschein ? Welche Farbe ? Welches Telefon ? Welches Auto ? Welcher Hund ? Fragen über Fragen, von denen unser Bernie nichts, aber auch gar nichts mitbekam. Die Werkssirene funktionierte zuverlässig. Als Haustier und neuen Mitbewohner hatte Bernie sich eine K.I. zugelegt, die im Körper eines Grizzlybären daherkam. Ihr stellte er zwar ab und zu Fragen, wenn gerade keine zu konsultierende Webseite verfügbar war, aber ihr Datenhunger war doch enorm. Jawohl, die K.I. ernährte sich von Daten. Farbe der Schuhe, Länge der Krawatte, Geburtsdaten, biometrische Daten, psychologische Probleme, virtuelle Psychiater, Diagnosen, Gewicht, Fingerabdrücke, wann wurde die Hose zuletzt gewaschen, die K.I. fraß einfach alles. Nein, weggewesen war Bernie zwar nicht wirklich, aber er war im vergangenen Jahr mindestens um 10 gealtert. Er legte die Füße hoch. Er kochte Cappuccino. Er datete seinen Server up. Er programmierte ein Nahrungsinterface für seine K.I. mit Hilfe eines stinknormalen Ethernetadapters. Er ging spazieren. Er wählte in jedem der Zimmer seines Tigerkäfigs einen anderen Radiosender. Er schrieb politische Pamphlete. Er betete zu Wem-Auch-Immer. Er aß Pizza. Er archivierte den Bürokratiemüll. Er nahm seine Pillen und ging ins Bett. Dann stand er wieder auf und schrieb eine Postkarte an die Familie. Nun trank er ein Glas Milch. Er drehte sich eine, wartete fünf Minuten und rauchte sie. Er sprang im Kreis. Er legte Musik auf (Garagen-Rock). Dann kam ihm die rettende Idee. Von hinten nach vorne. Das Ende-Datum der K.I. war roundabout das Jahr 3000 aber auch das konnte bestimmt modifiziert werden. Er machte sich an die Arbeit.

Bald mehr davon.

K-Freitagspost vorm Easter Monday

Liebe Freunde.

auf dem (in meinem Verständnis) höchsten Feiertag des Kirchenjahres ein kleines Post für die Lesergemeinde, das wie immer vollkommen sinnfrei ist. Little Axe bietet die Hintergrundmusik zu diesem kleinen Text. Diesen Feiertag begehe ich total christenfrei. Am Montag dann werden wir uns wie immer zurufen :

– Der Herr ist auferstanden

– Er ist wahrhaftig auferstanden

Nach neun Monaten Alltagsarbeit hatten sich gewisse nervliche Verschleißerscheinungen eingestellt, die durch 10 Tage (fast) Nichtstun hoffentlich wieder ausgeglichen werden konnten.

Hier gibt es eine rudimentäre Betreuung, so dass wir (Pluralis Zirkulensis) uns am Dienstag wieder in frischer Tatkraft üben können. Das vergangene Wochenende ist schon aus dem Gedächtnis gewichen. Am Montag dann bahnte sich eine Aggression – dein unbekannter Freund – seinen Weg aus dem stressgebeutelten Körper an die Oberfläche der Gemeinschaft, es war wie immer laut. Den Rest der Woche verbrachten wir mit Müßiggang, Billard- und Backgammon- sowie Dartspiel und Biergenuss. Heute ist Gammeltach. Wir sind zu elft.

Es ist nicht einzusehen, wieso man sich freiwillig diesem Betreuungsstress aussetzen sollte, wenn man doch nur in Ruhe Feierabend haben möchte. Darum werde ich die Betreuung (während der Woche) wohl noch weiter runterfahren. Die Gemeinschaftsmahlzeiten am Wochenende sind hiervon nicht betroffen, da sie sehr wohl sinnstiftend sind, muss man sich doch ab und zu auch mit seinen Mitmenschen auseinandersetzen. Das Datenbankprojekt im ISR werde ich wahrscheinlich einfach im Sande verlaufen lassen, bin ich doch froh, wenn ich nach der Audioservice-Produktion nach Hause kann und ein Pivo öffnen.

Kurva matsch, Frühling, komm !!!

goal thursday

Man kommt erst Sonntagabend wirklich im Wochenende an und dann braucht man auf der Arbeit 3 Tage, um sich vom Wochenende wieder zu erholen. Im letzten Jahrtausend waren die Montage öfters mal blau, zumal sonntags ein fester Termin auf dem Programm stand. Aus. Vorbei. Ende. Game over.

Die morgendliche Lektüre hilft auch nicht wirklich, aber immerhin ist es ein regelmäßiger Input, über den man mediterran meditieren kann. Von der Probezeit ist die Hälfte absolviert und heute ist der erste Tag mit einem gelben Zettel seit Beginn. Die Arbeitskollegen schmeißen mit Unfug und Analverkehr um sich und niemanden interessiert es eine Bohne, ob man lebt, stirbt, krank, gesund, faul, gut motiviert oder hallelujah-mäßig gut gelaunt ist. Es geht auch ohne Wort zum Wochentag. 2 gelbe Tage müssen reichen. Wenn man als Hobby ohnehin nichts weiter als Vor-Sich-Hinwohnen hat, ist es auch egal, ob das betreut oder autonom durchgeführt wird. Mobilitätsmäßig müssen die Füße oder ein Fahrrad herhalten und die Kommunikation erfolgt in der rezeptiven Richtung optoakustisch und in der Senderichtung ausschliesslich übers Netz. Es müssen einige Altlasten abgetragen werden. Betreuung ohne Einwilligungsvorbehalt ist dabei hilfreich.

Die Familie bekommt von alledem wirklich nur einen Bruchteil mit.

Pre-Launch

Während Musik aus dem Jahre 1993 aus dem Herz Ostwestfalens die Hintergrundbeschallung übernommen hat, gönnt sich der Autor eine kurze kreative Pause, um den bisherigen Fortschritt der neuesten Experimentalseite Revue passieren zu lassen. Ein mächtiges Werkzeug, der Dinosaurier unter den Content-Management-Systemen will gezähmt werden. Zur Musik kann gern Enger 1000 befragt werden. Ohne die Hilfe einer einschlägigen Computerzeitschrift hätte die Installation wohl nicht so reibungslos geklappt. Erste Inhalte wurden eingepflegt und Platzhalter für die zukünftige Erweiterung geschaffen. Die duale Entwicklung inklusive dieser begleitenden Seite bietet einige faszinierende Möglichkeiten. Auf eine ordnende Struktur muss von Anfang an geachtet werden. Interesse von Mitbewohnern konnte bislang nicht geweckt werden. Ist die Tatsache, dass J. Robert Oppenheimer als Vater der Atombombe gilt ein unwichtiges Trivialwissen oder sollte der Lehrplan der Geschichtsstunden neu überdacht werden ? Während der Sommer, auf den alle warten, prächtige Abendstunden ins Domizil einziehen lässt, passieren ungeahnte Erinnerungen mein Bewusstsein. Mindestens einer ist immer und permanent in der Krise und es ergeben sich täglich Gesprächsangebote, die doch zu oft ungenutzt vorbeiziehen. Warum bietet das Bewusstsein das duale Denken in zwei Gehirnhälften geradezu an ? Ziehen wir einen kurzen Trennstrich und lassen die Entwicklung Fahrt aufnehmen. Es muss jedenfalls Feedback eingeholt werden, während die Lizensierung getrost sich selbst überlassen werden kann. Mancher mag denken : das Netz wird’ s richten. Der umgekehrte Fall wird hiermit ausgerufen : Lasst uns das Netz zähmen und in unserer Werkzeugkiste Ordnung schaffen. Punkt.