3227 (perspective-daily.de)

Hier die Themen von https://perspective-daily.de ,konstruktiver täglicher Journalismus abseits vom Mainstream, den man für 60 Euronen jährlich lesen kann. also tagged…

#Afrika, #Aktivismus, #Arabische Welt, #Arbeit, #Bildung, #Demokratie, #Deutschland, #Energie, #Essen, #EU-Politik, #Europa, #Extremismus, #Flucht, #Frieden & Krieg, #Wirtschaftliche Entwicklung, #Geld, #Gerechtigkeit, #Gesellschaft, #Gesundheit, #Glaube, #Internet, #Journalismus, #Konsum, #Nachhaltigkeit, #Osteuropa, #Politik, #Mobilität, #Klima, #Populismus, #Psychologie, #Technik, #Urbanes Leben, #USA

solidarnosc

Ich bin nur ein kleiner Blogger, der ab und zu grüne Krümel raucht – natürlich spreche ich von Tee – aber ich fühle mich genötigt, meinen Beitrag zu ‘Nous sommes Charlie’ beizusteuern. Man muss sich nicht weit aus dem Fenster wagen, um zu prophezeien, dass weitere Polarisationen folgen werden. Wohin kommen wir, wenn man in einem freien Land mit Meinungs- und Pressefreiheit, mit Traditionen wie Eulenspiegel, Staubsauger, Kowalski nicht mehr ungefährdet Titanic lesen – geschweige denn produzieren darf ? Wenig genug kann man tun, aber die Demokraten unter uns müssen zusammen stehen. Die Solidarisierungsbewegung im Netz macht Mut dazu. Wir haben Freedom of Speech und da muss man nun mal einiges aushalten. Ich bin kein wahrer Kenner der Szene, aber, leise genug, möchte ich nicht in Angst zum Kiosk gehen oder publizieren. Der Anschlag in Paris wird Wasser auf die Mühlen der braunen Brut nach sich ziehen. Nein, ich höre nicht auf zu schreiben und nein, ich habe auch keine Lust mehr, mich zu ducken und in (potentieller) Gefahr zu leben. Leser habe ich keine und weder Macht noch Einfluß noch politische Ambitionen aber der Bleistift ist auch mein Medium. Und da kann es passieren, dass man sich Feinde macht. Pluralismus und Toleranz werden sich stärker erweisen als die Waffe in der Hand. Ob sich hier nur eine weitere Stimme der Trauer in den Medienstream ergiesst, oder ob sich jemand beinahe persönlich angegriffen fühlt durch einen Terroranschlag, wer wagt das zu sagen oder zu beurteilen ? Mit spitzer Feder und ohne vielleicht die notwendige Distanz gelingt es mir nicht genug zu differenzieren. Aber ich fühle mich genötigt, Mittel zu ergreifen, meinen Bleistift künftig noch etwas besser anzuspitzen und zu sagen: Wir haben Demokratie und das ist gut so.

Eine Einzelstimme, gewiss, aber auch ich bin Charlie, Titanic, Wayne Kramer, Bernie, O. und Maurie und ich schreibe weiter. Lasst Euch nicht einschüchtern oder provozieren. Chapeau, Charlie Hebdo. Und vernetzt Euch gut. Nun noch das Pic.

charlie hebdo

nous sommes Charlie – tous

Der geraubte Planet

Es war einmal ein kleiner, blau-grüner Planet. Der befand sich seit mehreren hunderttausend Jahren, wenn nicht länger, einigermaßen im Gleichgewicht. Dann begann eine Bande von Machtmenschen und Profiteuren, ihn langsam aber sicher zu versklaven. Sie dachten sich perfide Methoden aus, Krieg zu führen und den Planeten seiner natürlichen Ressourcen zu berauben. Die Masse seiner Bewohner war damit unzufrieden und hätte die Bande der Kriegstreiber und Ausbeuter gerne zum Teufel gejagt. Nun hatten sie sich unglücklicherweise selbst in weiten Teilen der Kontinente eine Regierungsform gegeben, die sich ‘Demokratie’ nannte. Hierbei handelte es sich um eine Staatsform, die die alten Griechen erfunden hatten und in der – zumindest auf dem Papier – alle Gewalt vom Volke ausgeht. Hierbei handelte es sich nicht um Gewalt im Sinne von Brutalität sondern Gewalt im Sinne von Macht. Vielleicht hätte das ihnen jemand sagen sollen. Ein entscheidendes Momentum der Demokratie war die Gewaltenteilung. Legislative, Judikative und Exekutive waren leider für die meisten seiner Bewohner Fremdworte. Nun gab es eine gewisse Periode der Aufklärung. Das war lange her, weit bevor der Planet begonnen hatte, sich exponentiell zu entwickeln. In dieser Periode wurde das Wissen, das die Menschen hatten, umverteilt. Wenige Gebildete klärten die Masse der Menschen über ihre Rechte und Pflichten auf. Nun bin ich kein Historiker, sondern Informatiker, Schraubenzähler, Drucker, Monteur, Hilfsarbeiter und denkender Mitmensch. Und auch ich kenne keine Alternative zur Demokratie.

An dieser Stelle darum nur nocheinmal die drei Maximen der französischen Revolution von 1789 und ein Spontispruch der Achtziger Jahre.

Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit.

Wenn jeder die Gesamtheit seiner Mitmenschen bei seinen Handlungsweisen mit ins Kalkül zieht, gelingt es uns – vielleicht – ich bin geneigt zu sagen viiiiiiieeeeeeelleicht – noch, das Ruder umzuwerfen. Ansonsten wird der Planet es auf seine Art und Weise regeln : Survival of the fittest. Und glaubt mir, die Kakerlaken sind fitter als wir.

—-
Think global, act local.

People

People don’ t know their true Power

Die Qual der Wahl

Sternzeit 0999,5 fünf vor zwölf

Bernie das Biberratteneichhörnchen war aufgerufen, als verantwortlicher Staatsbürger des Tierreichs seine Stimme abzugeben. Nun verhielt es sich leider so, dass man lediglich das geringste von allen möglichen Übeln wählen konnte. Das war natürlich doof und unglücklich, aber gar nicht erst hinzugehen würde bedeuten, die Entscheidung den anderen zu überlassen. Zwar gab es diverse Wahl-o-maten und Entscheidungshilfen, aber die waren nur den Privilegierten mit einem Internetanschluss zugänglich. Davon war Bernie als obdachloser Sozialhilfeempfänger aber weit entfernt. Also überlegte er, wer ihm wohl ein zusätzliches Brötchen verschaffen könnte und wer am ehesten für Frieden und Gerechtigkeit sorgen könnte. Normalerweise war er sowieso dagegen. Also traf er seine Entscheidung erst in der Wahlkabine. Um 17hundert und eine halbe Stunde stand er also in der für ihn zuständigen Schule und las den Zettel. Mit den meisten Namen konnte er überhaupt nichts anfangen. Die Stimme ungültig zu machen schied völlig aus und einer rechten Splittergruppe wollte er nicht helfen. Da auch die diversen Spaßparteien ausschieden und er in der Bäckerei vor ein paar Tagen von einer neuartigen Stimmabgabemöglichkeit gehört hatte, drückte er also den Knopf in der virtuellen Wahlkabine, der seiner Stimme 90 Prozent Brötchenzuschlag verschaffen würde. Zufrieden kaufte er sich eine Tüte Chips und ein Sixpack und knallte sich vor den Fernseher im Arbeitslosenzentrum. Nun würde endlich alles gut werden.

Naturgemäß musste es zwei oder drei mehr von seiner Sorte geben, aber wo waren die bloß alle ?

Anmerkungen eines beinahe abgestumpften Beobachters – Arbeit und Pussy Riot

Also vor dem Tagwerk noch ein kurzer offener Brief an die Verantwortlichen. Liebe Arbeitsministerin Leinen, was Sie machen, grenzt jawohl an Verhöhnung der Arbeitslosen. Sie schwafeln von Erfolgen auf dem Arbeitsmarkt, dabei haben wir in Wirklichkeit nicht 4 sondern 7 Millionen Arbeitslose, wenn man all die Menschen mitzählt, die in einer Maßnahme Karten spielen. Statistiken frisieren können Sie offenbar gut. Sie haben jeglichen Kontakt zur Realität verloren.

Herr Putin, falls Sie wirklich Deutsch können, wie gerüchteweise kolportiert, müssen auch Sie sich unbequeme Fragen gefallen lassen. In einer demokratischen Regierung sollte ein einzelner Mensch nicht länger als zwei Wahlperioden nacheinander an der Macht sein dürfen. Pussy Riot sind wahrscheinlich eher nicht im Namen von Jesus Christus aufgetreten, aber das werden sie wahrscheinlich auch nicht behauptet haben. Die Wegsperrung von unbequemen Gegnern in politischen Prozessen ist jedenfalls nicht hinnehmbar.

Sorgen Sie bitte für die Freilassung.

Nicht dass ich ohne Fehler wäre oder den ersten Stein werfen wollte, aber ich mache jeden Tag meine Arbeit mit minimaler Verantwortung und stehe nicht in politischer [Verantwortung]. Vielleicht sollte ich dazusagen, zum Glück.

P.S.: Sie haben jawohl den Schuss nicht gehört.

P.P.S.: Irgendjemand muss es Ihnen ja mal sagen, Sie haben doch jeglichen Kontakt zur Realität verloren, befragen Sie mal die ‘Generation Praktikum’, wie der Spiegel vor einigen Jahren titelte.

P.P.P.S: Percy spielt Samstagabend, soweit ich weiss.