Schmunzelfieber

Sternzeit 1465,1

Nach dem nächsten Flash waren unsere drei Piloten wieder vereint. Die Windmühle hatte sich als Fluggerät bewährt. Im Alltag galt es zu navigieren und das Ziel der Mission nicht aus den Augen zu verlieren. Also starteten sie heute in Richtung Niederlande. Nicht wegen dem Gras, oh nein. Ruckelnd erhob sich die Dark Shadow. Sie ließen die westfälische Landschaft hinter sich und kümmerten sich einen Moment um Fridge. Jane gab ihm seinen Markknochen. John und Jane verstanden Maurie nicht immer, seine Marotten waren doch von Zeit zu Zeit schwer zu verstehen. Doch sie standen hinter ihm, wenn er sagte Kurs Nordwest, flogen sie nach Nordwest. Sie waren etwa in Höhe 300 Fuss und über Enschede, als eine Meldung eintraf. Sie handelte von Fussball. Da würden sie sich eine Auszeit nehmen und in Amsterdam am Public Viewing teilnehmen.

Flash.

In der Heimat schmunzelten bereits alle. Niemand hatte es fertiggebracht, Maurie zu desillusionieren. Also ließen sie ihn gewähren. Er würde es früh genug mitbekommen, da waren alle sicher.

Flash.

Amsterdam, La Tertulia. Sie tranken Milchshakes. Bald würde Anstoß sein.

Das Auto

Sternzeit 1308,0

Bernie hatte das Auto komplett zu Klump gefahren. Und nicht das erste.

Wir waren auf dem Weg zu O., als der Unfall geschah. Der Captain hatte uns rausgebeamt. Sie hatten also nur noch das Wrack finden können. Wenn man es sah, erschien es wie ein Wunder, dass aus der Karre noch jemand lebend rausgekommen war. Ich rauchte eine.

‘Lasst mich hier raus. Ich bin gesund.’, sagte O. Er hatte schon lange verstanden, dass man hier argumentieren musste und cholerische Anfälle hier fehl am Platz waren. O. hatte gestern um einen Termin gebeten, den sein Behandlungsteam ihm am Folgetag gern gewährte. Nuklearmedizin war O:’ s Spezialgebiet. Er wollte zwar nichts ähnliches versuchen wie der Postbote, aber er würde gut gewappnet sein. ‘Ich bin weder verstrahlt, noch habe ich Halluzinationen.’ eröffnete O. die Argumentation. ‘Sie haben Drogen genommen.’ erwiderte der Arzt. ‘Ich bitte Sie Doktor, in unseren Zeiten wird niemand ernsthaft die Gefährlichkeit von Zackenplankton in Erwägung ziehen. Wenn man in der Pubertät damit beginnt, könnte ich Ihnen noch folgen.’

‘Sie sind als Notfallpatient gekommen.’
‘Ich habe versucht mich umzubringen, korrekt.’
‘Werfen Sie uns einen Behandlungsfehler vor ?’
‘Keinesfalls. Ich möchte lediglich gehen.’
‘Morgen würden Sie das bereuen.’
‘Ich habe bereits eine Nacht drüber geschlafen und mein Entschluss steht fest.’
‘Sie haben im Klo gezündelt.’
‘Das steht im Bericht und der ist mehr als 8 Jahre alt.’
‘Schlafen Sie noch eine Nacht drüber.’
‘Sie kriegen meinen Karl-Heinz und dann bin ich weg.’
‘Denken Sie über Ihre Compliance nach.’
‘Geben Sie mir eine halbe Stunde.’
‘Gewährt.’

Der Captain fand, O. machte das sehr gut. Wir hatten eine stehende Subraumverbindung und die würde aufrechterhalten bleiben, wie auch immer O. sich entscheiden würde. Wir fütterten den Grizzly mit meteorologischen Daten. Wir brauchten eine Regenwahrscheinlichkeit. 15 Prozent, spuckte der Grizzly aus. Der Captain entschied, ihnen das Wrack zu überlassen und einen von uns zum Octopus reinzubeamen. Treffpunkt würde sowieso der Raucherraum sein. Die Maulwurfine übernahm die Aufgabe.

OM.

Das passte gut. Die Maulwurfine gab sich sofort zu erkennen. Als die halbe Stunde um war, spazierten beide in die Freiheit. Leider mussten sie den Bus nach Hause nehmen. Morgen würden wir uns also alle mit dem Captain in der Windmühle treffen. Ein Teammitglied würde uns dann vervollständigen.

Sternzeit 1308,5

K-Freitagspost vorm Easter Monday

Liebe Freunde.

auf dem (in meinem Verständnis) höchsten Feiertag des Kirchenjahres ein kleines Post für die Lesergemeinde, das wie immer vollkommen sinnfrei ist. Little Axe bietet die Hintergrundmusik zu diesem kleinen Text. Diesen Feiertag begehe ich total christenfrei. Am Montag dann werden wir uns wie immer zurufen :

– Der Herr ist auferstanden

– Er ist wahrhaftig auferstanden

Nach neun Monaten Alltagsarbeit hatten sich gewisse nervliche Verschleißerscheinungen eingestellt, die durch 10 Tage (fast) Nichtstun hoffentlich wieder ausgeglichen werden konnten.

Hier gibt es eine rudimentäre Betreuung, so dass wir (Pluralis Zirkulensis) uns am Dienstag wieder in frischer Tatkraft üben können. Das vergangene Wochenende ist schon aus dem Gedächtnis gewichen. Am Montag dann bahnte sich eine Aggression – dein unbekannter Freund – seinen Weg aus dem stressgebeutelten Körper an die Oberfläche der Gemeinschaft, es war wie immer laut. Den Rest der Woche verbrachten wir mit Müßiggang, Billard- und Backgammon- sowie Dartspiel und Biergenuss. Heute ist Gammeltach. Wir sind zu elft.

Es ist nicht einzusehen, wieso man sich freiwillig diesem Betreuungsstress aussetzen sollte, wenn man doch nur in Ruhe Feierabend haben möchte. Darum werde ich die Betreuung (während der Woche) wohl noch weiter runterfahren. Die Gemeinschaftsmahlzeiten am Wochenende sind hiervon nicht betroffen, da sie sehr wohl sinnstiftend sind, muss man sich doch ab und zu auch mit seinen Mitmenschen auseinandersetzen. Das Datenbankprojekt im ISR werde ich wahrscheinlich einfach im Sande verlaufen lassen, bin ich doch froh, wenn ich nach der Audioservice-Produktion nach Hause kann und ein Pivo öffnen.

Kurva matsch, Frühling, komm !!!