Soft Skills aus dem Club 27

Teambildung ist eine Säule. Demokratisierung eine weitere und Empathie, Verständnis, Rücksichtnahme, Beschützen von Schwächeren, ein Herz aus Gold und Oskar aus der Mülltonne vervollständigen den Werkzeugkasten. Das Vulnerabilitätskonzept kann man nicht in einer halben Stunde lernen, es ist aber bei weitem sympathischer und als Erklärungsmodell brauchbarer als Statistiken welcher Art auch immer. Aus den Tiefen oder Untiefen des Gedächtnisses erscheinen weitere Lerninhalte wie die selbstreferentiellen Systeme von Niklas Luhmann. Das ist allerdings Namedropping. Beschreiben wir den Prozess. Aus den “Löchern” einer Depression gelangt man nicht über Nacht. Hartnäckigkeit und Geduld, Ehrlichkeit, Durchhaltewillen, gesunde Ernährung, ausreichender Nachtschlaf, Abstinenz wenn angebracht, Sport, brauchbare Peergroups, eine sinnvolle Aufgabe, wenn es sein muss Arbeit und eine gesunde Portion Chuzpe helfen. Sie können helfen, eine Garantie gibt es nicht. Der regressive Sog, den es laut Erfahrungswerten durchaus gibt, ist schwer aufzuhalten, es ist allerdings nicht unmöglich. Mit einem blauen Auge davongekommen, zieht der Zeittotschläger seine Runden. Man vergebe mir diesen Rückfall in die Welt der Musik, der Songtexte, der philosophischen Betrachtungen aus der Welt der Aliens und der Nicht-Menschen. Der Club 27 ist natürlich ebenfalls dorther entlehnt.

Development dauert. Bugs, Fehler sind gottgegeben und können nur in mühevoller Kleinarbeit ausgemerzt werden. Das “bigger picture” dabei nicht aus den Augen zu verlieren, es überhaupt zu verstehen, die Puzzlestücke zusammenzufügen, Mut, die Komfortzone zu verlassen, das Positive und die Entwicklungsschritte nicht aus den Augen zu verlieren kann durchaus anstrengend sein. Friedliche Koexistenz ist besser als gar nichts. Das Leben im Ganzen ist ein Mysterium aus ungezählten Erfahrungen. Grenzerfahrungen und das Wort “Schizophrenie” schrecken wohl die meisten Durchschnittsleser ab. Am Stammtisch wird anders gedacht als im Kino, Ärzte haben eine andere Weltsicht als Polizisten, im Schlafzimmer geht es anders zu als in der Küche und auf einer Party unterhält man sich anders als im Büro. Gesetzt den Fall, dass Schreiben hilft, wird die bisherige Wortproduktion erweitert und fortgeführt. Familien- und Peergroupkontakte werden gepflegt, die Wäsche und der Müll wollen gemacht werden, staff will beschäftigt werden und versuchen wir, die Taxifahrer und Bewährungshelfer nicht aus den Augen zu verlieren. Stationär, ambulant, regelmäßig, occasional, Frequenzen, Intensität, finally free.

Bleiben Sie neugierig.

4539 (Future, mother tongue)

Außer bei gewissen Singularitäten kann man die Naturgesetze nicht außer Kraft setzen. Das Web besteht jetzt seit circa 32 Jahren und hat sich mehrfach radikal gewandelt, nicht immer zum Besseren. Der erste Browser war auch ein Editor. Wenn man eine Korrektur für notwendig erachtet, sollte man sich ernsthaft mit Solid auseinandersetzen. Webseitenübergreifende Logins, Interoperabilität, eine Verbesserung der Privatsphäre durch echte Datenhoheit sowie Protokolle und Spezifikationen die die wahren Möglichkeiten von http(s) ausloten rücken in erreichbare Nähe. Wie ist es möglich, dass 1969 Videos bis zum und vom Mond gesendet wurden, uns allerdings 2020 das Teilen einer einfachen Bilddatei zwischen zwei 11 Kilometer entfernten Rechenzentren als technischer Fortschritt verkauft wird, wie durch Facebook und Google bzw. LinkedIn geschehen ? Als einigermaßen wacher Beobachter und mit einer gewissen Vorstellungskraft versehen merkt der User doch leicht, dass uns hier ein Apfel als Pferd verkauft wird, und es mal freundlich auszudrücken. Dass wir uns in einer Pandemie befinden, in der das Teilen von medizinischen Daten (unter anderem somatischer Art) notwendiger als jemals zuvor ist und wir uns mit der Ausgestaltung unserer Zukunft in einer post-pandemischen Welt auseinandersetzen sollten, ist eine greifbare Notwendigkeit. Die Bekämpfung von Hass und Verachtung in sozialen Netzwerken sowie die Schaffung und Veröffentlichung von nachprüfbaren Fakten ist nicht nur ein Sideeffect und eine Vision von spinnerten Computerfreaks, die sich in Tunneln und Echokammern mit Bits und Bytes beschäftigen sondern kann von Jedermann und Jederfrau leicht als wünschenswerter Fortschritt deklariert werden und sollte in der Phantasie und der Imagination unserer (digitalen) Zukunft bereits hier und heute stattfinden. Es darf auch erwähnt werden, dass Strukturen und Usability durchaus vereinfacht werden können, allerdings durch das Verweben des semantischen Netzes und der komplexen Natur des Sachverhaltes einiges an Nachdenken und Durchdringung durch gedankliche Beschäftigung notwendig ist.

Fortbildung heißt nicht, dass man sich durch die Bildzeitung bildet und das Gehirn anschließend fort ist.
Psychische und physische Gesundheit sind kein elitärer Club sondern unveräußerliche Menschenrechte.

1) https://solidproject.org
2) https://ex-in.de