2060

Arbeitstitel: Der Freie Wille aus psychiatrischer Sicht

0.1 Inhaltsverzeichnis

0.9 Materialsammlung Seite 2
0.9.1 Materialsammlung extended Seite 3
1.0 Einleitung Seite 8
2.0 Hinführung aus autodidaktischer Sicht Seite 11
3.0 Medizinisch-psychologische Sichtweise Seite
4.0 Philosophische Sichtweise Seite
5.0 Arbeitshypothese Seite
6.0 Beispiele Seite
7.0 Ausnahmen Seite
8.0 Entwicklung des Themas (Hauptteil der Arbeit) Seite
9.0 Der freie Wille in Kunst und Literatur Seite
10.0 Zusammenfassung Seite
11.0 Literaturliste Seite
12.0 Nachwort Seite

Es wird versucht, sich aus philosophisch-psychiatrisch-klinischer Sicht dem Thema ‘Freier Wille’ aus eigener Erfahrung zu nähern. Wir beginnen mit einer Materialsammlung oder einem Brainwriting.

0.9 Materialsammlung

Entscheidungsfindung
Stimmenhören
Suizidalität
Autoaggressionen
Neurosen
Zwangsstörungen
Bipolarität
Sucht in prägenden Phasen
Emanzipation
Befehl und Gehorsam
Spiritualität
Selbstverletzung
Autoritäten
Körperpflege und Ernährung
Sport
Sublimation
Kaffee und Zigaretten im Raucherraum
Unterscheidung analog/digital
Musik
bewusstseinserweiternde Substanzen
Hypnose
Notfallkoffer
Sicherer Ort
Psychoedukation
Erfahrungswissen, das nicht bewusst zugänglich ist
Vertrauenspersonen (Holders of Hope)
sich als Behandler selbst überflüssig machen
Schutzbefohlene
Vaterfiguren
Deutungshoheit
ein Tropfen im Ozean
Texte als Lerngrundlage
Selbstorganisation
die Bedeutung von Arbeit
Körpersprache
Behandlungsvereinbarungen
Psych KG
Zwangsmedikation
Ausschleichen
Erhaltungsdosis
Trialog
Rehabilitation

0.9.1 Materialsammlung extended

•{([Synonyme])}
•{([Mnemonics])}
•{([Der Akkumulator])}
•{([bedingte Sprünge])}
•{([Medikamente])}
•{([Tiefenpsychologie])}
•{([Alkohol und Drogen])}
•{([Co-Abhängigkeit])}
•{([Abstraktion])}
•{([Techniken der Kontemplation])}
•{([Graphische Darstellung])}
•{([Sonderfälle])}
•{([Die Kommandozeile])}
•{([Virtuelle Techniken und Hypervisoren])}
•{([Rechteverwaltung])}
•{([Rekursionen])}
•{([Netzanbindung])}
•DMZ {([Demilitarisierte Zone])}
•{([Akustik])}
•{([Motivation])}
•{([Stromversorgung])}
•{([Alternative Techniken])}
•{([Redundanz])}
•{([Definitionen])}
•{([Hirntod])}
•{([Palliativmedizin])}
•{([SI-Einheiten])}
•{([Physik, Chemie und Biologie])} {([Physik])} {([Chemie])} {([Biologie])}
•{([Neuronale Netze])}
•{([Künstliche Intelligenz])}
•{([Naturwissenschaftliche Grundlagen])}
•{([Infinitesimalrechnung])}
•{([Algorithmen und Datenstrukturen])} {([Algorithmen])} {([Datenstrukturen])}
•{([Datensammlungen])}
•{([Dateiverwaltung])}
•{([Dateisicherung])}
•{([Betriebssysteme])}
•SQL-Dialekte {([Structured Query Language])}
•{([Arbeitszeiten])}
•{([Familie und systemische Therapie])}
•NLP {([Neurolinguistische Programmierung])}
•{([unixoide und linuxoide Systeme])}
•{([Linguistik])}
•{([Muttersprache])}
•{([kulturelles Umfeld])}
•{([soziokulturelle Widrigkeiten])}
•{([Variablen und Konstanten])} {([Variablen])} {([Konstanten])}
•Verteiltes Rechnen {([Grid-Computing])}
•{([Daemons])}
•{([cronjobs])}
•{([anac(h)ronistic cron])} {([anacron])}
•{([fork])}
•{([exec])}
•{([Datenverlust])}
•{([Reproduktion aus dem Gedächtnis])}
•{([Dedicated Denial of Service])}
•{([growing biological services])}
•{([grassroot movement])}
•{([rainbow people])}
•{([Diagramme])}
•{([Copyright])}
•{([Public Domain])}
•{([Tabellen])}
•{([open])}
•{([read])}
•{([speak])}
•{([listen])}
•{([store])}
•{([connect])}
•{([kill])}
•{([turn])}
•{([input])}
•{([get])}
•{([come])}
•{([increase])}
•{([decrease])}
•{([cut])}
•{([dedicate])}
•{([grow])}
•{([destroy])}
•{([terminate])}
•{([Triangulation])}
•{([Lysergsäurediethylamid])}
•{([Reptilien])}
•{([Insekten])}
•{([Menschenaffen])}
•{([Knochen])}
•{([Hund])}
•{([Wolf])}
•{([XML])}
•{([Schmerzen])}
•{([Kommilitone])}
•{([Ausbildung])}
•{([Altruismus])}
•{([Knie])}
•{([Soziopath])}
•{([Rot-Grün-Schwäche])}
•{([Polizei])}
•{([Jesus])}
•{([Fanatismus])}
•{([Religion])}
•{([Sucht])}
•{([Tag])}
•{([Wohlfühlen])}
•{([Pudding])}
•{([Nahrungsaufnahme])}
•{([Militär])}
•{([Zensur])}
•{([Atmung])}
•{([Luft])}
•{([Fahndung])}
•{([Gold])}
•{([Bor])}
•{([Friede])}
•{([Nase])}
•{([Wasser])}
•{([Gesundheit])}
•{([Physis])}
•{([Psyche])}
•{([Trinität])}
•{([Enger])}
•{([China])}
•{([Pause])}
•{([Ehrlichkeit])}
•{([Verhalten])}
•{([Charakter])}
•{([Assoziation])}
•{([Suche])}
•{([Volltextsuche])}
•{([Artikel])}
•{([Sprache])}
•{([Hilfe])}
•{([Tabak])}
•{([Cannabis])}
•{([Route])}
•{([Wasserstoff])}
•{([Kohlehydrate])}
•{([Gesicht])}
•{([Diagnose])}
•{([Kaffee])}
•{([Staat])}
•{([Kirche])}
•{([Buddha])}
•{([Judas Iskariot])}
•{([Vernunft])}
•{([XSLT])}
•{([Nacht])}
•{([Wolle])}
•{([Nahrung])}
•{([Hemmschwelle])}
•{([Reflex])}
•{([Sport])}
•{([Ausdauer])}
•{([Person])}
•{([Mord])}
•{([Rechtschreibung])}
•{([Blei])}
•{([Plutonium])}
•{([Gewalt])}
•{([language])}
•{([schmutzig])}
•{([integer])}
•{([double])}
•{([float])}
•{([lang])}
•{([klein])}
•{([weiblich])}
•{([Krieg])}
•{([Unterdrückung])}
•{([Selbstzweifel])}
•{([Hoffnung])}
•{([Bilanz])}
•{([Motor])}
•{([Sterlingmotor])}
•{([Adjektiv])}
•{([Weltschmerz])}
•{([Eis])}
•{([Prophylaxe])}
•{([Sohn])}
•{([Tochter])}
•{([Liebe])}
•{([Zweifel])}
•{([Perfektion])}
•{([Dialog])}
•{([Monolog])}
•{([Trialog])}
•{([Hammer])}
•{([Sammlung])}
•{([Nordsee])}
•{([Baltrum])}
•{([Leben])}
•{([richtig])}
•{([Mutter])}
•{([Vater])}
•{([männlich])}
•{([Mars])}
•{([Venus])}
•{([Saturn])}
•{([Jupiter])}
•{([Pluto])}
•{([Merkur])}
•{([Neptun])}
•{([Uranus])}
•{([Masturbation])}
•{([Onanie])}
•{([Regenbogen])}
•{([Mensch])}
•{([Meinung])}
•{([Aschenbecher])}
•{([Tisch])}
•{([Farbe])}
•{([Gebet])}
•{([rot])}
•{([grün])}
•{([weiß])}
•{([gelb])}
•{([schwarz])}
•{([Teufel])}
•{([Satan])}
•{([Diavolo])}
•{([Diabolo])}
•{([Legion])}
•{([Asterix])}
•{([Gut])}
•{([Böse])}
•{([Misstrauen])}
•{([Dusche])}
•{([Sex])}
•{([blau])}
•{([Selbstmord])}
•{([Meer])}
•{([Enkel])}
•{([Ende])}
•{([Planet])}
•{([Erde])}
•{([Sonne])}
•{([Mond])}
•{([Gicht])}
•{([Gedicht])}
•{([Sonnensystem])}
•{([Milchstraße])}
•{([Betrug])}
•{([Zielfahndung])}
•{([Geburtsdatum])}
•{([Ozean])}
•{([Waffe])}
•{([Waffel])}
•{([Tier])}
•{([Pflanze])}
•{([Klassifizierung])}
•{([Rheuma])}
•{([Arzt])}
•{([Kugelschreiber])}
•{([Filter])}
•{([Netz])}
•{([Vernetzung])}
•{([Psychiatrie])}
•{([Einsamkeit])}
•{([Name])}
•{([Ort])}
•{([Langeweile])}
•{([Alter])}
•{([Intuition])}
•{([Milch])}

1.0 Einleitung

Der freie Wille als gedankliches Konstrukt verdient eine ausführliche Betrachtung. Entscheidungen werden bei gesunden Menschen trotz unbewusster Prozesse meist mit dem Bewusstsein und bei klarem Kopf getroffen. Die Prozesse, die zur Entscheidungsfindung führen, sind allerdings trotz Argumentationsketten und Vor- und Nachteilsbetrachtungen sowie Überlebensstrategien meist durch Gefühle als Motor geleitet. Versuchen wir, das Problem herunterzubrechen und ein Beispiel aus dem Alltag zu finden, das den freien Willen zunächst wohlwollend voraussetzt.

Ich habe einen Brief geschrieben. Die Person, an den er adressiert ist, ist mir wichtig und Umstände führen dazu, dass ich kein Porto habe. Jedoch muss die Person schon morgen über die Organisation einer Reise in Gewahr gesetzt werden. Sende ich den Brief ohne Porto ab, versuche ich, elektronischen oder fernmündlichen Kontakt aufzunehmen, plane ich einen Blitzbesuch oder setze ich mich aufs Sofa und denke: es wird schon irgendwie ? Wie entscheide ich mich, welche Faktoren führen zur Entscheidung und geht es jetzt ohne Briefmarke oder nicht ? Gibt es eine Möglichkeit, den Empfänger das Porto bezahlen zu lassen, was er allerdings tun müsste, ohne bereits den Inhalt des Briefes zu kennen ?

Welche Handlungsmöglichkeiten habe ich und werde ich eine Entscheidung treffen ?

1. Ich sende den Brief ohne Porto ab und versuche, ihn anderweitig anzukündigen.
2. Ich fahre die Person besuchen.
3. Ich versuche andere Kommunikationswege.
4. Ich bleibe untätig.
5. Ich versuche Rauchzeichen oder Trommeln, was im engeren Sinne bereits in Punkt 3 genannt wurde.

Wenn ich nun an einer schweren Depression leide, scheint Punkt 4 wahrscheinlicher zu sein als bei psychisch gesunden Menschen. Dies macht deutlich, dass der freie Wille, wenn schon nicht außer Kraft gesetzt, mindestens in gewissen Fällen etwas eingeengt erscheint. Über Bilanzsuizide dürfen wir in dieser frühen Phase der Arbeit noch nicht nachdenken, jedoch seien sie vorsichtshalber bereits erwähnt.

Wie gerate ich in Aktion ?
Welche Gedanken sind hilfreich und zielführend ?
Sage ich ja, vielleicht oder nein oder verschiebe ich die Entscheidung ?
Welche Prägung bedingt meine Entscheidungsfindung ?
Denke ich analog oder digital, eher gefühlsbetont oder nüchtern-sachlich ?
Welche Faktoren führen dazu, dass ich meinen freien Willen benutze ?

Fokussieren wir uns nun auf die zunächst vorausgesetzte Existenz des freien Willens. Wie mache ich also von ihm Gebrauch ?
Ich darf glauben, was ich möchte
Wir leben in einer Demokratie und einem Sozialstaat, der so attraktiv ist, dass wir Zulauf bekommen
Grundsätzlich weiss ich, was mir gut tut und was mir eher schadet
Es gibt keinen Weg zurück
Kleine Schritte auf einem endlos erscheinenden Weg sind nicht zu unterschätzen
Was macht mir Hoffnung und Mut ?
Wie übe ich, die positiven Seiten nicht zu übersehen ?
Wie lerne ich, langfristig zu denken ?
Welche Unterstützung wünsche ich mir ?
Wo möchte ich heute, morgen, nächstes Jahr, irgendwann hin ?
Woran würde ich merken, dass sich bereits etwas geändert hat ?

{([mir ist durchaus bewusst, dass wir uns noch in der Einleitung befinden und das Thema vorsichtig entwickelt werden muss. An dieser Stelle möchte ich mich gern mit 3 (drei) Teilaspekten beschäftigen und erste Literaturhinweise geben.])}

Macht und Kommunikation

Mindestens im Falle eines PsychKGs hat jemand anderes (der Arzt, das Gericht oder ‘das System’) Macht über mich. Ebenso, wenn ein Betreuer Recht von seinem Aufenthaltsbestimmungsrecht macht. Wie gehe ich nun damit um ? Ordne ich mich unter oder versuche ich die vorhandenen Rechtsmittel oder Beschwerdemöglichkeiten auszuschöpfen ? Verläuft meine Kommunikation problemorientiert oder lösungsorientiert ? Sind eventuelle Zwischenfragen zielgerichtet ? Arbeite ich an meiner Gesundung mit ? Versuche ich, alte Handlungsmuster zu überwinden ? Fragen wie diese müssen erlaubt sein. Im besten Falle ist mein Verhalten konstruktiv und hoffnungsverbreitend.

Autoritäten und Gehorsam

Weil Ärzte einen weißen Kittel tragen, werden sie als Autoritäten erachtet. Was besagt der hippokratische Eid ? Habe ich genügend Urvertrauen um sie als Hilfeleistung zu akzeptieren ? Vertraue ich der Medikation ? Sehe ich den Arzt als Partner oder als Feind ?

Kleine Schritte und Lebensfreude

Eine Chilischote im Notfallkoffer kann wertvolle Dienste leisten. Ebenso hilfreich kann folgende Instruktion bei Panikattacken sein: Suchen Sie 5 Dinge, die Sie sehen können, 4 Dinge, die Sie hören können, 3 Dinge, die Sie anfassen können, 2 Dinge, die Sie riechen können und ein Ding, das Sie schmecken können. Ein Patentrezept, gewiss, aber es kann helfen. Praktisch gesehen kann ein Fischbrötchen ebenso hilfreich sein wie eine Bedarfsmedikation.

{([Literatur:
Douglas Adams – Per Anhalter durch die Galaxis
Douglas Adams – Das Restaurant am Ende des Universums
Douglas Adams – Das Leben, das Universum und der ganze Rest
Douglas Adams – Macht’ s gut und danke für den Fisch
Douglas Adams – Einmal Rupert und zurück
Douglas Adams – Der elektrische Mönch
Douglas Adams – Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele
Douglas Adams, John Lloyd und Sven Bötcher – Der tiefere Sinn des Labenz
Douglas Adams, Neil Gaiman – Keine Panik
Douglas Adams, Mark Carwardine – Die Letzten ihrer Art
Douglas Adams – Lachs im Zweifel
Andrew Vachss – Kata
Andrew Vachss – Strega
Andrew Vachss – Bluebelle
Andrew Vachss – Hard Candy
Andrew Vachss – Blossom
Andrew Vachss – Kult
Andrew Vachss – Tief im Abgrund
Andrew Vachss – Schritte des Falken
Andrew Vachss – Verrat
Andrew Vachss – Safe House
Andrew Vachss – Choice of Evil
Andrew Vachss – Dead and Gone
Andrew Vachss – Pain Management
Andrew Vachss – Only Child
Andrew Vachss – Down here
Andrew Vachss – Mask Market
Andrew Vachss – Terminal
Andrew Vachss – Another Life
Kurt Vonnegut – Zielwasser
Kurt Vonnegut – Zeitbeben
Kurt Vonnegut – Mann ohne Land
Kurt Vonnegut, Lee Stringer – Like shaking hands with God
])}

Zu Musik von Mark Lanegan versuche ich, einen zielführenden Gedanken zu entwickeln. Ein Suizidversuch kann laut eigener Erfahrung als Hilfeschrei interpretiert werden. Die Realität, wie wir alle sie kennen, kann ebenso durch Drogen wie durch eine akute Psychose verschoben werden.

Leise angemerkt sei, dass Cannabiskonsum nicht verharmlost werden soll, eine vereinzelte Tüte allerdings einem Erwachsenengehirn keinen größeren Schaden zufügt wie eine Tasse Tee. Alkohol scheint mir dagegen weitaus gefährlicher und mit einem mindestens ebenbürtigen Suchtpotential versehen zu sein.

Vernebelte Gehirne tendieren allerdings dazu, die ach so vermaledeite Realität zu verkennen und sich selbst etwas vorzumachen, also seinem Gegenüber oder im schlimmeren Fall sich selbst in die Tasche zu lügen. Der Wille kann trainiert und gelenkt werden. Im Falle einer klinischen Aufnahme ist es wichtig zu wissen, dass man in Sicherheit ist.

{([Ein kurzes Wort zur ordnenden Struktur des Inhaltsverzeichnisses. Es ist als Richtschnur für die Arbeit gedacht und kann ggf. nochmal überarbeitet werden. Nicht umsonst wird das Thema freier Wille gern in verschiedenen Arten von Science Fiction behandelt. Diese Arbeit soll eine Simulation einer Hausarbeit werden und eine wissenschaftliche Arbeitsweise implementieren. Implementation ist ein Wort aus der Informatik. Ob die Materialsammlung so verwendet werden kann, scheint wegen der informationstheoretischen Einfärbung mindestens fraglich. Sie ist als Hilfe und Anschub für die Kreativität gedacht. Es soll nicht verleugnet werden, dass es sich um eine autodidaktische Herangehensweise handelt. Möglicherweise werden die Kommentare zur besseren Lesbarkeit des Textes weiterhin {([so])} gekennzeichnet. Da es sich nicht wirklich um eine universitäre Arbeit handelt sondern eine solche lediglich simuliert, kann eventuell mit mehr Freiheiten gearbeitet werden. Eine Begleitung der Arbeit durch einen professionellen Mitarbeiter scheint sinnvoll.
http://www.spektrum.de/news/unser-wille-ist-doch-nicht-so-unfrei/1397002%5D)
2.0 Hinführung aus autodidaktischer Sicht

Lernfähigkeit im kognitiven und intuitiven Sinne ist eine Voraussetzung für die Überwindung psychischer Krisen. Wenn das bereits Bekannte und Alltägliche des Lebens so nicht mehr gültig scheint, müssen neue Wege gegangen werden.

2047 (positionspapier genesungsbegleiterpraktikum)

1. Bestandsaufnahme/Probleme
2. Chancen/Ausblick

1. – (Sammlung/ausformuliert)

Team im Rücken
Pünktlichkeit/Disziplin
Rollenverständnis
Essensausgabe
Gesprächsgehalt
Gruppen
eigene Schwachpunkte
Rückmeldekultur
Leerlaufzeiten

Die Erinnerung an eigene Patientenzeiten steht gleichzeitig manchmal im Weg und bietet ebenso die größten Chancen. Bis auf Weiteres verstehe ich mich als Pflegedienst ‘light’. Selbständiges Denken und Handeln steht in einer WfbM (auch wenn Computerarbeiten erledigt werden) nicht gerade im Vordergrund. Egozentrik sowie Beziehungsideen dominieren nicht mehr den Alltag, sind jedoch nicht vollständig verschwunden und können sowohl als Symptome als auch als integrale Bestandteile der Persönlichkeit verstanden werden. Verhalten ist aussagekräftiger als Diagnosen. Ein Ende des eigenen Rehaverlaufes ist nicht in Sicht.

2. – (dito)

Enttabuisierung
Spiritualität
Kausalität
Co-Moderation
Genesungsbegleitergruppe
Hausarbeit
Peer-Support-Worker-Ausbildung

Ermutigung und Unterstützung kann lediglich angeboten werden, die Nutzung von Entlastung kann angenommen wie ausgeschlagen werden. Radikales Akzeptieren der Realität ist ebenso desillusionierend wie notwendig. Der Fokus liegt auf dem Individuum. Auf Körperpflege und Ernährung zu achten sind Basisfähigkeiten. Krise und Chance sind im Chinesischen äquivalent.

Zweifel sowohl am System wie an den eigenen Fähigkeiten sollen nicht verleugnet, können allerdings im besten Falle ausgeräumt oder transformiert werden. Ein Hineinwachsen sowie persönliche Recovery-Schritte gehen bei dem erlebten Prozess Hand in Hand. Die eigene Betroffenheit ist ebenso hinderlich wie die größte Chance. Als Open-Source-Informatiker fühle ich mich in schlechten Momenten wie eine Parkbank, in guten Momenten kann durch die bloße Existenz bereits Hoffnung vermittelt werden.

Der Weg vom Survivor zum Transcender ist lang und steinig, er führt jedoch zu einem Bergsee aus Phantasie.

strange

In all den Jahren ever since hatte Horst dazugelernt, vielleicht nur graduell, aber immerhin. Nun war er also Gefangener seiner eigenen Vergangenheit. Er wandte sich nicht mehr an Ärzte. Der Hölle entkommen hatte er nun also so etwas wie ein eigenes Leben. Das Bergwerk war der Ort, an dem er tagsüber rauchte. Das System hatte allzu gründlich von ihm Notiz genommen, sogar ein richterlicher Bescheid über seine Betreuung lag vor. Versetzen wir Horst also in die Lage, mit seinem heutigen Wissen in die Vergangenheit zurückzukehren, was würde passieren ? Man weiß es nicht. Der Flashback gestern Nacht war so etwas wie eine Vorahnung davon, was ihn erwartete. Unzählige Filtermechanismen wirkten in seinem Kopf. Und die Filter waren ausgefallen, praktisch das ganze Universum war durch ihn hindurchgeflossen, man kann nicht mehr sagen ob in einer einzigen Nacht oder in Monaten.

Aktives Abgammeln zählte zu Horst ungewöhnlichen Hobbies. Auch mit der Hygiene nahm er es nicht allzu genau. Er hatte etwas erlebt, das Kurt Vonnegut mit Akkulturation umschrieb, sowie Science Fiction gewissermaßen prägend für ihn gewesen war. Heute vormittag war er also vollkommen zweckfrei spazieren gegangen. Inzwischen knabberte es ihn nicht mehr an, wenn er Sirenen oder Glockengeläut hörte. Die frische Luft hatte uns gutgetan, wir hielten sein Immunsystem intakt und sorgten für die richtige Balance. Der Chef hatte uns gut instruiert, wussten wir also mittlerweile, was wir ihm zumuten konnten und was nicht. Gegen den allseits üblichen Erreichbarkeitswahn hatte Horst im Prinzip nichts einzuwenden, wenn es so einfach war, sich ihm zu entziehen.

Stunde um Stunde verbrachte Horst mit Nichtstun. In der Zwischenzeit piesakten wir ihn etwas, so dass sein Gewissen sich meldete und er endlich zur Kenntnis nehmen musste, dass noch Wäsche gewaschen werden wollte. Nein, tiefschürfende Fragen waren es nicht, die ihn bewegten. Er neigte halt lediglich dazu, die Sinnhaftigkeit des Bergwerkes in Frage zu stellen. Gewiss, es war ein unkündbarer Arbeitsplatz und besser als vierundzwanzigsieben in den eigenen vier Wänden, aber das machte es ja nicht erträglicher. Also beschäftigte er seine grauen Zellen mit etwas anderem. Dafür waren Teile von uns ihm durchaus dankbar.

Und wie Horst fluchen konnte, wenn ihm ein Missgeschick widerfuhr. Gewöhnlich lag das an seiner eigenen Unzulänglichkeit, gewiss, aber das machte es in der betreffenden Stunde nicht erträglicher. Oh, manchmal schien es gar, wenn er einen triftigen Grund zu fluchen hatte, war er erst in seinem eigentlichen Element, so wie vorhin, als er den TFT schrottete, weil er beim Wäschetonne entfernen nicht daran gedacht hatte, dass der TFT lediglich angelehnt war. Das sahen wir ihm nach, aber nicht alle wären mit seinem Verhalten einverstanden gewesen. Heute nacht würden wir ihm einen wunderschönen Horrortrip bescheren. Ob luzide oder nicht bedarf noch einer finalen Abstimmung.

Use/Abuse

Sternzeit fünf nach zwölf

Als Opfer von Gewalt in der Familie und Vachss-Leser versuche ich einen Aufsatz über emotionalen Missbrauch, der über eine reine Reproduktion des Gelesenen hinausgeht.

Emotionaler Missbrauch ist die systematische und strukturelle Verkleinerung des Gegenübers, die Reduktion auf ein Objekt unter Anwendung von physischer, emotionaler oder psychischer Gewalt. Hier sind nicht gelegentliche, sondern fortgesetzte Schläge gemeint. Kinder spüren sehr genau, wann jemand die Grenze zwischen Ermutigung, Belehrung bzw. Androhung von Gewalt oder Erpressung überschreitet. Niemand ist jedoch reines Opfer seiner Sozialisation. Peer-Groups erlangen heute früher Bedeutung als in den siebziger und achtziger Jahren, Gewalt gab und gibt es jedoch schon immer und eine Änderung ist nicht in Sicht. Alle Antennen rausgezogen, ständig auf der Hut vor Gefahr, ein Hot-Spot auf Andersartigkeit ausgerichtet, auf der Suche nach Schutz und Wahrgenommensein, das können die Folgen sein. Gewiss ist emotionale Gewalt noch eine Art schillernder als direkte sexuelle Gewalt. Wenn man missbraucht wurde, hat man wenigstens jemanden, den man hassen kann. Wie bereits an anderer Stelle vermerkt, gilt es jedoch eine Grenze zwischen krank und böse zu ziehen. Wie das Wort ‘Soziopath’ hergibt, sind soziale Beziehungen nur schwer aufzubauen und noch schwieriger aufrechtzuerhalten. Identifikation mit Randgruppen und ein tiefsitzendes Misstrauen selbst gegenüber nächsten Angehörigen, Therapeuten, Ärzten, Pflegern, Betreuern und jedweder Form von Autoritäten können die Folge sein. Niemand ist jedoch *nur* Opfer. Warum werden manche Heiler, manche Täter, fragt Vachss an einer der entscheidenden Stellen ? Das Böse ist nicht genetisch bedingt. Gewiss ist niemand zum Drogenmissbrauch verdammt. Ob man Sexualstraftäter therapieren kann oder nicht, kann von dieser Stelle nicht beurteilt werden, hier fehlt Erfahrung. Manche gehören sicher für immer hinter Gitter. Das Fatale an Emotionen ist ihre Direktheit, ein Ausgeliefertsein an erlernte Mechanismen ist nur schwer umzuprogrammieren.

Im Erwachsenenalter hat man Mittel und Wege an die Seite gestellt bekommen, Angst, Scham und Wut zu sublimieren. Warum nun ist der Abgrund doch in jeder Sekunde präsent ? Wie diese tiefen Gräben aus Misstrauen und Negation überwinden ? Wie Hilfe erfahren und Hilfe weitergeben ? Wie aus Fehlern lernen und wann Verzeihen lernen oder einen endgültigen Schlussstrich ziehen ?

Die Gene sind nicht verantwortlich zu machen und die Gehirnchemie ist zu komplex, um hier auf eine Medikation zu vertrauen. Sinnvolle Aufgaben stellt man sich am besten selbst. Die Ursachenforschung könnte allerdings der erste Schritt zum Weiterleben sein.

Als erfahrener Psychotiker, ehemaliger Drogenabhängiger und BeWo-Bewohner mit Arbeit unter Vernachlässigung des Potentials versuche ich, Mittel und Wege zu finden, mit der gemachten Erfahrung zu leben und *vielleicht* anderen aus dem Dschungel zu helfen, in dem ich mich selbst nur allzuoft verirrt habe. Dieser tiefsitzende Hass gegenüber allem, was auch nur im entferntesten mit *Druck* zu tun hat, ist eine schwere Bürde. Jedoch in der reinen Opferrolle zu verharren ist nicht nur ein Stehenbleiben bei bisher gelernten Mechanismen sondern sogar ein Schritt rückwärts. Die sogenannten ‘Professionellen’ jedenfalls haben in den meisten Fällen nicht den Hauch einer Ahnung, welche Grenzen man überschritten hat, überschreiten musste ?

Der Intellekt jedenfalls ist eine mächtige Waffe gegen Minderwertigkeitsgefühle und es bleibt zu hoffen, dass mehr und mehr, Jahr für Jahr, Fall für Fall, Patient für Patient, Strafverfahren für Strafverfahren ans Tageslicht der Öffentlichkeit geholt wird.

Bittere Wurzeln wollen nicht ans Licht, sind jedoch dort erheblich besser aufgehoben als im Zwielicht oder am Straßenrand.