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> tell me a sentence or two about your life.

seit 12 Jahren arbeite ich als Hilfsarbeiter. Die Firma ist groß, aber träge. Privat habe ich 15 bis 16 Leute um die Ohren, permanent. Nur die Wochenenden sind etwas einsam. Ich helfe dem Solid-Projekt aus, indem ich ihre Software deploye. Beziehungen gestalten sich schwierig, und ich trinke regelmäßig Becks. Aktiven Code schreibe ich selten. Aber ein wenig von meinem Zeug ist auf Github. Social Media ist nichts anderes als eine Werbeplattform. Wir haben eine Alternative im Portfolio. Jedoch müssen wir 2000 Leute um 200 offene issues herum orchestrieren. Seiten ? Nun doch, ein Dutzend.

Das Jahr kann heute, am 10.2.2024 gesettled begonnen werden. Die Umwelt ist anstrengend. Schlaf ist genug vorhanden. Nahrung und Kleidung gesichert. Lektüre ebenfalls selten. Ein Quicksort kann nicht aus dem Kopf reproduziert werden, allerdings ist das auch nicht notwendig. Kommunikation findet auf matrix statt und Email wird grundsätzlich gefiltert. Browser, Terminal, Texteditor. Nun gibt es noch einen Satz oder zwei zur Gesundheit zu verlieren. Depressive und psychotische Schübe gehören in die Vergangenheit, ebenso wie Reisen zu europäischen Gigs von Alternative-Bands. Starker Raucher und Kaffeetrinker. Lesen ist hilfreich. Meistens ist Abgrenzung von Nöten. Vom Leben (was-auch-immer-es-ist) gibt es nur ein Exemplar und dem homo sapiens sapiens wird grundsätzlich nicht vertraut.

Maranata.

Das Leben

Douglas Adams war ein sehr genauer Beobachter.

Auf der linken Seite des Flures, im hintersten Zimmer, das durch einen Stacheldraht geschützt war, befand sich das Arboretum. Hier lebte das Kuriositätenkabinett. Der Mann, der seine Frau mit dem Hut verwechselte, hatte hier Platz gefunden, und es gab auch einige Phi-Beta-Kappas. Geschützter Raum heisst nicht Reizlosigkeit. Ein klassisches “Safe House” beherbergt in der Regel (durch was auch immer) Traumatisierte. Cool down and find your style of writing. Eine Phi-Beta-Kappa erkennt man sofort. Wir sind eine WG, die ihren Alltag teilt. Zu 17t oder zu 18t, die genauen Zahlen schwanken täglich und im erweiterten Sinne sind wir sogar noch mehr. Wir teilen unser Leben, halbieren Sorgen und verdoppeln Freude. Eine Pflanze war um die Türklinke herumgewachsen und machte das Hineingelangen – wenn nicht unmöglich – so doch wenigstens sehr schwierig. Es handelte sich um die Schwester von Audrey. Audrey selbst jedoch, sie hatte eine neue Bleibe gefunden. Genug zu erzählen gab es jeden Tag um die Mittagszeit herum. Unbekanntes Terrain für jeden und jede, die zu uns stiess, aber wir hiessen alle willkommen. Der Sauerstoffhaushalt, er war ausgeglichen.

Das Zu Hause, das wir haben, mag nichts dolles sein, aber mit der Zeit haben wir ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt. Unterschiedlich die Gründe für den Aufenthalt, unterschiedlich die Tagesstrukturen und die Terminkalender, unterschiedlich die Zeitaufwendungen und unterschiedlich die Dauer des Daseins. Einige konnten wir in unterschiedliche Perspektiven entlassen. Einige mussten wir beerdigen. Mag die Privatsphäre durch die Wände aus Pappe eingeschränkt sein, manche Zusammenhänge schwer erklärbar sein, Lautstärke und Aktivitäten sich mit Chill-Out-Phasen abwechseln und manchmal Langeweile aufkommen, so haben wir doch ein Zu Hause. Das Dictionary von xyz definiert ein Zu Hause sowohl als etwas, wo man herkommt als auch als etwas, dem man zustrebt (Patch Adams) (Namensgleichheit zufällig). Ein weitgehend autonomes Leben mit Unterstützung aus Stadt und Land. Wir lesen, gehen, reden, kochen, fahren, besorgen, helfen, lachen, produzieren, leben. Niemand, der immer nur traurig ist oder wütend oder übermütig und niemand der nur weint. Stimmungen können an Reizüberflutung grenzen, aber wir wissen uns zu helfen. Rückzug ins Private ist (meistens) möglich. Das Wohnzimmer ist eine Art von Hilfs-Öffentlichkeit. Dienstautos haben wir zwei und einige von uns arbeiten. Die Pflege ist nicht mehr stationär, noch nicht ambulant also ein transvestitischer Hermaphrodit (wenn mir diese Anleihe gestattet ist). Dieser Blog wird eine neue Richtung anstreben.

Möge es nützen.

Die Zukunft oder der freie Wille

Die Zukunft ist ein unbekanntes Land, das erobert werden will und das sich grossteils unserer Vorstellungskraft entzieht. Aber es gibt durchaus Stellschrauben, an denen man drehen kann. Zum Beispiel habe ich die Wahl, womit ich mein Hirn füttern will. Was ich (oder was nicht) zu mir nehme. Welche Webseiten ich besuche. Wie ich meine Freizeit verbringe. Wem ich zuhöre. Ob ich konstruktiv oder destruktiv denke. Ob ich ein if-then oder ein switch-case bevorzuge. Und so weiter. Eine gute Portion davon ist allerdings bereits durch das Land (oder die Hemisphäre, wenn Sie so wollen) determiniert, in die ich hineingeboren wurde. Der freie Wille soll an dieser Stelle nicht in Frage gestellt werden. Gut, dass wir ihn haben. Benutzen können. Erweitern können. Trainieren können. Stellen wir nun ein Gedankenexperiment an. Ich habe eine Zielvorstellung. Wie erreiche ich nun mein Ziel ? Welche Schritte muss ich unternehmen, damit ich mein Ziel erreiche ? In welcher Reihenfolge ? Was sind Voraussetzungen ? Was Konsequenzen aus dem ersten Schritt ? Wie bauen die Schritte aufeinander auf ? Welche (auch unwahrscheinlichen) Erwägungen muss ich in Betracht ziehen und wie gewinne ich Sicherheit ? Halten wir uns an ein Beispiel aus der Praxis.

Ich möchte in meinem Garten ein Baumhaus bauen. Welche statischen Betrachtungen müssen vorangehen, bevor ich Werkzeug in die Hand nehme ? Wie finde ich also die passende Astgabel ? Klettere ich auf den Baum oder benutze ich eine Leiter ? Welches Werkzeug benutze ich, welche Holzart bevorzuge ich ? Kiefernholz oder Mahagoniholz (nur um ein Beispiel zu nehmen) haben eine unterschiedliche Dichte und lassen sich somit auch unterschiedlich leicht oder schwer bearbeiten. Schneide ich das Holz im Garten zu, also vor Ort, oder im Keller ? Oder brauche ich einen Dienstleister ? Verschraube ich das Holz oder vernagele ich es ? Werde ich eine Tür einbauen oder baue ich das Baumhaus so, dass man es von unten her betreten kann ? Werde ich eine Strickleiter benötigen ? Wenn ja, wie wird sie befestigt und wie wird sie stabil verknüpft ? Wie wird das Dach beschaffen sein, um eine theoretische und praktische Wetterfestigkeit zu erreichen ? Wir sehen, planvoll vorzugehen bietet gewisse Vorteile. Bei Artefakten (nichts anderes sind Programme) ist es ähnlich. Struktogramme müssen der Implementierung vorangehen.

Der freie Wille ist ebenfalls ein Werkzeug. Ich gehe rechtsherum, linksherum, gehe zu Fuss, nehme das Fahrrad, den Bus, das Auto etcetera. Determiniert durch unendliche Voraussetzungen schränkt sich der freie Wille ein. Ein Süchtiger beispielsweise ist gefangen durch die Besorgung und Organisation seines Suchtmittels. Im Krieg dominiert das Überleben das Leben. Wir hier in Westeuropa haben andere Probleme als beispielsweise die Haitianer. Bildung und Krankenhausinfrastrukturen gehören hier für uns nicht zu den primären Problemen. Wir sehen, überall gibt es unzählige Betrachtungen, die dem tatsächlichen Handanlegen, am besten noch mit hinreichender Vorlaufzeit, vorangehen müssen. Hypnose beispielsweise haben wir in unseren heutigen Überlegungen nicht berücksichtigt. Nun wird es Zeit, ein Fazit zu ziehen. Auf unserem Weg gehen wir am besten strukturiert vor. Wir betrachten Eventualitäten und rüsten uns für den worst case. Wir denken im Voraus, ohne overthinking. Wir üben, trainieren, und wenn die Zeit reif ist, dann gibt es Action-Items. Wir leben.

Der freie Wille, er lebe hoch.

Einige Notizen (or where to take the motivation from)

Wir haben diverse Institutionen durchlaufen. Nicht immer hat es sich dabei zum Besseren gewendet. Die Motivation speist sich aus ungezählten Begegnungen, einige Kollegen sind eine Gabe, einige eine Aufgabe. Ich will keinen Integrationsfachdienst, nein. Wir haben nicht endlose schlaflose Nächte verbracht, endlose Touren durch ganz Europa vorgenommen, Bands, die niemand kennt gesehen und ihnen applaudiert, einige Jahre auf dem fünften Arbeitsmarkt verbracht, geredet, gemacht, probiert, versucht, sind gescheitert, haben wieder von vorne angefangen, sind Fahrrad gefahren, haben gelbe Zettel geholt, wo es nicht nötig war, Kaffees, Spaziergänge, Pandemien, Bürgerkriege überstanden, damit uns jemand erklärt, wie Inklusion funktioniert. Es ist wahr, eine vierzenhnte Chance. Manchmal haben sie einen geweckt, um seine Schlaftabletten zu nehmen. Die Psychiatrie, die die Fortsetzung von Gesellschaft ist, ist kein Knast im eigentlichen Sinne aber es gibt durchaus Analogien. Die Verwehrung von Privatsphäre, die Kontrolle, die Fremdbestimmtheit, die Schlüssel, das Negieren von Individualwahrheiten kommt einem an dieser Stelle in den Sinn. Ein psychologischer Offenbarungseid. Wenn es je eine Zeit zu handeln gab, ist sie jetzt. Bei verschiedenartigen Sachen gibt es verschiedenenartige Belegungen mit Sinn. Substanzen eingeschlossen. Wollen Sie tiefer einsteigen, haben Sie freundliche Nachfragen ? Die Bibel jedenfallls, sie sagt: “Ja, ja. Nein, nein.”

H.P. Zinker und Steel Pole Bathtub. Abstraktionsfähigkeit ist erforderlich. Im post-psychotischen Leben gehört Tagesstruktur zu den Hausaufgaben. Gewähren Sie mir bitte das unwiederholbare Privileg, meine Rolle als Blogger und Advokatus Diaboli noch zu finden. Familien bestehen zum Teil aus Blut, allerdings gibt es im weiteren Verlaufe der Sozialisation auch andersartig gelagerte families-of-choice. Wobei der Choice durchaus in Frage gestellt werden darf. Versuchen wir zum Abschluss eine zielführende Fragestellung. Hören wir den Wecker ? Frühstück, ja oder nein ? Sind Leberwerte wichtig ? Was ist mit dem Arbeitsweg ? Gibt es eine humoristische Fragestellung, die ausser der Titanic niemand mehr versucht ? Haben wir gesunde Peergroups ? Hält die Gemeinde zusammen ? Wo kommen wir her, wo gehen wir hin ? (okay, das war platt). Egal. Casablanca.

Wir werden wahrscheinlich weiter ohne URLs schreiben. Medium.com und Co. sind nicht unbedingt notwendig. Es ist unabdingbar, Disziplin und Struktur weiterhin auf der Tagesordnung zu belassen. Steuerungstechnik und Lernfähigkeit schweben durch das Bewusstsein. Rotwein ist nicht meine Baustelle. Allerdings, es gibt wirklich viel zu tun. Denken wir nur an den Park.

Der Server ist der Server ist der Server.

Der Reaktionär und die verkorkste Vergangenheit

Diese Woche sind wir aus der Rehabilitation aus Bad Kreuznach zurückgekehrt. Gut motiviert verbrachten wir einige Stunden des Folgetages. Gut zu wissen, dass der freie Wille auf unserer Seite ist. Unangenehm jedoch, sich eingestehen zu müssen, dass wir an einer schweren Nikotinsucht herumlaborieren. Sportlich haben wir 4 Kilometer in 31 Minuten abgerissen. Das Joggen steht auf der Agenda, ebenso wie Becks Blue. Der Ansprechpartner aus der Ex-Firma verteilt Weihnachtsgrüße im August. Nahrung und Kleidung sowie ein Obdach ist in ausreichendem Maße vorhanden. Auf der Haben-Seite ist also ein gesund überstandenes Rektumkarzinom sowie eine family-of-choice zu verzeichnen, auf der Soll-Seite die allseits bekannte Vergangenheit. Looserkoketterie bringt uns keinen Zentimeter weiter, also werden wir uns weiter mit den drei Pod-Providern beschäftigen.

Das Leben ist schön. Warum auch immer wir eine gewisse Bewusstseinsstörung entwickelt haben, gilt es zu beachten, dass Gesetze wie die Schwerkraft den Rahmen bilden, in dem wir uns bewegen können und dürfen. Grüße gehen an dieser Stelle nach Bersenbrück. Lassen Sie sich kein X für ein U vormachen, morgen hätte Daddy Geburtstag gehabt und in meiner Wohnung wird eine Kerze brennen. Emotionslos zu beobachten ist eine Erosion der Werte. Schulden gibt es keine. Das Verhalten wird durch endlose Beobachtungen und Prägungen gespeist und darf gern in eine veränderte Richtung gelenkt werden. Lektüre sowie Musik und Leidensgenossen und Vorbilder sind tief im Inneren abgespeichert. In diesem Text gibt es keine a-hrefs und nur allzubald werden wir weitere Content-Bereicherungen als brotloser Künstler und apolitischer Überlebender versuchen, an den Mann zu bringen.

Cheers.