assoziationsanalyse 0

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one or two O’ s

Besser wir würden uns einige Tage bedeckt halten, bis wir Misses X identifiziert hatten. Es bestand gewiss kein allgemeines Interesse an unserer Mission, hatten wir doch lediglich vom Ameisenbär einen Auftrag bekommen. Wir würden einige retten, aber all das war vollkommen nutzlos, wenn auch nur einer oder eine verlorenging. Der Frosch kam von seiner Außenmission mit dem weißen Fahrrad zurück und berichtete, er habe viele allein, aber auch einige Familien gesichtet. Wir versammelten uns ums Bassin. Der Delphin sprach ihre Sprache. Und er übersetzte für uns. Viele geschundene und geknechtete Seelen waren durch diverse Grenzerfahrungen hindurchspaziert, und all das Böse und nicht verstehbare hatte Spuren hinterlassen. Aber wir würden uns die Fäkalsprache nicht aneignen. Angst und Einsamkeit schienen die beiden Grundprobleme zu sein. Wir stiegen einer nach dem anderen zum Delphin rein. Und dann wuschen wir uns, wir begannen mit den Füßen, schruppten uns gegenseitig die Rücken, und wer etwas wie eine Frisur trug, wusch sich auch die Haare und die Ohren. Wir hatten nur ein Handtuch, aber das war blau und hatte uns schon beim Pangalktischen Donnergurgler gute Dienste geleistet, würden wir uns also auch beim Abtrocknen abwechseln müssen. Ein Resummee des Sternjahres zu ziehen, nein, das trauten wir uns nicht, zu viel war geschehen und zu viele Stunden hatte Bernie fluchend in seinem Tigerkäfig verbracht. Wie gut, dass er inzwischen zu uns gestoßen war, zehrten wir doch immer noch von der alten Geschichte von dem Mann mit Hut. Würden wir weitere Mitstreiter aquirieren müssen ? Wo war die Delphingeliebte ? Was würden die Leute ohne Familie tun ? Warum herrschte soviel Gewalt ? War es besser zu lügen oder zu schweigen ? Hätten wir genug zu essen und zu trinken ? Was wenn wir nicht zurück nach Rio de Janeiro und dann nach Enger fanden ? Würden wir den Kindern Geocachen erklären können ? Half denn wenigstens die Milch ? Fragen über Fragen. Der Octopus legte Dub auf, dann blieb für die meisten von uns immer die Zeit stehen. Der Forscher würde nach wie vor einiges zu tun haben. Selbst der Grizzly sprach inzwischen leiser als sonst. Wir verneigten uns. Dann das Logbuch. Ahornfarn.

Der Mangel daran

Maurie verrichtete sein Tagwerk, während unsere Bande dem Müßiggang nachhing. Die Maulwurfine und der Delphin unterhielten sich angeregt über die neueste Zinssatzsenkung, der Grizzly stand auf Standby, Blacky strich um die Häuser und der Forscher forschte. Was forschte er ? Er versuchte Zusammenhänge herzustellen. Peng, wieder eine Zeitung eingepackt. Kaffee war jedenfalls genug da. Bernie redete dem Octopus ins Gewissen. Aber niemand glaubte noch ernsthaft daran, dass er seinen Zackenplanktonkonsum irgendwann reduzieren würde.

O.: hmmmm.
B.: hä ?
O.: lecker.
B.: denk dran.
O.: hä ?
B.: deine Synapsen.
O.: egal.
M.: wer will ‘nen Keks ?

Die Delphinfamilie hatte es tatsächlich geschafft, eine Kommunikationsmethode ohne Technik zu finden. Als die Dark Shadow sich ihrem Ziel näherte, es lag in Kalifornien, juckte Maurie’ s linke Augenbraue. Nein, niemand bemerkte, als die Windmühle in der Wüste niederging. Unsere Mannschaft begann die Erkundung. Zunächst also San Diego. Als es Nacht wurde, hatten sie eine Bar gefunden. Willie der Barmann schenkte einen nach dem anderen aus. Es gab auch Milch. Bernie jedoch war bei seinem geliebten Gerstensaft geblieben. Maurie hatte Feierabend. Ordnungsgemäß fuhr er den Rechner herunter und schaltete auch den Dreierstecker in der Küche aus. Von der Bar aus ging es zurück in die Windmühle. Die Com-Verbindung nach Hause stand. ‘Wann kommt Ihr zurück ?’ Krrrrk-krrrrk. Maurie wusste jedoch, dass alles in Ordnung war.

Kein Wunder, wir befanden uns im Tarnmodus.

money

Sternzeit 1462,8

Flash.
Ongoing.
Frankfurt.
Hier nun also, in der Stadt des Geldes und der Titanic, ereilte Maurie das Schicksal in Form der Humorpolizei. Angeklagter, Ihnen wird zu Last gelegt, Sie hätten die eigene Existenz seit Jahrzehnten verleugnet, Sie nehmen sich ein wenig zu Ernst und haben nichts zur humoristischen Erbauung Ihrer Umwelt beigetragen. Was haben Sie zu diesen schweren Vorwürfen und zu Ihrer Verteidigung vorzubringen ?

Ähem.

Nun, weiterhin gehen Sie nur 20 von 21 Werktagen arbeiten, und allzuoft verschlafen Sie, weil Sie den Wecker beim ersten Klingeln ständig ausstellen und auf den Allmächtigen vertrauen, rechtzeitig wieder aufzuwachen…

Ähem.

Des Weiteren gehen Sie viel zu leichtfertig mit dem wenigen Geld um, das Sie verdienen, ob Sie nun arbeiten gehen oder nicht.

Ähem, pssssst, wenn ich nicht komme, werden mir achtzehn Euronen abgezogen.

Null und nichtig. Sie sind ein Choleriker. Sie sind verkorkst. Sie sind intelligent, aber faul. Disziplin ist ein Fremdwort für Sie. Sie jonglieren mit ihren Chefs und Betreuern und haben keine Ahnung von der Ernsthaftigkeit des Lebens.

Welchen Lebens ? Das aus arbeiten, essen, schlafen, Sessel, Stuhl, Bett besteht ?

Was wollen Sie Ihrem Neffen erzählen, womit Sie Ihr Geld verdienen ?

Der zumindest wird lachen.

Maurie begann, sich auszuziehen. Angeklagter, wollen Sie die Autorität der Humorpolizei untergraben ? Ist Ihnen der Ernst der Lage etwa nicht bewusst ? Beim linken Socken machte Maurie eine Pause. Er hatte seit fünf Stunden nicht geraucht und auch sein letztes Bier war einige Tage her. ANGEKLAGTER ! Ich liefere den Beweis, dass die Verschwörungstheoretiker Recht haben. Seit Monaten bezahle ich mit meiner Tätowierung. Die Blättchen kommen von Ebay. Ich ernähre mich spartanisch, damit ich mir den Smoke leisten kann. Ich habe nichts, aber auch gar nichts zu meiner Verteidigung vorzubringen. Aber der Beweis schlummert in meinem Bewusstsein. Und unter meiner Haut. Keylogger on. Man hat mich durcheinandergebracht. Ciompi. Luhmann. Brecht. Vonnegut. Vachss. Schmidt. Maurie hatte die Dachpfannen mit Bierflaschen verwechselt, als er Glasziegel holen sollte. Das war eine Lektion. Maurie wurde mitgenommen und festgesetzt. Also musste er auf den nächsten Flash warten. Aber nun endlich war er auf einem Weg. Wohin ? Wer weiss das schon… Er ging in die Gemeinschaftsdusche. Duschgel brauchte er nicht. Und wieder hatte er es versucht. Weiter im Text. Flash.