2880 (bad temper joe neuesforumenger)

2017-11-04 bad temper joe @ bahnhofstr 52, nfe, enger

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Dark Shadow

Dark Shadow


Nachdem die heftigsten Gewitterattacken auf dem verschlammten Waldweg abgeklungen waren; es war dunkel, kalt und ungemütlich; erblickte Maurie vier riesige Windmühlenflügel, die sich zu seinem Erstaunen, unmerklich langsam zwar, aber dennoch drehten. Als er sich dem Gebäude aus dem vor- oder drittletzten Jahrhundert näherte, schauderte es ihn ob des Geruchs von Essensresten, Fahrzeugteilen, vermoderten Pilzen und verschiedenen Teesorten. Unerschrocken pirschte er sich an den kleinen Eingang heran. Aus dem Augenwinkel erblickte er eine kleine Filmdose, die er jedoch wohlweislich unangetastet liegenließ. Den Durchmesser eines Flügels maß er grob auf über fünfzehn Meter. Ungehindert stieß er die Tür auf und trat ein. Noch mehr Dunkel umgab ihn, aber wenigstens war es trocken. Mehr als alles andere dürstete es ihn nach einem frisch aufgegossenen Tee. Er tastete sich vorwärts, schließlich fiel ihm wieder ein, dass er ja mal Raucher gewesen war, folglich fand er in seiner rechten Hosentasche ein Feuerzeug mit benutzbarer LED. Zunächst die LED nur einmal kurz aufblitzen lassend und von weiß zuckenden Blitzen von draußen unterstützt sah er viele Säcke unbekannten Inhalts an der dem Eingang abgewandten Seite aufgestapelt. Nachdem er ihren Inhalt als eßbar identifiziert hatte, begann er, den Rest der alten Mühle zu untersuchen, um der rätselhaften Funktionstüchtigkeit und eventuellen weiteren Bedienungsmöglichkeiten auf die Spur zu kommen.

Nach einigen geistigen Notizen versetzte ich mich zurück ins hier und jetzt, dokumentierte ein ‘klack-ratsch’ und beamte mich für kurze Zeit raus.

‘Klack-ratsch’ machte es auch, als Maurie die nicht mehr vollständig besprosste Leiter zu dem Bedienungsdeck des Mühlfahrzeuges erklommen hatte und die Leiter unter seinen Füßen ins unerreichbare Erdgeschoß zurückfiel. Das Deck erwachte flackernd zum Leben. Nach einigen Stunden Erkundungs- und Testbedienungen mit Hilfe eines rot-weißen Rescue-and-check-modusses hatte Maurie die Sauerstoffzufuhr, den Mahltrieb, den Windgeschwindigkeitsmesser, die Eisboxen für die Fracht und die Kommunikationsanlage probehalber bedient und intuitiv rudimentär verstanden. Obwohl er zwar punktuell gern allein war, entschloss er sich doch, bis zur Rekrutierung oder Zusammenfindung mit ein oder zwei Gefährten oder Gefährtinnen beim Rescue-and-check-modus zu bleiben. Er vermisste seinen Hund Fridge. Im Deckkühlschrank samt umfunktionierter Icebox befand sich genug Nahrung von Pizza über Kuchen bis zu Bier, Kaffee und Tee, sodass er die Kommunikationsreichweite als Rufweite getrost verkraften konnte und endlich einen Tee trank, bevor er versuchte, Johann und Jane zu erreichen, notfalls per guter alter Post, Trommeln, Rauchzeichen oder Flaggensprache, da beide sich zu diesem Zeitpunkt in Blick- und Rufweite befinden mussten und auch noch würden, wenn der Tee vorüber war.
Blieb die Frage, ob die beiden erstens aufnahmefähig und zweitens willens und in der Lage waren, einen Startversuch zu unternehmen. Er konnte nicht mehr allein runter, ohne sich die Knochen zu brechen, aber sie könnten hochkommen und ihn, wenn schon nicht tatkräftig, so doch seelisch-moralisch unterstützen.

‘Gimme beer’, sagte Maurie.
Fridge schwieg. Genauer gesagt schwiegen alle drei Fridges. Der Hund Fridge hörte seinen Namen, hob kurz den Kopf und wandte sich dann desinteressiert ab. Alle drei Fridges waren Materialisationen oder Impersonifikationen aus demselben Paraversum. Der Kühlschrank Fridge begann einen Kühlungswärmeaustauschzyklus. Das Gesamtsystem des Windmühlencockpits hatte den Status ‘Künstliche Intelligenz’ hinter sich gelassen und konnte mit Fug und Recht als Natürliche Intelligenz bezeichnet werden. Auch es schwieg, weil das Bier zu Neige gegangen war. Ansonsten hätte es mit ‘Mehr Details, bitte’ geantwortet. Fridge brummte derweil lediglich etwas vor sich hin. Er brummte virtuell, da er keinen physischen Schädel besaß, der vom eingebildet inhalierten Alkoholkonsum brummen konnte, aber er war durch unzählige analoge Röhrenverstärker geflossen, so dass man mit Recht von brummen reden konnte. Maurie holte tief Luft, dachte an nix und fuhr den Siliziumanteil in der Glasfaserproduktion etwas nach oben.
Wir Informatiker hatten es geschafft, die Welt perfekt von der Maschine abhängig zu machen, die Programmiersprachen und Datenbanken, die Algorithmen und Datenstrukturen verschwammen zu Appointments, Googlemania, SMS-Schleudern mit Sexwerbung, wir vergaßen, was uns als Menschen eigentlich ausgemacht hatte, nämlich das zutiefst analoge Element des Vergessens, der Fehlhaftigkeit und des Versagens.

Das Vergessen könnte allerdings ebensogut auf über- und regelmäßigen Cannabisgenuss zurückgeführt werden, während die Fehlhaftigkeit jedwedem Leben sowie Bauteilen und Algorithmenfolgen potentiell immanent ist und das Versagen ist eine Übung, die auf alle, jeden und jede von uns wartet, Programm, Pflanze, Struktogramm, Tier, Atomkraftwerksummantelung, Verhütungsmittel, Kaffeedosenverschluss oder Mensch.

to be continued
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https://www.minds.com/blog/view/478535257847504896/some-old-text
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oweia

Akute Zahnschmerzen zwangen Bernie dazu, eine Ibu einzuwerfen und einen Zwischenstop in der Deckertstraße einzulegen. In der Zwischenzeit hielt seine Mannschaft eine Experimentalversammlung in der Windmühle ab. Der Grizzly schien dieses Mal prädestiniert, die Versammlung zu leiten. Er begann mit der Geolocation, die nicht allzu genau war und zu Beginn also mit einiger Toleranz zur Mondbasis gefunkt wurde. Sodann wurde der Tee bereitet, der heute einmal zum Trinken gedacht war. Die Maulwurfine servierte also Chai und die Mannschaft begann das Brainstorming.
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toothache, bellybutton, scientology, busse und bahnen, communication breakdown, son volt, unterschichtenfernsehen, arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, grafische oberfläche, testament, patientenverfügung, ergotherapie, zeichensatz, tätowierung, bier, finanzkontrolle, betreuung, reiseapotheke, strafverfolgung, libelle, animal, körperpflege, ernährung, fotografie
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Damit sollte man weiterarbeiten können.

Schmunzelfieber

Sternzeit 1465,1

Nach dem nächsten Flash waren unsere drei Piloten wieder vereint. Die Windmühle hatte sich als Fluggerät bewährt. Im Alltag galt es zu navigieren und das Ziel der Mission nicht aus den Augen zu verlieren. Also starteten sie heute in Richtung Niederlande. Nicht wegen dem Gras, oh nein. Ruckelnd erhob sich die Dark Shadow. Sie ließen die westfälische Landschaft hinter sich und kümmerten sich einen Moment um Fridge. Jane gab ihm seinen Markknochen. John und Jane verstanden Maurie nicht immer, seine Marotten waren doch von Zeit zu Zeit schwer zu verstehen. Doch sie standen hinter ihm, wenn er sagte Kurs Nordwest, flogen sie nach Nordwest. Sie waren etwa in Höhe 300 Fuss und über Enschede, als eine Meldung eintraf. Sie handelte von Fussball. Da würden sie sich eine Auszeit nehmen und in Amsterdam am Public Viewing teilnehmen.

Flash.

In der Heimat schmunzelten bereits alle. Niemand hatte es fertiggebracht, Maurie zu desillusionieren. Also ließen sie ihn gewähren. Er würde es früh genug mitbekommen, da waren alle sicher.

Flash.

Amsterdam, La Tertulia. Sie tranken Milchshakes. Bald würde Anstoß sein.

Bots

Sternzeit 1460,5

Vielmehr handelte es sich bei den Fremdenlegionären um eine Freiwilligenarmee. Nicht zu vergleichen mit Borg oder Bots. Wer sein Leben hinter sich lassen wollte, schloss sich ihnen an. Maurie hatte einige wenige bereits kennenlernen dürfen. Er war beeindruckt von der Schärfe ihrer Beobachtungsgabe und ihres Engagements. Nun saß Maurie am Strand, aß ein Eis und überlegte seine nächsten Schritte. Die Festung war weithin sichtbar. Ein anderes Leben. Maurie geriet in Versuchung, sein Forscherleben an den Nagel zu hängen und sich ihnen anzuschließen. Weil er Johann und Jane einige Tage nicht gesehen hatte, ging er schließlich in ein Internetcafe. Zu Live-Messengern hatte er keinen Zugang, weil er keinen entsprechenden Account hatte, aber Kontakt über Email würde komplett ausreichen. Er setzte eine Nachricht ab. Das christliche Ferienlager veranstaltete ab und an Ausflüge nach Monaco. Nun drehte Maurie sich eine Zigarette und rauchte sie. Dann ging er schwimmen. Den meisten seiner Mitmenschen begegnete Maurie mit Hass oder Verachtung. Für das andere Geschlecht interessierte er sich schon lange nicht mehr. Was soll ich Euch sagen, ein Flash setzte ein und Maurie wurde in die Parallelmühle in der Heimat gebeamt.

Es klingelte. Maurie schickte die Stromzecke zum Teufel. Er begann, in militärischen Strukturen zu denken. Die Mühle war gut befestigt, das war ein Anfang. Zu dumm, dass er meistens sowieso allein war. Wenn er John und Jane überzeugen konnte, mitzukommen…

Bald, nur allzubald, würde er mehr erfahren.

reaching presence

Sternzeit 1296,3

Wir befinden uns in der Gegenwart und heute schreibe ich einen Logbucheintrag, der den vergangenen Tag zusammenfasst. Nachdem das Gravitationsexperiment geklappt hatte, nahmen sie endlich Kontakt auf. Mein jahrzehntelanges Warten hatte sich also gelohnt. Es ist ein Glück und keine Selbstverständlichkeit, dass die ganze Mannschaft die lange Reise zu mir geschafft hat. Meine Hütte hatte zwar nicht genügend Sitzplätze, aber wir haben unseren Erfahrungsaustausch trotzdem beginnen können. Im Moment sind alle in die Dark Shadow zurückgekehrt. Nun habe ich in der Vergangenheit so viele Lebensformen kennengelernt, dass diese bunte Mischung mich nicht mehr überraschen, aber dennoch bereichern konnte. Einer von ihnen ist allerdings schon tot. Bernie hat mir erzählt, er habe ihn eigenhändig umgebracht. Vielleicht war das notwendig. Meine Familie lebt weit verstreut und ich habe soeben mein Auskommen. Nachdem ich also mein Tagwerk im ZVQB verrichtet hatte, führte ich einige Autoexperimente durch, ohne Erfolg. Mein Modus ist im Moment wach und produktiv. Als ich mir eine neue Tasse meines Lieblingsgetränkes kochte und die Wäsche aufhing, musste ich einige Minuten nicht über sie nachdenken. Morgen würden mir wieder viele Artgenossen begegnen und ich freute mich nur mittelmäßig darauf. Allerdings musste ich zugeben, dass ich selbt auch nicht gerade der angenehmste Zeitgenosse war. Seit dem Kontakt zu den Teilen der Fauna, die im Windmühlenraumschiff nach Alpha Centauri gekommen waren, ging mir zwar langsam die Puste aus, aber heute habe ich weder herumgeschrien noch etwas zerstört. Ihr müsst wissen, ich habe eine biologische und eine soziale Familie. Für heute Nacht habe ich noch genug zu rauchen und seit 8 Tagen befinde ich mich im Trockenmodus. Schlaf bekomme ich genug. Ich möchte nicht versäumen, meinen Dank dem unbekannten Spender aus dem Sommer des vorvergangenen Sternjahres auszusprechen. Nun werde ich mich noch ein wenig mit der reichlich vorhandenen Unterhaltungselektronik verlustieren. Zum Glück kenne ich ihren Landeplatz. Zunehmender Mond.

Start mit Hindernissen – Start with problems

Sternzeit 1292,1

Einer nach dem anderen erklommen sie die Leiter zum Windmühlenraumschiffbedienungsdeck, zuerst der Frosch, der von Stufe zu Stufe hüpfte, dann Bernie und die Maulwurfine, Günther schwebte wie ein Damoklesschwert über allen, dann der Octopus, der zum neuen Kapitän gewählt worden war, die Giraffe, die Fledermaus und die Spinne, die Schildkröte, um deren Kopf die Mücke kreiste und zum Schluss der Ameisenbär, der die Grizzly-K.I. im Schlepptau hatte. Der Octopus hatte das Manual gewissenhaft studiert und wusste, was zu tun war. Gerade, als sie den ersten Probelauf beendet hatten, meldete sich die Grizzly.K.I. : ‘Hier spricht der Delphin. Ich habe wichtige Details zu unserem Auftrag. Ihr müsst mich mitnehmen.’ Also zimmerten sie aus dem vorhandenen Material ein Schwimmbassin und füllten es mit Wasser. Der Octopus war zugegebenermaßen etwas erleichtert, dass der Delphin nun doch mitkommen würde. Bernie lud das Beamprogramm in den Arbeitsspeicher des Grizzly. Als der Delphin wohlbehalten in seinem Bassin angekommen war, gab der Octopus das Startsignal. Der Frosch saß an der Kommunikationseinheit des Grizzly. Erst unmerklich langsam, dann mit steigender Geschwindigkeit, drehten sich die Windmühlenflügel, die gewiss jahrelang nicht bedient wurden. Die Maschinerie erstarb wieder. Zu lange hatte die Mühle einfach nur in der Landschaft gestanden und war nicht in Betrieb gewesen. Nachdem sie alle beweglichen Teile gewissenhaft geölt hatten, machten sie einen zweiten Startversuch. ‘Flügelgeschwindigkeit Stufe 3 erreicht !’ meldete der Frosch. Die Beatmungseinheit wurde hochgefahren. Unter Ächzen und Stöhnen erhob sich die Mühle in die Lüfte. Sie drehten eine Runde über ihrer Heimatstadt und begaben sich dann in Steigflug Richtung Atmosphäre. Der Ameisenbär kannte geschichtliche Details der Windmühle, aber dann war die Mehrheit dagegen, ihr Raumschiff ‘Liesel’ zu nennen und sie hatten sich für ‘Black Shadow’ entschieden. Sie dankten und aßen eine Suppe.