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some old text

Dark Shadow

Dark Shadow


Nachdem die heftigsten Gewitterattacken auf dem verschlammten Waldweg abgeklungen waren; es war dunkel, kalt und ungemütlich; erblickte Maurie vier riesige Windmühlenflügel, die sich zu seinem Erstaunen, unmerklich langsam zwar, aber dennoch drehten. Als er sich dem Gebäude aus dem vor- oder drittletzten Jahrhundert näherte, schauderte es ihn ob des Geruchs von Essensresten, Fahrzeugteilen, vermoderten Pilzen und verschiedenen Teesorten. Unerschrocken pirschte er sich an den kleinen Eingang heran. Aus dem Augenwinkel erblickte er eine kleine Filmdose, die er jedoch wohlweislich unangetastet liegenließ. Den Durchmesser eines Flügels maß er grob auf über fünfzehn Meter. Ungehindert stieß er die Tür auf und trat ein. Noch mehr Dunkel umgab ihn, aber wenigstens war es trocken. Mehr als alles andere dürstete es ihn nach einem frisch aufgegossenen Tee. Er tastete sich vorwärts, schließlich fiel ihm wieder ein, dass er ja mal Raucher gewesen war, folglich fand er in seiner rechten Hosentasche ein Feuerzeug mit benutzbarer LED. Zunächst die LED nur einmal kurz aufblitzen lassend und von weiß zuckenden Blitzen von draußen unterstützt sah er viele Säcke unbekannten Inhalts an der dem Eingang abgewandten Seite aufgestapelt. Nachdem er ihren Inhalt als eßbar identifiziert hatte, begann er, den Rest der alten Mühle zu untersuchen, um der rätselhaften Funktionstüchtigkeit und eventuellen weiteren Bedienungsmöglichkeiten auf die Spur zu kommen.

Nach einigen geistigen Notizen versetzte ich mich zurück ins hier und jetzt, dokumentierte ein ‘klack-ratsch’ und beamte mich für kurze Zeit raus.

‘Klack-ratsch’ machte es auch, als Maurie die nicht mehr vollständig besprosste Leiter zu dem Bedienungsdeck des Mühlfahrzeuges erklommen hatte und die Leiter unter seinen Füßen ins unerreichbare Erdgeschoß zurückfiel. Das Deck erwachte flackernd zum Leben. Nach einigen Stunden Erkundungs- und Testbedienungen mit Hilfe eines rot-weißen Rescue-and-check-modusses hatte Maurie die Sauerstoffzufuhr, den Mahltrieb, den Windgeschwindigkeitsmesser, die Eisboxen für die Fracht und die Kommunikationsanlage probehalber bedient und intuitiv rudimentär verstanden. Obwohl er zwar punktuell gern allein war, entschloss er sich doch, bis zur Rekrutierung oder Zusammenfindung mit ein oder zwei Gefährten oder Gefährtinnen beim Rescue-and-check-modus zu bleiben. Er vermisste seinen Hund Fridge. Im Deckkühlschrank samt umfunktionierter Icebox befand sich genug Nahrung von Pizza über Kuchen bis zu Bier, Kaffee und Tee, sodass er die Kommunikationsreichweite als Rufweite getrost verkraften konnte und endlich einen Tee trank, bevor er versuchte, Johann und Jane zu erreichen, notfalls per guter alter Post, Trommeln, Rauchzeichen oder Flaggensprache, da beide sich zu diesem Zeitpunkt in Blick- und Rufweite befinden mussten und auch noch würden, wenn der Tee vorüber war.
Blieb die Frage, ob die beiden erstens aufnahmefähig und zweitens willens und in der Lage waren, einen Startversuch zu unternehmen. Er konnte nicht mehr allein runter, ohne sich die Knochen zu brechen, aber sie könnten hochkommen und ihn, wenn schon nicht tatkräftig, so doch seelisch-moralisch unterstützen.

‘Gimme beer’, sagte Maurie.
Fridge schwieg. Genauer gesagt schwiegen alle drei Fridges. Der Hund Fridge hörte seinen Namen, hob kurz den Kopf und wandte sich dann desinteressiert ab. Alle drei Fridges waren Materialisationen oder Impersonifikationen aus demselben Paraversum. Der Kühlschrank Fridge begann einen Kühlungswärmeaustauschzyklus. Das Gesamtsystem des Windmühlencockpits hatte den Status ‘Künstliche Intelligenz’ hinter sich gelassen und konnte mit Fug und Recht als Natürliche Intelligenz bezeichnet werden. Auch es schwieg, weil das Bier zu Neige gegangen war. Ansonsten hätte es mit ‘Mehr Details, bitte’ geantwortet. Fridge brummte derweil lediglich etwas vor sich hin. Er brummte virtuell, da er keinen physischen Schädel besaß, der vom eingebildet inhalierten Alkoholkonsum brummen konnte, aber er war durch unzählige analoge Röhrenverstärker geflossen, so dass man mit Recht von brummen reden konnte. Maurie holte tief Luft, dachte an nix und fuhr den Siliziumanteil in der Glasfaserproduktion etwas nach oben.
Wir Informatiker hatten es geschafft, die Welt perfekt von der Maschine abhängig zu machen, die Programmiersprachen und Datenbanken, die Algorithmen und Datenstrukturen verschwammen zu Appointments, Googlemania, SMS-Schleudern mit Sexwerbung, wir vergaßen, was uns als Menschen eigentlich ausgemacht hatte, nämlich das zutiefst analoge Element des Vergessens, der Fehlhaftigkeit und des Versagens.

Das Vergessen könnte allerdings ebensogut auf über- und regelmäßigen Cannabisgenuss zurückgeführt werden, während die Fehlhaftigkeit jedwedem Leben sowie Bauteilen und Algorithmenfolgen potentiell immanent ist und das Versagen ist eine Übung, die auf alle, jeden und jede von uns wartet, Programm, Pflanze, Struktogramm, Tier, Atomkraftwerksummantelung, Verhütungsmittel, Kaffeedosenverschluss oder Mensch.

to be continued
—-
https://www.minds.com/blog/view/478535257847504896/some-old-text
https://minds.com/ewing

Nacht

Ein nächtlicher Cappuccino brachte Maurie wieder auf Vordermann. Bernie, der Forscher, der Frosch und die Spinne waren von ihrer letzten Außenmission zurückgekehrt und hatten alles im Logbuch vermerkt, was geschehen war. Der Grizzly konstatierte Ruhe im Subraum. So war Zeit für Raumschiffpflege. Die Dark Shadow war nach zwei Stunden von außen sowohl wie von innen wieder in Ordnung. Alle Notstromaggregate waren betriebsbereit. Die Fahrräder waren ordnungsgemäß verstaut. Die Tee- und Pizzavorräte waren aufgefüllt. Mauritius war in ein tiefergehendes Gespräch mit dem Ameisenbären verwickelt, als O. und der Forscher den Grizzly mit den neuesten Informationen fütterten und eine Inkonsistenz in der Wetterdatenbank feststellten. Die aktuelle Vorhersage war entgegen des Sollzustandes nur für 2 Tage möglich. Mit Daten war der Grizzly jedenfalls versorgt. Maurie verbesserte den Algorithmus. Die nächtliche Berechnung ergab Sonnenschein und 14 Grad Celsius bei leichtem Nordwestwind.

Wie beruhigend.

trip nach holland

Die Dark Shadow startete ihren nächsten Aufklärungsflug. Es ging Richtung Westen. Der im Bedienungsdeck eingebaute Kühlschrank war gut gefüllt mit Bier und Lebensmitteln. Auch Kekse waren noch genug da. Der Grizzly hatte eine gute Route nach Scheveningen ausgerechnet, wo die heutige Mission begann. Im Sinkflug rief O. dreimal Halleluja, aber die Mannschaft hatte beschlossen, O. in der Windmühle zu lassen, das wäre besser für ihn, nur wusste er es noch nicht. Die Landung in einem Maisfeld klappte tadellos. Lediglich – nun – man würde ihre Spuren zurückverfolgen können. Der Forscher, Maurie und Bernie waren das erste Außenteam. Die drei bahnten sich ihren Weg durch den Mais. O. unterhielt sich derweil mit der Maulwurfine. Der Forscher folgte dem Kompass. Als erstes stießen sie auf ein Fahrrad, das unabgeschlossen an eine Laterne gelehnt war. Es musste wohl ein weißes sein. Hatte das Projekt doch noch geklappt. Maurie funkte :’Privatfahrräder überwunden’ zum Grizzly. Der speicherte alles in seiner Datenbank ab.

– Wo warst Du denn, bevor Du zu uns stießt ?
– Ich züchtete Spinnen in Detmold. Und Du ?
– Ich schwomm gerade eine Runde in Küstennähe.

Der Ameisenbär hatte sich zur Einholung von neuen Instruktionen ins Allerheilgste, das war das Kabuff im Erdgeschoss neben dem Tee, zurückgezogen. Als er zurückkam, las er dem Grizzly eine Geschichte vor und würde ihm die weitere Berechnung der Route überlassen. Das Außenteam kam zurück. Sie berichteten wahrheitsgemäß von stattgefundenen Kontakten und hatten auch einige Scandaten für den Grizzly. Der Grizzly machte einen Vorschlag. Er mochte keine Befehle, deshalb machte er lediglich Vorschläge. Aber Amsterdam war für alle okay.

Der Mangel daran

Maurie verrichtete sein Tagwerk, während unsere Bande dem Müßiggang nachhing. Die Maulwurfine und der Delphin unterhielten sich angeregt über die neueste Zinssatzsenkung, der Grizzly stand auf Standby, Blacky strich um die Häuser und der Forscher forschte. Was forschte er ? Er versuchte Zusammenhänge herzustellen. Peng, wieder eine Zeitung eingepackt. Kaffee war jedenfalls genug da. Bernie redete dem Octopus ins Gewissen. Aber niemand glaubte noch ernsthaft daran, dass er seinen Zackenplanktonkonsum irgendwann reduzieren würde.

O.: hmmmm.
B.: hä ?
O.: lecker.
B.: denk dran.
O.: hä ?
B.: deine Synapsen.
O.: egal.
M.: wer will ‘nen Keks ?

Die Delphinfamilie hatte es tatsächlich geschafft, eine Kommunikationsmethode ohne Technik zu finden. Als die Dark Shadow sich ihrem Ziel näherte, es lag in Kalifornien, juckte Maurie’ s linke Augenbraue. Nein, niemand bemerkte, als die Windmühle in der Wüste niederging. Unsere Mannschaft begann die Erkundung. Zunächst also San Diego. Als es Nacht wurde, hatten sie eine Bar gefunden. Willie der Barmann schenkte einen nach dem anderen aus. Es gab auch Milch. Bernie jedoch war bei seinem geliebten Gerstensaft geblieben. Maurie hatte Feierabend. Ordnungsgemäß fuhr er den Rechner herunter und schaltete auch den Dreierstecker in der Küche aus. Von der Bar aus ging es zurück in die Windmühle. Die Com-Verbindung nach Hause stand. ‘Wann kommt Ihr zurück ?’ Krrrrk-krrrrk. Maurie wusste jedoch, dass alles in Ordnung war.

Kein Wunder, wir befanden uns im Tarnmodus.

Datenflut

Als die Dark Shadow von ihrem Aufklärungsflug über Rio de Janeiro an die spanische Küste zurückgekehrt war, machte Maurie sich an die Auswertung des Experiments. Der Octopus dachte *wirklich* einigermaßen vernetzt. Der Grizzly spuckte eine Zeile nach der nächsten aus und Maurie hatte einige Mühe, die Datenflut zu ordnen. Den Octopus schien das alles weniger zu interessieren, er hatte alles so gemacht wie immer, inzwischen hatte er sich mit einem kühlen Getränk in die Küche zurückgezogen. Die Koordination seiner acht Arme mochte für alle anderen ein Phänomen sein, für ihn war das alles so normal wie Zähneputzen. ‘Weisst du, was sie suchen ?’ fragte er die Maulwurfine. ‘Seele, Bewusstsein, Gewahr-sein, ich weiss es doch auch nicht. Jedenfalls wollen sie, dass der Grizzly dazulernt. Er wird den Status Maschine hinter sich lassen’ antwortete sie. Der Octopus öffnete sich noch eins. ‘Weisst du noch, als wir dich befreit haben ? Dort ist etwas mit dir passiert.’ ‘Passiert, passiert’ sagte O. ‘dort ist nichts passiert. Dort passiert nie etwas. Sie werden nur aufbewahrt.’ ‘Während du Kaffees und Kippen zu dir genommen hast, hast du nachgedacht, willst du das leugnen ?’ ‘Aber ich bin zu keinem Schluss gekommen. Irgendwann begann ich zu handeln.’ ‘Aber wer oder was hat das veranlasst ? Hast Du etwas gelernt ? Wie können wir den Grizzly schlauer machen ? Was, wenn es irgendwo in deinem Bewusstsein schlummert und du es nicht einmal *weisst* ?’

Nach Auswertung aller Daten war der Grizzly in den Sleep-Modus gegangen.

Sternzeit 2048,7

Leicht verkatert sitzt der Autor vor dem leeren Blatt Papier – respektive Bildschirm. Fridge geht immer noch. Miss Marple beobachtet das ganze Treiben mit einem wachen Auge von oben. Der Kaffee ist fertig. Einen Fuss vor den anderen, Fridge, hast Du gehört, nur nicht durcheinanderbringen lassen. Maurie fuhr langsam auf Totale. Spuren waren keine zu sehen.

Das Ende des Weges war wirklich nicht abzusehen.

Mauritius Niederhol nimmt Ergonyl

Nachdem die heftigsten Gewitterattacken auf dem verschlammten Waldweg abgeklungen waren; es war dunkel, kalt und ungemütlich; erblickte Maurie vier riesige Windmühlenflügel, die sich zu seinem Erstaunen, unmerklich langsam zwar, aber dennoch drehten. Als er sich dem Gebäude aus dem vor- oder drittletzten Jahrhundert näherte, schauderte es ihn ob des Geruchs von Essensresten, Fahrzeugteilen, vermoderten Pilzen und verschiedenen Teesorten. Unerschrocken pirschte er sich an den kleinen Eingang heran. Aus dem Augenwinkel erblickte er eine kleine Filmdose, die er jedoch wohlweislich unangetastet liegenließ. Den Durchmesser eines Flügels maß er grob auf über fünfzehn Meter. Ungehindert stieß er die Tür auf und trat ein. Noch mehr Dunkel umgab ihn, aber wenigstens war es trocken. Mehr als alles andere dürstete es ihn nach einem frisch aufgegossenen Tee. Er tastete sich vorwärts, schließlich fiel ihm wieder ein, dass er ja mal Raucher gewesen war, folglich fand er in seiner rechten Hosentasche ein Feuerzeug mit benutzbarer LED. Zunächst die LED nur einmal kurz aufblitzen lassend und von weiß zuckenden Blitzen von draußen unterstützt sah er viele Säcke unbekannten Inhalts an der dem Eingang abgewandten Seite aufgestapelt. Nachdem er ihren Inhalt als essbar identifiziert hatte, begann er, den Rest der alten Mühle zu untersuchen, um der rätselhaften Funktionstüchtigkeit und eventuellen weiteren Bedienungsmöglichkeiten auf die Spur zu kommen.

Nach einigen geistigen Notizen versetzte ich mich zurück ins hier und jetzt, dokumentierte ein ‘klack-ratsch’ und beamte mich für kurze Zeit raus.

‘Klack-ratsch’ machte es auch, als Maurie die nicht mehr vollständig besprosste Leiter zu dem Bedienungsdeck des Mühlfahrzeuges erklommen hatte und die Leiter unter seinen Füßen ins unerreichbare Erdgeschoss zurückfiel. Das Deck erwachte flackernd zum Leben. Nach einigen Stunden Erkundungs- und Testbedienungen mit Hilfe eines rot-weißen Rescue-and-check-modusses hatte Maurie die Sauerstoffzufuhr, den Mahltrieb, den Windgeschwindigkeitsmesser, die Eisboxen für die Fracht und die Kommunikationsanlage probehalber bedient und intuitiv rudimentär verstanden. Obwohl er zwar punktuell gern allein war, entschloss er sich doch, bis zur Rekrutierung oder Zusammenfindung mit ein oder zwei Gefährten oder Gefährtinnen beim Rescue-and-check-modus zu bleiben. Er vermisste seinen Hund Fridge. Im Deckkühlschrank samt umfunktionierter Icebox befand sich genug Nahrung von Pizza über Kuchen bis zu Bier, Kaffee und Tee, sodass er die Kommunikationsreichweite als Rufweite getrost verkraften konnte und endlich einen Tee trank, bevor er versuchte, Johann und Jane zu erreichen, notfalls per guter alter Post, Trommeln, Rauchzeichen oder Flaggensprache, da beide sich zu diesem Zeitpunkt in Blick- und Rufweite befinden mussten und auch noch würden, wenn der Tee vorüber war.
Blieb die Frage, ob die beiden erstens aufnahmefähig und zweitens willens und in der Lage waren, einen Startversuch zu unternehmen. Er konnte nicht mehr allein runter, ohne sich die Knochen zu brechen, aber sie könnten hochkommen und ihn, wenn schon nicht tatkräftig, so doch seelisch-moralisch unterstützen.

‘Gimme beer’, sagte Maurie.
Fridge schwieg. Genauer gesagt schwiegen alle drei Fridges. Der Hund Fridge hörte seinen Namen, hob kurz den Kopf und wandte sich dann desinteressiert ab. Alle drei Fridges waren Materialisationen oder Impersonifikationen aus demselben Paraversum. Der Kühlschrank Fridge begann einen Kühlungswärmeaustauschzyklus. Das Gesamtsystem des Windmühlencockpits hatte den Status ‘Künstliche Intelligenz’ hinter sich gelassen und konnte mit Fug und Recht als Natürliche Intelligenz bezeichnet werden. Auch es schwieg, weil das Bier zu Neige gegangen war. Ansonsten hätte es mit ‘Mehr Details, bitte’ geantwortet. Fridge brummte derweil lediglich etwas vor sich hin. Er brummte virtuell, da er keinen physischen Schädel besaß, der vom eingebildet inhalierten Alkoholkonsum brummen konnte, aber er war durch unzählige analoge Röhrenverstärker geflossen, so dass man mit Recht von brummen reden konnte. Maurie holte tief Luft, dachte an nix und fuhr den Siliziumanteil in der Glasfaserproduktion etwas nach oben.
Wir Informatiker hatten es geschafft, die Welt perfekt von der Maschine abhängig zu machen, die Programmiersprachen und Datenbanken, die Algorithmen und Datenstrukturen verschwammen zu Appointments, Googlemania, SMS-Schleudern mit Sexwerbung, wir vergaßen, was uns als Menschen eigentlich ausgemacht hatte, nämlich das zutiefst analoge Element des Vergessens, der Fehlhaftigkeit und des Versagens.

Das Vergessen könnte allerdings ebensogut auf über- und regelmäßigen Cannabisgenuss zurückgeführt werden, während die Fehlhaftigkeit jedwedem Leben sowie Bauteilen und Algorithmenfolgen potentiell immanent ist und das Versagen ist eine Übung, die auf alle, jeden und jede von uns wartet, Programm, Pflanze, Struktogramm, Tier, Atomkraftwerksummantelung, Verhütungsmittel, Kaffeedosenverschluss oder Mensch.

‘Kokosfett und Tiefseeschlamm in den Notfallkoffer !’ sagte Fridge.

Nachdem er diesen selbsterteilten Befehl akustisch und inhaltlich verstanden und bearbeitet hatte, legte er beide Dinge vorsichtig hinein. Er öffnete das Bullauge, sah eine Weile ins Leere, öffnete dann die Tür und ging los.

Als Fridge wieder zu sich kam, fühlte er, zunächst nur beinahe unmerklich, seine Füße und fragte sich einen Sekundenbruchteil, wer er war und was er tat und dachte.. ‘Ich gehe zu Fuß’, meldete sich sein Bewusstsein. ‘Woher, wohin, warum und was ist mein Ziel ?’ Er wurde von Gedanken überflutet, setzte aber trotzdem weiterhin eine Fuß vor den anderen.

In der Windmühle war alles auf Autopilot geschaltet. Das Überwachungsprogramm lief. Maurie beobachtete Fridge auf allen Bildschirmen. ‘Er hat’ s geschnallt.’ dachte Maurie. ‘Er braucht nur gehen.’

conscience-tech

Maurie hatte nicht alle technischen Daten zu Hand. Bei der Blutgruppe zum Beispiel herrschte ein Unsicherheitsfaktor von circa 50 Prozent.
2,00 m
84 kg
Augen braun
Haare braun
Blutgruppe vermutlich 0 Rhesusfaktor positiv (ohne Gewähr)
Schulbildung Allgemeine Hochschulreife
Ausbildung Fachinformatiker / Anwendungsentwicklung
right-hand preference
bes. kennz.: Tattoo chin. Schriftzeichen Shuang Xi rechter Oberarm
Lungenvolumen ~ 5 Liter
gelegentlich Extrasystolen
leichte Schädigung achter Brustwirbel
sonstiges Raucher und Kaffeetrinker
—-
Wir kümmerten uns gut darum, die Dark Shadow in Schuss zu halten.
Unser Forschungsgebiet war das menschliche Bewusstsein.

Flash

John und Jane hatten sich eine Auszeit ausbedungen und machten eine Whiskypause.