overkill

Sternzeit 0643,3

Bernie war aber trotzalledem ganz guter Dinge. Der Einsatz des Sondereinsatzkommandos lag also noch in weiter Ferne. Denn unser Biberratteneichhörnchen war ein ganz normales Arbeitstier, das zwar mit einigen Querelen zu kämpfen hatte, alles in allem aber froh war (noch) nur halbtags arbeiten zu müssen. Manchmal drehte er seine Musik etwas zu laut auf. Manchmal hörte er Blues, manchmal Stoner-Rock, manchmal Balladen, manchmal Folk, manchmal Dub. Da niemand auf ihn wartete, wenn er nach Hause kam, liess er sich beim Nach-Hause-Weg manchmal Zeit und trank im Park eine Dose Bier. Ein schwarzes Loch zwang ihn manchmal dazu, etwas lauter zu werden, und hier ist nicht die Musik gemeint. Im Oktober des vergangenen Jahres hatte Bernie aber doch ein Ziel. Bereits damals wusste er, dass er nicht ewig im Tierheim leben wollte und er würde seine Brötchen gerne selbst verdienen und nicht auf Staatsmittel angewiesen sein. Gewiss, er bekam eine Art Lohn. An diesem Abend ging er früh ins Bett. Niemanden kümmerte irgendetwas. Da es ihm manchmal vorkam, als absorbiere er Stimmungen, brauchte er gelegentlich etwas Zeit für sich, um sich wieder zu erden. Heute war alles gut gegangen. Wir jedoch wissen, was noch geschehen sollte.

comic-like

Sternzeit 0642,5

Bernie das Biberratteneichhörnchen hatte eine lange Phase des Abgammelns hinter sich. Ob Sie diese Geschichte als psychologisches Profil oder als Comic lesen möchten, bleibt Ihnen überlassen. 5 Monate Halbtagsarbeit lagen hinter Bernie. Mehr schaffte er beim besten Willen nicht. Wie bereits an anderer Stelle vermerkt, war Disziplin gewiss nicht seine Stärke. Er hatte arg damit zu kämpfen, morgens pünktlich zu sein. Der Wechseln in die Werbeabteilung stand also noch in weiter Ferne und Bernie produzierte Hörgeräte. Wie es um seinen Alkoholkonsum bestellt war, möchte der Autor entweder an dieser Stelle nicht erwähnen beziehungsweise bei genauerer Betrachtung diesen Sachverhalt einer genaueren Beobachtung unterziehen. Besoffen war er jedenfalls selten, da 5 – 6 Biere keinen ausgeprägten Effekt auf Bernie hatten. Die zweite Tageshälfte verbrachte er in seinem betreuten Tierheim. Hier waren die Wärter sehr bemüht, das muss an dieser Stelle festgehalten werden. Fast immer hatten sie ein offenes Ohr oder Zeit für eine Runde Kickern. Oh ja, und er durfte eine Software für seine Firma schreiben. Das hatte er studiert. Und er war gut darin. Diese Arbeit, die er zu Hause verrichtete war etwas, das ihm etwas zurückgab. In seiner Freizeit schrieb er also eine Fuhrparkverwaltungssoftware. Eines Tages fand er etwas Gras im Aschenbecher vor der Haustür. Als Biberratteneichhörnchen mit 20 Jahren Cannabiserfahrung konnte er dazu nicht Nein sagen. Dank an dieser Stelle dem unbekannten Sponsor. Von Zeit zu Zeit musste Bernie zum Arzt und bis auf die Programmierung unterforderte ihn alles doch sehr. Sein Hauptaugenmerk lag deshalb auf gewissen Primärtugenden wie bloße Anwesenheit und Pünktlichkeit. Ab und an spielte er Billard. Dies klingt doch wie ein halbwegs ausgefülltes Leben, oder ? Aber meistens waren seine Tage leer. Ein Soulfly-Konzert muss an dieser Stelle als Highlight vermerkt werden, denn Bernie liebte Musik. Auch zu Hause drehte er ab und zu auf. Also, was war geschehen ?

To be continued

Wasser

Sternzeit 0983,8

Was war das für ein seltsames Element, auf dem wir unterwegs waren. Seit Wochen hatten wir jetzt nichts als Wasser gesehen. Aber es gefiel uns. Durch Wind und Wetter zogen wir mit unserem Floß. Heute hatte uns der Octopus mit Musik geweckt. Bei Windstärke 4 – 5 segelten wir weit Richtung Nord. Wir waren heute alle sehr schweigsam. Jeder hing seinen Gedanken nach oder redete mit dem Herrn. Gegen Abend hielten wir erneut eine Zusammenkunft, auf der wir nichts taten außer singen. Der Bär hüllte sich weiter in Schweigen, was dieses Buch anging. Immerhin hatten wir morgens einen sogenannten ‘Psalm’ im Logbuch gefunden, der uns schon ein bisschen weiterhalf. Als die Giraffe die Nachtwache übernahm, war die Sonne noch nicht untergegangen. Wir gingen in die Koje und die Giraffe blätterte ein wenig im Logbuch, um den bisherigen Fortschritt unserer Reise noch einmal gedanklich nachzuvollziehen. Wie weit waren wir gekommen… Was hatten wir erlebt… Wen hatten wir getroffen… Als es soweit war, verzeichnete sie wie abgesprochen die Mondphase und klappte das Logbuch zu. Wie ging es weiter ?

Datenbankquerelen

Die Normalisierung, beinahe wäre mir die Normalisierung entfallen. Ein verzeihbares Detail, wenn man die Zeit (8 Jahre) berücksichtigt, die die Ausbildung zurückliegt. Ein unverzichtbares Detail des Datenbankentwurfes allerdings. Also deklarieren wir (nein, keine Variable) es als einen schweren Faux-Pas.

Verpflegung und Smokestuff ist genügend vorhanden, nein, der Autor muss weder Hunger leiden, noch frieren (fällt im Sommer auch schwer).

Einige technische Details zum verwendeten Equipment.

  • 700 MHz-Rechner
  • Debian squeeze
  • Panasonic toughbook
  • slitaz lightweight Linux edition
  • Billighandy
  • Vodafone Mobilkommunikationsvertrag
  • Flatrate 6000
  • ein Kopf

Der Kopf ist allerdings ein sehr verzichtbarer Bestandteil, denn notfalls würde ich einfach mit dem kleinen Zeh weiterdenken. Auch wenn dieser Blogbeitrag keine erkennbare Pointe hat, so hat er trotzdem seine Berechtigung. Notfalls aus dokumentarischen Gründen.

Es sind circa 8 Mitbewohner, circa 7 Arbeitskollegen und einige Pfund behandelnde Professionelle involviert. Da noch die wahren Verhältnisse eruieren, zumal nach Jahrzehnten, dürfte auch dem gewieftesten Ermittler doch einige Mühen bereiten. Zudem könnte erschwerend hinzukommen, das Legalisierungsprinzip nach Sparta eingetrichtert bekommen zu haben.

Blogbeitrag Ende.

Oh, die Datenbank, ich wollte nochmal auf die Datenbank zu sprechen kommen. Auf Konsistenz wird großer Wert gelegt und es dürfen keine erkennbaren Redundanzen eingebaut werden. Auf Fremdwörter zu verzichten dürfte mir einigermaßen schwer fallen. Konsistenz dürfte bedeuten, dass keine vorhandenen Beziehungen zwischen atomaren Bestandteilen der zu Grunde liegenden Daten vernachlässigt werden dürfen und redundant heisst schlicht und einfach überflüssig.

P.S. Ende.

goal thursday

Man kommt erst Sonntagabend wirklich im Wochenende an und dann braucht man auf der Arbeit 3 Tage, um sich vom Wochenende wieder zu erholen. Im letzten Jahrtausend waren die Montage öfters mal blau, zumal sonntags ein fester Termin auf dem Programm stand. Aus. Vorbei. Ende. Game over.

Die morgendliche Lektüre hilft auch nicht wirklich, aber immerhin ist es ein regelmäßiger Input, über den man mediterran meditieren kann. Von der Probezeit ist die Hälfte absolviert und heute ist der erste Tag mit einem gelben Zettel seit Beginn. Die Arbeitskollegen schmeißen mit Unfug und Analverkehr um sich und niemanden interessiert es eine Bohne, ob man lebt, stirbt, krank, gesund, faul, gut motiviert oder hallelujah-mäßig gut gelaunt ist. Es geht auch ohne Wort zum Wochentag. 2 gelbe Tage müssen reichen. Wenn man als Hobby ohnehin nichts weiter als Vor-Sich-Hinwohnen hat, ist es auch egal, ob das betreut oder autonom durchgeführt wird. Mobilitätsmäßig müssen die Füße oder ein Fahrrad herhalten und die Kommunikation erfolgt in der rezeptiven Richtung optoakustisch und in der Senderichtung ausschliesslich übers Netz. Es müssen einige Altlasten abgetragen werden. Betreuung ohne Einwilligungsvorbehalt ist dabei hilfreich.

Die Familie bekommt von alledem wirklich nur einen Bruchteil mit.

post-Post (Life is fine)

Rainer Ptacek

barefoot rock

Im Titel genannter Track ist auf verzeichneter Scheibe von Rainer Ptacek [R.I.P.] im Jahre 1986 erschienen. Der Song ist ein L-Song. Die Scheibe ist als Re-Release in meinem Besitz und läuft im Moment. Der Musiker mit dem schlichten Künstler- und echtem Namen Rainer weilt nicht mehr unter uns. Ich schmelze und werde klein, wenn ich diesen Song höre. Eine Ode an das Leben. Hier handelt es sich im besten Sinne des Wortes um barefoot rock. I could have died for love, but for living I was born. You may even see me cry. Der Autor identifiziert sich so stark mit gewissen Einflüssen aus Wort, Bild und Musik, dass einfach Assoziationen mit göttlichem Gedankengut aus den Tiefen des (Un-)Bewusstseins auftauchen müssen. Amen, ich sage Euch, der Weg, die Wahrheit und das Leben schmeißt nicht mit Steinen. Im bisherigen Urlaub wurde die Wohnung von Kleberesten an diversen Fenstern befreit und Dankbarkeit zwar nach der ersten Zigarette aber noch vor dem occasional Frühstück nach oben weitergeleitet. Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose. Die Stimmen, die einem Wertlosigkeit, Hass und Verachtung implementieren wollen sind zwar noch nicht ganz verstummt und in den Keller der Vergangenheit verbannt, jedoch wird die Färbung etwas positiver. 2 (zwei) Tage bis zur nächsten Psychotherapie, die ich hier und jetzt bewusst als Tsychotherapie beschreiben will. Hier handelt es sich nicht um einen Typ-O. Wenn man blind ist kann man vielleicht noch Farben schmecken, sicher scheint mir zu sein, selbst wenn man taub ist, kann man den Bass noch mit dem Bauch hören respektive *fühlen*.

Life is fine.