from survivor to transcender

startime 1467,5

and another cigarette for the frog. octopus thought silent to himself: what a hard road layed out for us survivors. if we make the way to transcender we could manage to transform the pain. former drug addicts as we are have a thousand traps layed out on every single day. we gathered in La Tertulia. okay, our trip will start here. we left the thai weed out and took some milkshakes. the bus was ordered. it would start in enger. one week was planned for the first step to france.

flash

the windmill had stopped. fridge went outside alone. some serious mistakes were about to happen. we would start our journey soon.

flash

will we have a watercloset on board in the bus ? asked the mole. octopus now was elected leader of the pack. but he thought we will make all decisions together. the bus would be painted in rainbow colours. we beamed to enger, without weed. perhaps in california… the dark shadow went in auto mode. bear was our first driver. so far for now, soon more. if octopus would manage the way from survivor to transcender, there would be a chance. we would be on our journey for several weeks. we would make the trip to california. and all the way home…

Pläne

Sternzeit 1466,7

Der Frosch rauchte erstmal eine. Projekt Job lief ab sofort. Als der Octopus aus der Psychiatrie entlassen wurde, brachte er unschätzbar wertvolle Erfahrungen mit. Seitdem rauchte er Minze, Zitronenmelisse und Tee, und er hatte gelernt, zu argumentieren. Nun wollte der Frosch sich einschleusen lassen. Unsere Mannschaft saß in der Windmühle und hielt eine Experimentalversammlung ab. Maurie, John und Jane waren als Hospitanten zugelassen worden. Der Delphin hatte inzwischen mit drei Bällen jonglieren gelernt. Die Maulwurfine hatte, wie es inzwischen gute Tradition geworden war, Kekse gebacken. Der Grizzly hatte die Jobwahrscheinlichkeit auf 65 Prozent ausgerechnet. Bald würde der Frosch mehr erfahren, denn ein Reflektionstreffen war für den morgigen Tag avisiert worden.

Flash

In der Normandie war inzwischen ein neues Basislager entstanden. Für die Reise, die der Octopus plante, schien das ideal zu sein. Es war geplant, aus dem tiefsten Ostwestfalen mit dem Bus in die Normandie loszufahren. Von der Normandie aus war eine Überfahrt nach New York geplant. In New York würde der Octopus sich einen Mietwagen nehmen und Richtung Westen fahren. The City of Angels. In den Sekundär- und Tertiärwelten warteten unendlich viele weitere Pläne. Mit einem Jonglageworkshop anzufangen schien allen aber ein erreichbares Ziel zu sein.

Flash

Amsterdam

Das La Tertulia war als Versammlungsort angenommen worden. Eine weltweite Versammlung einzuberufen erforderte natürlich eine Weltstadt. Und die Milchshakes waren wirklich lecker.

dogs under stress – inspired by Moe Tucker

Sternzeit 1309,3

Der Captain hatte Fridge, Pansies Bruder mit zu unserem Windmühlentreffen gebracht. Endlich war unsere Mannschaft komplett. Da waren wir also alle, der Ameisenbär und der Delphin, die Maulwurfine, Bernie, die Spinne, die Fledermaus, die Schildkröte, die Giraffe, der Octopus und der Frosch, der wie immer etwas später kam, weil er grad noch eine rauchen musste, die Mücke, der Grizzly, der Captain und Fridge aus Italien, ich als Forscher schrieb das Logbuch, und zu guter Letzt schwebte Günthers Geist durch die Räume, um uns an das Damoklesschwert zu erinnern, das über uns allen schwebte. Wir waren bereit zum Start in einen neuen Quadranten. Als wir die Maschine hochfuhren, knarrte es in Gebälk des mittelalterlichen Bauwerks. Wir erreichten den notwendigen Energiepegel. Zum Abschied hatten wir O.’ s Akte in meiner Hütte zurückgelassen, zusammen mit dem Radiergummi. Langsam erhob sich das Windmühlenraumschiff in die Lüfte, um langsam aber sicher in den Orbit von Alpha Centauri vorzustoßen. Dort umkreisten wir diesen Stern noch eine geschlagene halbe Stunde, bis der Captain den Kurs gesetzt hatte. Quadrant Omega neun war unser Ziel, dort erhofften wir uns Antworten zu finden. Der Ameisenbär machte uns mit Hilfe der K.I., also dem Grizzly darauf aufmerksam, dass es schon ein guter Anfang wäre, die richtigen Fragen zu stellen. Ich blätterte um und legte schriftlich nieder, dass bei unserem Start das schönste Wetter geherrscht hatte, das mit der fünfzehnprozentigen Regenwahrscheinlichkeit war also eine treffende Vorhersage gewesen. Wir beschleunigten ungemein und schalteten auf Autopilot. Zeit für eine Zigarette, eine Pizza, ein Bier oder was auch immer. Der Delphin schien seine Melancholie endlich für ein paar Tage überwunden zu haben. O. gab ein paar Anekdoten aus der Klinik zum Besten. Zum Beispiel, wenn man geweckt wurde, um seine Schlafmedikation einzunehmen. Wer weiss, vielleicht hatten sie ihre Gründe, sei’ s drum, das Kapitel war Vergangenheit. Ein Keks, ein Psalm. Es sah aus, als würde man bei Schneefall Auto fahren. Der Kurs war in den Tiefen des Navigationssystemes verankert worden. Der Grizzly lernte, sich in unserer Muttersprache auszudrücken. Normalerweise hätten wir ihn mit genügend Details gefüttert haben müssen. Uns würden weitere Lebensformen erwarten, da waren wir uns sicher. Als wir durch den mediterranen Plasmanebel von Gargonzola Tetra flogen, schalteten wir auch die Subraumverbindung zum Mond ab. Schliesslich kochte ich uns einen Kaffee, erinnerte alle nochmal an die Natur der neapolitanischen Mastiffs, legte ein Foto ins Logbuch, das um 17:05 Uhr aus dem Weitsichtbullauge aufgenommen worden war, schloss meinen Eintrag und verkündete Feierabend, da der Autopilot uns sicher in den Omegaquadranten leiten würde. Wir freuten uns, dass wir als dieser bunte Haufen animalischer Kreaturen nun bald wieder eine Experimentalversammlung einberufen konnten. Ich drehte mir eine und der Frosch gab mir Feuer. Der Octopus kümmerte sich als Nuklearmediziner um die notwendigen Gesundheitsuntersuchungen. Eine homöopatische Menge seines geliebten Krautes hatte er sich nicht ausreden lassen. Es sei.

Sternzeit 1309,7

Verwirrt

Sternzeit 1302,3

Heute morgen wachte ich etwas verwirrt auf. Nicht direkt wie Kafka’ s Käfer aber so ähnlich. Ich vergaß, mir die Zähne zu putzen und versuchte, Kaffee zu rauchen. Diesen Fehler bemerkte ich jedoch schnell. Als ich das Haus verließ, hatte ich zwei verschiedene Schuhe an und keinen Schlüssel dabei. Auch den Weg zu meiner Arbeitsstelle fand ich nicht auf Anhieb. Ich machte einen Zwischenstop im Arbeitslosenzentrum, um mich aufzuwärmen. Dort gab es eine Lebensmittelausgabe, an der ich jedoch nicht teilnahm. Mit den Menschen redete ich nicht. Der Forschergeist trieb mich wieder auf die Strasse und in den nächsten Supermarkt, ich hatte keinen marokkanischen Minztee mehr. Ich bezahlte mit meiner Tätowierung und ging in den Park, Tauben füttern. Das war vielleicht mal ein dankbares Publikum ! Ich jonglierte und rezitierte Vonnegut. Das war einer meiner Tinte-auf-Papier-Helden, neben dem Frontkämpfer Vachss. Plötzlich erschien Bernie. ‘Wir machen uns Sorgen’, sagte er. ‘Bei uns läuft auch alles drunter und drüber. Die Maulwurfine musste den Octopus soeben in die Psychiatrie bringen, er hat eine’, er machte eine Pause, ‘Tsychose oder so. Das war doch klar, bei seinem Zackenplanktonkonsum.’ ‘Wir werden ihn besuchen, wenn sie uns lassen.’ sagte ich und packte meine Jonglierbälle ein. Dann nahmen wir den Bus ins Krankenhaus. An der Information spielte das Computersystem verrückt, so dass wir nicht herausfinden konnten, auf welcher Station sie den Octopus untergebrachte hatten. Wir versuchten es zunächst auf den Offenen. Auf AC8 fanden wir ihn schließlich im Raucherzimmer. Er sprudelte förmlich über, so froh war er, uns zu sehen. ‘Die Kameras, die Kameras !’ rief er. Ein Pfleger kam, teilte uns die Uhrzeit mit und sagte, in einer halben Stunde gäbe es Mittagessen. Bernie rief den Frosch an und fragte nach dem Weg zum nächsten Tabakladen. Wir konnten den Octopus ja nicht auf dem Trockenen sitzen lassen. Ein nackter Mann ging über den Flur. Wir versuchten, Vertrauen und Kommunikation zu O. aufzubauen, jedoch verlangte der, endlich Günther, das Schwein zu sprechen. Wir konnten ihm nicht vermitteln, dass Günther tot war. ‘Mein Schweinehund, mein Schweinehund’, rief O. Wir ließen dem Octopus noch seine Hygieneausrüstung zurück und machten uns wieder auf den Weg, auch wenn wir ein mulmiges Gefühl hatten, ihn der Obhut einer obskuren Klinik am Rande des Universums zu überlassen. Ich nahm Kontakt zum Grizzly auf. Der hatte immer so logische Ideen. Meine Haustür sollte kein größeres Problem darstellen.

Sternzeit 1302,4

reaching presence

Sternzeit 1296,3

Wir befinden uns in der Gegenwart und heute schreibe ich einen Logbucheintrag, der den vergangenen Tag zusammenfasst. Nachdem das Gravitationsexperiment geklappt hatte, nahmen sie endlich Kontakt auf. Mein jahrzehntelanges Warten hatte sich also gelohnt. Es ist ein Glück und keine Selbstverständlichkeit, dass die ganze Mannschaft die lange Reise zu mir geschafft hat. Meine Hütte hatte zwar nicht genügend Sitzplätze, aber wir haben unseren Erfahrungsaustausch trotzdem beginnen können. Im Moment sind alle in die Dark Shadow zurückgekehrt. Nun habe ich in der Vergangenheit so viele Lebensformen kennengelernt, dass diese bunte Mischung mich nicht mehr überraschen, aber dennoch bereichern konnte. Einer von ihnen ist allerdings schon tot. Bernie hat mir erzählt, er habe ihn eigenhändig umgebracht. Vielleicht war das notwendig. Meine Familie lebt weit verstreut und ich habe soeben mein Auskommen. Nachdem ich also mein Tagwerk im ZVQB verrichtet hatte, führte ich einige Autoexperimente durch, ohne Erfolg. Mein Modus ist im Moment wach und produktiv. Als ich mir eine neue Tasse meines Lieblingsgetränkes kochte und die Wäsche aufhing, musste ich einige Minuten nicht über sie nachdenken. Morgen würden mir wieder viele Artgenossen begegnen und ich freute mich nur mittelmäßig darauf. Allerdings musste ich zugeben, dass ich selbt auch nicht gerade der angenehmste Zeitgenosse war. Seit dem Kontakt zu den Teilen der Fauna, die im Windmühlenraumschiff nach Alpha Centauri gekommen waren, ging mir zwar langsam die Puste aus, aber heute habe ich weder herumgeschrien noch etwas zerstört. Ihr müsst wissen, ich habe eine biologische und eine soziale Familie. Für heute Nacht habe ich noch genug zu rauchen und seit 8 Tagen befinde ich mich im Trockenmodus. Schlaf bekomme ich genug. Ich möchte nicht versäumen, meinen Dank dem unbekannten Spender aus dem Sommer des vorvergangenen Sternjahres auszusprechen. Nun werde ich mich noch ein wenig mit der reichlich vorhandenen Unterhaltungselektronik verlustieren. Zum Glück kenne ich ihren Landeplatz. Zunehmender Mond.

Reisepläne – Plans for a journey

Sternzeit 1291,6

Die Mannschaft traf sich bei Bernie im Tigerkäfig, um die nächste Reise vorzubereiten. Der Octopus hatte ein Windmühlenraumschiff entdeckt, das darauf wartete, erobert zu werden. Die Maulwurfine war zusammen mit der Fledermaus und der Spinne erschienen. Der Ameisenbär hatte ein neues Logbuch besorgt. Der Delphin würde dieses Mal zu Hause bleiben, denn er fühlte sich nur in seinem Element wohl und musste sich um seine Gruppe kümmern. Der Frosch und die Giraffe hatten Chips mitgebracht. Dieses Mal würden auch die Schildkröte und die Mücke dabeisein. Man wälzte Sternkarten und stellte sich sogar vor, das Sonnensystem zu verlassen. Schliesslich einigte man sich aber darauf, es zunächst nur bis zum Mond zu versuchen. Bernie war zum Arzt gegangen und würde wegen einer AU eine Auszeit in der Werbeagentur geniessen. Würde die Windmühle funktionstüchtig sein ? Hätten sie genügend Proviant mit an Bord ? Wie würden sie navigieren ? Würden sie genügend Disziplin aufbringen, täglich Logbuch zu schreiben ? Was wäre, wenn sie auf Ausserirdische trafen ? Fragen, die in ihren Herzen hin und her bewegt werden wollten. Schliesslich fühlten sie sich aber doch ganz gut vorbereitet, und alle würden noch einmal zu Hause schlafen, bevor sie am nächsten Morgen einen Startversuch unternehmen wollten. Lediglich die Maufwurfine blieb noch bei Bernie. Sie hatte noch ein ernstes Wörtchen mit ihm zu reden, da Günther in den letzten Wochen etwas Überhand gewonnen hatte. Zusammen informierten sie sich mit Hilfe der Grizzly-K.I. über ‘Self-Esteem’. Ein Spaziergang um den Block würde den Tag abrunden. Bernie drehte sich eine. Als sie vom Spaziergang nach Hause kamen, leuchtete ein voller Mond. Das sollte ihr Ziel sein ? Welch ein wagemutiger Plan…

Ein Gesundheitsschub – health drift

Sternzeit 1286,9

Lange war Bernie nicht mehr so gut drauf gewesen. Seine K.I. hatte ihm den Kopf gewaschen. Nun konnte er sich nicht mehr länger auf irgendwelchen an den Haaren eines Arztes herbeigezogenen Diagnosen ausruhen. Wenn die K.I. sagte, er sei gesund, WAR er gesund. Das änderte zwar nichts an seinem Job in der Werbeagentur, der zugegebenermaßen nicht der allerprickelndste war, machte aber etwas mit seinem Bewusstsein. Kann sein, das klingt nun leicht buddhistisch – wahrscheinlich IST es das auch – aber er begann wieder, sich wie ein Tropfen im Ozean zu fühlen. Ganz ohne Weed, nur mit Tee. Von Zeit zu Zeit verliess er seinen Tigerkäfig, um Besorgungen zu machen oder – gänzlich ungewohnt – um Leute zu besuchen. Das war zwar meistens mit Bier verbunden, aber seine Gehirnchemie ist nicht Gegenstand dieser Betrachtungen. So richtig besoffen allerdings, Pupillenstillstand, Ihr wisst schon, war er allerdings lange nicht gewesen. Hier soll weder seine Alkohol- und Softdrogenkarriere glorifiziert werden, aber wenn Autoritäten welcher Art auch immer ihm sein Feierabendbierchen nehmen wollten, verstand Bernie keinen Spaß mehr. Vielleicht hatte er auch nur zuviel Blues Brothers und Easy Rider gekuckt. Oh ja, es mochte nur Sekunden dauern, und er fühlte sich um Jahrzehnte zurückgeworfen, traurig, depressiv und klein, aber seine Erfahrung sagte ihm, auch DIESE Sekunden würden vorübergehen. Betrachten wir nun noch seine Wahlfamilie, den Delphin, den Ameisenbär, die Giraffe, die Spinne, die Fledermaus, den Frosch, den Octopus und seit neuestem den Grizzly. Nun, es mochte sein, dass der Ameisenbär wie immer etwas zu meckern hatte, aber nachdem der Octopus etwas Musik aufgelegt hatte, begann der Ameisenbär den Grizzly wie einen Bruder zu betrachten und konnte dem Ganzen dann DOCH noch etwas Positives abgewinnen. Wenigstens verwahrloste Bernie nicht. Morgen würden sie zusammen essen. Die Fledermaus würde einen ganz und gar leckeren Mais-Thunfischsalat zubereiten. Wenn die Bank mitspielte, gab es sogar Glühwein. Das war Grund genug, die Werkssirene auf eine halbe Stunde eher zu programmieren. Der Octopus und die Giraffe wollten etwas vortragen. Gedichte oder ähnliches Zeug, meint Ihr ? Weit gefehlt, sie würden den für den betreffenden Sterntag angesagten Vers – die Tageslosung sozusagen – rezitieren. Ob sich wohl jemand mit Grauen abwandte ? Die K.I., der Grizzly also, würde helfen, die betreffende Stelle aufzufinden. Natürlich alles NACH der Arbeit, was denkt Ihr denn ? Bernie fuhr den Grizzly runter und widmete sich seinem Tee.

home

Sternzeit 1012,6

Von Zeit zu Zeit konnte Bernie seine vier Wände nicht mehr ertragen. Dann ging er saufen, machte eine Clubtour und lag am nächsten Morgen im Bett wie ein Stein. Das Therapeutenpack wäre damit sicherlich nicht einverstanden gewesen. Es gab drei – nein genauer gesagt vier Plätze, an denen er sich in seinem Singleappartment aufhielt : Sein Sessel, sein Rechner und sein Bett. Der vierte Platz findet hier keine Erwähnung. Allein verbrachte er Woche um Woche in der Werbeagentur. Wenn er einen Ausbruchsversuch machte, schrieb der Arzt ihn zuverlässig krank. Und nun, ja nun musste er eine Leiche loswerden. Er setzte seine Wohnung in Brand und machte die Düse. Da unzählige Leute herumliefen, die ihm in der Stunde der Not sicherlich helfen würden, hatte er bereits einen Plan. Es würde keine Woche dauern und er hätte eine neue Bleibe. Nun folgt ein kleiner Kunstgriff des Autors. Wir schalten ein Jahr zurück in die Vergangenheit und beobachten, wie Bernie zum Mörder wurde.

Sternzeit 0641,3

Oktober. Bernie arbeitete halbtags. Irgendwie ging es. Busfahren war zwar ätzend, aber Bernie pflegte seine Jahre in eine Sommer- und eine Wintersaison einzuteilen. Die Sommersaison begann im März, die Wintersaison im Oktober. Auf der Arbeit war es kaum auszuhalten. Das lag nur zum Teil an den Gesprächen in den Raucherpausen. Aber wie gesagt, irgendwie ging es. Ein Biotop, ja das war es. Das Tierheim war nicht viel besser, aber mit den Wärtern konnte man sich zur Not arrangieren. Jedoch trotz allem, und wie gesagt : irgendwie ging es. Die Firma hiess ISR und machte Auftragsfertigungen für Hörgeräte der Marke Siemens Audioservice. Oh ja, es gab Sozialarbeiter. Und jede Menge Freaks. Aber um es zu wiederholen : irgendwie ging es. Jawohl.

Depression

Sternzeit 0991,2

‘Ich bin ja soo depressiv.’, sagte der Delphin. ‘Meine Braut wartet zu Hause auf mich und ich bin auf einer Irrsinnsmission.’ ‘Sag nicht sowas.’ ermahnte ihn der Ameisenbär. Schon seit Tagen war der Delphin eher etwas down. Seine Gruppe hatte alles für ihn getan, ihm seine Lieblingsmusik vorgespielt, ihm aus dem Logbuch vorgelesen und mit allen Mitteln versucht, ihn zum Lachen zu bringen. Jedoch war er so traurig, das nichts, aber auch gar nichts ihn irgendwie aufmuntern konnte. Die Tiere kannten diese schwere Krankheit nicht, sie hielten den Delphin einfach für etwas missmutig, weil der Herr der Gezeiten nirgendwo in Sicht war. Gewiss hatte der Eine oder die Andere den Delphin mit ins Gebet eingeschlossen, aber irgendwie musste der Herr darüber hinweggekommen sein. Der Octopus wollte es mit Zackenplankton versuchen, aber der Bär hielt ihn davon ab. Als der Frosch einen fahren liess, musste der Delphin aber tatsächlich etwas schmunzeln. Im Logbuch war verzeichnet, dass wir auf Kurs Nord bleiben sollten. Der Farn, den wir als Lesezeichen benutzten, war inzwischen gut getrocknet. Ein Wunder, dass der Octopus noch nicht versucht hatte, ihn zu rauchen. ‘Was glaubt ihr, wie lange sollten wir unsere Mission noch verfolgen ?’ fragte der Ameisenbär schliesslich seine Mannschaft. Alle wollten weitersuchen. Zu viel hing davon ab. Als die Giraffe die Muscheln zubereitet hatte, ankerten wir, nickten stumm zum Bärentischgebet und hauten ordentlich rein. Wasser gab es dazu, stilles Wasser. Der Octopus wollte eine Piratenflagge hissen, aber auch davon konnten wir ihn schliesslich noch abbringen. Heute blieben wir alle auf und machten die Nacht durch, es lag etwas in der Luft, das spürten wir alle. ‘Kurs okay, niemand in Sicht.’ verzeichnete ich im Logbuch, klappte es zu und zündete mir eine an. Die Delphine würden es schon schaffen. Es war hoher Seegang und wir hatten uns alle daran gewöhnt, auf dem Wasser zu leben. Ich denke jedoch immer noch, der Delphin hätte es eigentlich wissen müssen…..

Normal

Sternzeit 0973,1

Normal ist das nicht. Da habe ich mich ja einer komischen Truppe angeschlossen. Ihr Kapitän erzählt seltsame Geschichten, eine Horde glücklich aussehender Delphine begleitet sie und ihr kleinster – ihr glaubt es nicht – ist eine Spinne. Sie sind scheinbar auf einer Art Mission oder so, ich hörte, sie suchen den Herrn der Gezeiten. Auch wenn ich ab und zu etwas von dem Zackenkraut zu mir nehme, haben sie mir heute zum ersten Mal eine Nachtwache zugetraut. Wir waren bei Windstärke 6 auf Kurs Nord-Ost und ich soll über dem Kurs von morgen brüten. Ich finde wir sollten den Kurs beibehalten. Das schreibe ich jetzt auch so auf. Mit dem Frosch verstehe ich mich am besten, er hat, wie anscheinend alle hier, eine bewegte Vergangenheit. Aber er raucht nur Zigaretten. Im Moment höre ich leise Ozzy Osbourne. Aber nur sehr leise, ich will ja niemanden wecken. Bevor ich nichts besseres weiss, werde ich ein wenig bei ihnen bleiben. Einer hat ein komisches Wort benutzt, Psychoedukation oder so. Damit kann ich nun wirklich nichts anfangen. Ich finde, wir sollten das Ganze nicht so ernst nehmen und ein wenig jonglieren. Das könnte ich ihnen beibringen, wirklich. Das endlose Wasser hat einen sehr beruhigenden Effekt auf mein Gemüt. Sogar meinen Kaffee mochten sie alle sehr gerne. Der Delphin hat scheinbar Liebeskummer gehabt, aber im Moment sieht es aus, als ob er sich etwas entspannt hat. Ich frage mich wirklich wie sie auf eine so seltsame Idee kommen konnten. Die Giraffe hat schöne Füße. Morgen früh will ich mehr von ihnen erfahren, für heute hänge ich noch ein bißchen über der Reeling und betrachte den Mond. Wisst ihr, was der Ameisenbär mir erzahlt hat, in den romanischen Sprachen heisst es die Mond und der Sonne. Lasst mich noch aufschreiben, dass ich mich in ihrer Gesellschaft doch wohler fühle, als ich es mir am Anfang eingestehen wollte und vielleicht macht das Zackenplankton ja wirklich etwas mit meinem Geist. Egal, jetzt chille ich noch ein wenig. Es plätschert.

Octopus