2337 (the family)

Burke #
Michelle
Max the Silent ^
Pansy °
Mole !
Terry
Clarence §
Thornton $
Lune %
Flacco &
Gordo (
Claw )
Wesley {
Ranger }
Target [
Brewster ]
Michael =
Ho ?
Lamont +
Gem *
Homo Erectus ~
Alfred Thaddeus Crane Pennyworth ,
Lily ;
Debra Kane .
Bruce Wayne/Batman :
The Prof
Mama Wong _
Immaculata |
Luke 0
Flood 1
Crystal Beth 2
Walker Dett 3
Jacques 4
Blue Belle 5
captain 6
fridge 7
rosie 8
ameisenbaer 9
delphin a
maulwurfine b
bernie c
spinne d
fledermaus e
schildkroete f
giraffe g
octopus h
frosch i
muecke j
grizzly k
der forscher l
guenther m
maurie/mauritius niederhol n
wolfe o
strega p
morales q

trojan horses

these 18 burke-books in 23 years are just a *little* part of vachss’ work:
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http://vachss.de/vachss/buecher/flood.html
http://vachss.de/vachss/buecher/strega.html
http://vachss.de/vachss/buecher/blue_belle.html
http://vachss.de/vachss/buecher/hard_candy.html
http://vachss.de/vachss/buecher/blossom.html
http://vachss.de/vachss/buecher/kult.html
http://vachss.de/vachss/buecher/down_in_the_zero.html
http://vachss.de/vachss/buecher/falkenschritt.html
http://vachss.de/vachss/buecher/verrat.htm
http://vachss.de/vachss/buecher/safe_house.htm
http://vachss.de/vachss/buecher/coe.htm
http://vachss.de/vachss/buecher/dead_gone.html
http://vachss.de/vachss/buecher/pain_management.htm
http://vachss.de/vachss/buecher/only_child.htm
http://vachss.de/vachss/buecher/down_here.htm
http://vachss.de/vachss/buecher/mask_market.htm
http://vachss.de/vachss/buecher/terminal.htm
http://vachss.com/anotherlife/index.html
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http://www.librarything.de/author/vachssandrew

1363/Maden im grossen Apfel

Nachwort zu Flood (dt.:Kata) von Andrew H. Vachss (geschrieben von Oliver Huzly) [est.1985] {Anfang}
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Von Beginn an hatte Amerika seine Dämonen. Sie traten an den verschiedensten Orten und bei einer Vielzahl von Autoren in Erscheinung: in einsamen Siedlungen bei Charles Brockden Brown, in imaginären europäischen Schlössern bei Edgar Allen Poe, in Indianerlagern bei James Fenimore Cooper, in Dörfern in New England bei Nathaniel Hawthorne und in Häfen und auf Südseeinseln bei Herman Melville. Aber erst mit Hammet wandelten diese Dämonen auf einmal in den Straßen der Städte und mieteten billige Zimmer in schäbigen Hotels. Sie ergriffen Besitz von diesen finsteren Straßen, gleichzeitig realerer Realismus und fernere Phantasie als je zuvor. Parallel zum romantischen Mythos wurde ein kohärentes Bild von Amerikas Kehrseite vermittelt.

Was damals recht war, ist heute noch billig. Nur daß diese finsteren Straßen neue, unbekannte Formen der Dunkelheit angenommen haben und mit ihnen auch ihre Beschreibung eskaliert. Das urbane Leben wird mit unterschiedlichen Graden von Schonungslosigkeit abgebildet, und diese Abbildungen haben es schwer, denn fast alles hat man schon einmal gehört, gelesen oder gesehen, bisweilen gar erlebt und gerade daher als phantastisch abgetan. Was plausibel erscheint, vernünftig gar, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erlogen oder nicht existent und mehr und mehr kristallisiert sich ein fundamentales, hartgekochtes Gesetz heraus: Je unglaublicher etwas erscheint, desto höher ist die Chance, daß es eine reine Form von Wahrheit ist und schon daher nicht geglaubt werden kann. Und 95 Prozent aller Schreiber bekommen ihre Ideen und ihre Kontakte mit der Wirklichkeit von den fünf Prozent, die aus dem Leben schöpfen, die buchstäblich am Leben sind.

Der amerikanische Detektivroman hat Partei zu ergreifen: Er gehört nicht dem Gewinner, ist Bestandteil des amerikanischen Alptraums, gehört den Verlierern, Versagern, den Außenseitern, deren einzige Überlebenschance im Verlieren besteht. Wie sonisch die pure Energie und Geschwindigkeit an der Oberfläche auch sein mag, dahinter steht Melancholie, Wehmut, Resignation und Fatalismus – bisweilen geschickt getarnt als Feinschmeckerküche.

Von den erwähnten fünf Prozent wiederum gelingt es nur einem Bruchteil, einen veritablen Rhythmus zu finden, mithin also nicht vom Leben erschlagen zu werden. Und dann und wann gerät man dann tatsächlich an ein Buch und an einen Autor, die tatsächlich jene alte, neue Schärfe besitzen, auf jenem schmalen Grat wandeln, diese finsteren Straßen begehen und sie in einem wieder neuen Licht erscheinen lassen. Man wird elektrisiert von ihrem manischen, dunklen, rasenden Puls und betritt erschreckt und fasziniert eine Welt, die nun wieder noch realer fantastisch geworden ist.

Was für eine Welt kann das sein, fragt man sich schon nach wenigen Seiten von Andrew Vachss’ erstaunlichem Debütroman. Ich-Erzähler und Privatdetektiv Burke scheint irgendwie neben, außerhalb und vor allen Dingen unterhalb der bürgerlichen Gesellschaft zu existieren. Er hat seine statistische Existenz systematisch ausgemerzt, vernichtet sie täglich von neuem und betreibt eine rege Desinformationspolitik, die dazu dient, selbst diese Vernichtung nonexistent zu machen. Die Bruchstücke seiner Lebensgeschichte, die wir häppchenweise vorgeworfen bekommen, lassen Rückschlüsse darauf zu, daß er Zuchthäusler, Kleinstgauner, Söldner, Dressman und vieles mehr war. Er scheint Gründe genug zu haben für seine Überlebensstrategien, die von einem treuen neapolitanischen Kampfhund über eine strikte Vermeidung direkter Wege und unmanipulierter Telefongespräche bis hin zu an Dagobert Duck erinnernde Sicherungsmethoden so ziemlich alles beinhalten, was illegal, paranoid und denkbar ist. Überleben und Rache sind alles. Flood, eine kleine Frau mit einer Vorliebe für asiatische Kampfsportarten, heuert ihn an, den Mörder der Tochter ihrer besten Freundin zu finden. Die Suche führt tief in einen madenverseuchten Sumpf von Kinderpornographie, Großstadtdschungel und Endzeitstimmung. Wir lernen ein New York kennen, das mehr an John Carpenters >>Klapperschlange<< erinnert als an Verbrechensreportagen im Fernsehen. Die Wirkung des Ganzen ist… tatsächlich, ja journalistisch.

Die unglaubliche Depraviertheit der Stadt wirkt authentisch. Die bizarren, surrealen Charaktere, wie Max, der taubstumme mongolische Straßenkrieger, und der Maulwurf, ein Elektronik-Genie, das unter einem Schrottplatz inmitten von unzähligen Hunden lebt, wirken… authentisch, echt, real. Wie real ? Warum ?

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{([Auszug, der Anfang des Nachwortes von Oliver Huzly])}
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bei vorhandener Muße vervollständige ich das vielleicht beizeiten…

LSD ins Trinkwasser und Hanfsamen aus Hubschraubern

Sternzeit 1468,9

Der Octopus gewöhnte sich langsam daran, im Bus, im Supermarkt und auf der Straße beschimpft zu werden. Unser Verein saß im Bus auf dem Weg in die Normandie. Wir passierten gerade Straßburg.

Flash

Ameisenbär, Octopus, Frosch, Grizzly, Captain, Maulwurfine, Fledermaus, Giraffe, Schildkröte, Spinne, Fridge, Forscher, Delphin, Bernie, Mücke, Günther, Pansy, Maurie, John und Jane sangen laut.

Flash

Die Windmühle stand einsam und verlassen am Rande Engers. Zwei Geocacher hatten soeben das Filmdöschen gefunden. Morgen würde hier eine Hochzeit stattfinden. Selbst Schuld.

Flash

Wir waren gerade an einer Autobahnraststätte. Wohin es ging, war allen klar. Eine Tai Chi Übung später saßen wir alle wieder auf unseren Plätzen, der Bär ruhte sich aus und der Forscher übernahm die Fahrt. Für alle, die wollten, gab es Bier. Bernie und der Octopus spielten Backgammon. Es war nicht einzusehen, warum wir es nicht versuchen sollten. Morgen würde die Überfahrt beginnen.

dogs under stress – inspired by Moe Tucker

Sternzeit 1309,3

Der Captain hatte Fridge, Pansies Bruder mit zu unserem Windmühlentreffen gebracht. Endlich war unsere Mannschaft komplett. Da waren wir also alle, der Ameisenbär und der Delphin, die Maulwurfine, Bernie, die Spinne, die Fledermaus, die Schildkröte, die Giraffe, der Octopus und der Frosch, der wie immer etwas später kam, weil er grad noch eine rauchen musste, die Mücke, der Grizzly, der Captain und Fridge aus Italien, ich als Forscher schrieb das Logbuch, und zu guter Letzt schwebte Günthers Geist durch die Räume, um uns an das Damoklesschwert zu erinnern, das über uns allen schwebte. Wir waren bereit zum Start in einen neuen Quadranten. Als wir die Maschine hochfuhren, knarrte es in Gebälk des mittelalterlichen Bauwerks. Wir erreichten den notwendigen Energiepegel. Zum Abschied hatten wir O.’ s Akte in meiner Hütte zurückgelassen, zusammen mit dem Radiergummi. Langsam erhob sich das Windmühlenraumschiff in die Lüfte, um langsam aber sicher in den Orbit von Alpha Centauri vorzustoßen. Dort umkreisten wir diesen Stern noch eine geschlagene halbe Stunde, bis der Captain den Kurs gesetzt hatte. Quadrant Omega neun war unser Ziel, dort erhofften wir uns Antworten zu finden. Der Ameisenbär machte uns mit Hilfe der K.I., also dem Grizzly darauf aufmerksam, dass es schon ein guter Anfang wäre, die richtigen Fragen zu stellen. Ich blätterte um und legte schriftlich nieder, dass bei unserem Start das schönste Wetter geherrscht hatte, das mit der fünfzehnprozentigen Regenwahrscheinlichkeit war also eine treffende Vorhersage gewesen. Wir beschleunigten ungemein und schalteten auf Autopilot. Zeit für eine Zigarette, eine Pizza, ein Bier oder was auch immer. Der Delphin schien seine Melancholie endlich für ein paar Tage überwunden zu haben. O. gab ein paar Anekdoten aus der Klinik zum Besten. Zum Beispiel, wenn man geweckt wurde, um seine Schlafmedikation einzunehmen. Wer weiss, vielleicht hatten sie ihre Gründe, sei’ s drum, das Kapitel war Vergangenheit. Ein Keks, ein Psalm. Es sah aus, als würde man bei Schneefall Auto fahren. Der Kurs war in den Tiefen des Navigationssystemes verankert worden. Der Grizzly lernte, sich in unserer Muttersprache auszudrücken. Normalerweise hätten wir ihn mit genügend Details gefüttert haben müssen. Uns würden weitere Lebensformen erwarten, da waren wir uns sicher. Als wir durch den mediterranen Plasmanebel von Gargonzola Tetra flogen, schalteten wir auch die Subraumverbindung zum Mond ab. Schliesslich kochte ich uns einen Kaffee, erinnerte alle nochmal an die Natur der neapolitanischen Mastiffs, legte ein Foto ins Logbuch, das um 17:05 Uhr aus dem Weitsichtbullauge aufgenommen worden war, schloss meinen Eintrag und verkündete Feierabend, da der Autopilot uns sicher in den Omegaquadranten leiten würde. Wir freuten uns, dass wir als dieser bunte Haufen animalischer Kreaturen nun bald wieder eine Experimentalversammlung einberufen konnten. Ich drehte mir eine und der Frosch gab mir Feuer. Der Octopus kümmerte sich als Nuklearmediziner um die notwendigen Gesundheitsuntersuchungen. Eine homöopatische Menge seines geliebten Krautes hatte er sich nicht ausreden lassen. Es sei.

Sternzeit 1309,7