overkill

Sternzeit 0643,3

Bernie war aber trotzalledem ganz guter Dinge. Der Einsatz des Sondereinsatzkommandos lag also noch in weiter Ferne. Denn unser Biberratteneichhörnchen war ein ganz normales Arbeitstier, das zwar mit einigen Querelen zu kämpfen hatte, alles in allem aber froh war (noch) nur halbtags arbeiten zu müssen. Manchmal drehte er seine Musik etwas zu laut auf. Manchmal hörte er Blues, manchmal Stoner-Rock, manchmal Balladen, manchmal Folk, manchmal Dub. Da niemand auf ihn wartete, wenn er nach Hause kam, liess er sich beim Nach-Hause-Weg manchmal Zeit und trank im Park eine Dose Bier. Ein schwarzes Loch zwang ihn manchmal dazu, etwas lauter zu werden, und hier ist nicht die Musik gemeint. Im Oktober des vergangenen Jahres hatte Bernie aber doch ein Ziel. Bereits damals wusste er, dass er nicht ewig im Tierheim leben wollte und er würde seine Brötchen gerne selbst verdienen und nicht auf Staatsmittel angewiesen sein. Gewiss, er bekam eine Art Lohn. An diesem Abend ging er früh ins Bett. Niemanden kümmerte irgendetwas. Da es ihm manchmal vorkam, als absorbiere er Stimmungen, brauchte er gelegentlich etwas Zeit für sich, um sich wieder zu erden. Heute war alles gut gegangen. Wir jedoch wissen, was noch geschehen sollte.

Land in Sicht

Sternzeit 0993,8

Die Fledermaus kehrte von ihrem Aufklärungsflug zurück und meldete : ‘Land in Sicht.’ Da begannen wir plötzlich alle, aktiv zu werden. Die Giraffe versuchte, auszurechnen, wo wir wohl waren. Es musste sich um die norwegische Küste handeln. Die Spinne rief : ‘Halleluja, halleluja’, der Octopus drehte ein wenig lauter und die Delphine machten Luftsprünge. Der Frosch zog die Fockschot an, weil wir ein wenig härter am Wind bleiben mussten, nur der Ameisenbär schaute etwas mürrisch drein. Der Frosch legte die Fender aus, der Bär leitete das Anlegemanöver ein und der Frosch sprang mit der Festmacherleine an Land, um sie um einen Poller zu wickeln. Am Strand stand ein Mann mit einem Zylinder und ein weiterer, jüngerer Mann mit einem Bart, der jonglierte. Wir waren alle sehr aufgeregt, aber die beiden schienen uns lediglich herzlich begrüßen zu wollen. Der Sohn nahm einen weiteren Ball hinzu, nun jonglierte er mit vieren und der Herr der Gezeiten nahm seinen Zylinder ab und drehte ihn um. Heraus kam eine Taube. Sie war weiss und flog davon. ‘Meine Kinder, da seid ihr ja.’ sagte der Herr der Gezeiten. ‘Ihr habt den Geist gesehen.’ ‘Supiiii’ sagte der Sohn. Wir gingen an Land, um ein Fischbrötchen zu essen. Heute würde Vollmond sein. Wir sind am Ziel.